Regionalliga Nord
NFV-Wirtschaftsprüfung: Änderung länger geplant
Erstmals kündigte der Norddeutsche Fußball-Verband an, auf eine Prüfung der wirtschaftlichen Unterlagen zur Lizensierung der Regionalliga Nord verzichten zu wollen. Allerdings ist die Corona-Pandemie nicht der Auslöser für die Aussetzung, sondern war ein Wunsch der Vereine.
Am vergangenen Donnerstag gab der Norddeutsche Fußball-Verband bekannt, dass 27 Vereine die Zulassungsunterlagen für die kommende Regionalliga-Saison eingereicht haben. Erstmals wies der Verband darauf hin, auf die wirtschaftliche Prüfung verzichten zu wollen. Im Schreiben erweckte der NFV so den Eindruck, dass der Verzicht der Wirtschaftsprüfung im Zusammenhang mit der aktuellen Corona-Pandemie steht. Dem ist nach AFH-Informationen allerdings nicht so. Vielmehr wurde in einem Schreiben, was AFH vorliegt, den Vereinen schon am 18. Februar mitgeteilt, dass es in diesem Jahr keine wirtschaftliche Prüfung geben wird. Alle Vereine müssen lediglich eine rechtlich bindende Erklärung unterzeichnen. Hinzu kommen weitere Unterlagen wie ein Sicherheitskonzept, Schulungsnachweise oder auch ein Besichtigungsprotokoll der Platzanlage. Nach AFH-Recherchen ist dies bereits länger geplant gewesen und wurde im Herbst 2019 auf Drängen der Vereine in den Statuten verankert. So sollte das Zulassungsverfahren vereinfacht und die Vereine entlastet werden, schon in Zeiten vor der Krise.
AFH fragte nun beim Norddeutschen Fußball-Verband nach, in welchem Zusammenhang die Aussetzung der wirtschaftlichen Prüfung erstmals vollzogen wurde. Dabei bestätigte sich: Die Änderung, auf eine wirtschaftliche Prüfung zu verzichten, fand unabhängig der jetzigen Corona-Krise statt. „Wir appellieren da auch ein bisschen an die Eigenverantwortlichkeit der Vereine“, erklärt uns NFV-Sprecherin Jana Miglitsch auf AFH-Anfrage und ergänzt: „Die Änderung war schon länger geplant, war ein Wunsch der Vereine und hat nichts mehr der aktuellen Corona-Krise zu tun.“ Das Vereine die nicht mehr vorhandene Wirtschaftsprüfung in Zukunft ausnutzen, davor hat man nach AFH-Infos innerhalb des Verbandes keine Angst. Umso überraschter dürfte man beim NFV über die Anfrage des Lüneburger SK gewesen sein, die Zahlung der fälligen Lizensierungsgebühr Anfang April zu verschieben. Schließlich war den Regio-Klubs bereits seit Mitte Februar bekannt, dass es eine Prüfung zur neuen Saison nicht geben wird. Welche Auswirkungen die neue Regelung hat, wird sich erst im Laufe der kommenden Spielzeit wirklich zeigen.