Oberliga Hamburg
Neuer Oberliga-Spitzenreiter: BU entthront Concordia
Concordia die erste Niederlage zugefügt und an die Oberliga-Tabellenspitze geklettert! Beim HSV Barmbek-Uhlenhorst könnte die Stimmung wohl aktuell kaum besser sein. Mit 1:0 schlug die Elf von Jan Haimerl die Jenfelder von Frank Pieper. Ein BU-Neuzugang avancierte Held des Abends.
Corona-Nachholspiel in der Oberliga Hamburg! Nach einer positiven Infektion musste das Spiel des HSV Barmbek-Uhlenhorst gegen Concordia verlegt werden, wurde nun an diesem Dienstagabend nachgeholt. Besonders war die Begegnung vor allem für Pascal El-Nemr, der in der vergangenen Spielzeit noch das Cordi-Trikot getragen hatte. Überraschend stark mit vier Siegen aus vier Spielen reisten die Bekkampler nach Barmbek, die Cordi die erste Saisonniederlage zufügen wollten. Die erste Gelegenheit des Spiels gehörte dann auch gleich den Hausherren. Julian Pötzinger brachte einen Freistoß von halbrechts in die Box, Cordi-Keeper Tim Burgemeister segelte am Ball vorbei und plötzlich stand Ronny Buchholz alleine vor dem leeren Tor. Doch der BU-Verteidiger setzte seinen Abschluss nur an das Außennetz (14.). In einem munteren Spiel mischte allerdings auch die Pieper-Elf früh mit und kam im direkten Gegenzug selbst zur ersten dicken Chance. Michael Netzbandt bekam einen zu kurz abgewehrten Eckball direkt vor die Füße, zog aus 14 Metern zentraler Position ab und durfte nur nicht Jubeln, weil Fatih Urmurhan noch seinen Kopf auf der Linie dazwischen bekam (15.). BU blieb das etwas aktivere Team und verzeichnete die besseren Möglichkeiten. Pascal El-Nemr wurde am Strafraum lang bedient, zog zwei Gegenspieler und machte so den Weg für Elias Saad frei. Sein Pass landete genau beim Youngster, der aber in Tim Burgemeister seinen Meister fand (24.). Doch quasi mit dem Pausenpfiff sollte die Mannschaft von Jan Haimerl dann doch noch für einen recht engagierten Auftritt in den ersten 45 Minuten belohnt
Al-Tamemy netzt zur Führung – Lindener vergibt beste Chancen
Julian Pötzinger spielte einen langen Ball auf Pascal El-Nemr, dieser machte die Kugel im Strafraum fest und sah dann noch den besser postierten Noor Al-Tamemy. Aus dem Rückraum netzte der Sommer-Neuzugang zur BU-Führung ein (45.). Kurz darauf pfiff Schiri Furkan Vardar ab. Nach dem Seitenwechsel kamen allerdings zunächst die Jenfelder besser ins Spiel. Keine 180 Sekunden war der zweite Durchgang alt, da hatte Cordi die ganz große Gelegenheit zum Ausgleich. Onur Saglam brachte von rechts einen Eckball an den Fünfmeterraum, ein BU-Kicker haute über den Ball und die Pille landete dann auf dem Schlappen von Steven Lindener. Dieser zog direkt ab, scheiterte aber an der tollen Reaktion von Keeper Johannes Höcker (48.). Ähnlich sah es auch knappe zehn Minuten später aus. Wieder kam die Ecke von Saglam, diesmal sogar direkt auf den Kopf von Lindener. Doch erneut war Höcker zur Stelle und wehrte den Kopfball ab (58.). Die Gäste warfen in der Folge noch einmal alles nach vorne, wirklich gefährlich wurde die Pieper-Elf allerdings nicht mehr. Ein Grund dafür könnte die späte Unterzahl gewesen sein, die Abdullah Yilmaz ereilte. Nach einem Foulspiel an Saad sah der Cordi-Verteidiger die Ampelkarte, musste vorzeitig unter die Dusche (87.). Am Ende brachte BU damit den Heimsieg knapp über die Zeit.
Haimerl bleibt trotz Spitze gelassen – Pieper hadert mit Chancen
„Es war ein ekliger Sieg, der natürlich auch etwas schmeichelhaft war. Am Ende des Tages können wir uns auch nicht beschweren, wenn da noch einer reinrutscht, aber am Ende sind es die drei Punkte für uns“, freute sich BU-Coach Jan Haimerl nach Spielende und fügte an: „Es ist schade, dass wir wieder einige Zuschauer abweisen und die hinter den Zäunen schauen mussten.“ Die Tabellenführung wollte Haimerl allerdings nicht groß weiter kommentieren: „Uns hätte keiner vor der Saison auf dem Zettel gehabt. Die Tabellenführung macht nichts mit einem, aber die drei Punkte geben natürlich etwas mehr Selbstvertrauen.“ Ähnlich äußerte sich auch Torschütze Noor Al-Tamemy nach Abpfiff. „Es ist ein sehr gutes Gefühl. Ich fühle mich sehr wohl bei BU, wurde gut aufgenommen. Ich wollte schon in den ersten drei Spielen treffen, aber jetzt im vierten Spiel hat es endlich geklappt. Ich denke, dass ich mir dieses Tor erarbeitet habe“, so der goldene Torschütze, der lachend anfügte: „Es ist noch sehr früh in der Saison, aber wir sind sehr zufrieden. Ich glaube einen Kasten muss ich ausgeben, auch einen, weil ich nun im Stadionmagazin drin war. Das könnte teuer werden.“ Weniger glücklich schien Cordi-Coach Frank Pieper nach Spielende, der vor allem mit den vergebenen Chancen haderte. „Wir müssen dieses Spiel nicht verlieren. Wir haben gut begonnen, aber zwischen der 30. und 45. Minute wollten wir auf einmal ein paar Dinge verändern, die wir so nicht wollten. Wir haben es dann nicht mehr geschafft, die Stürmer in die Räume zu bringen, wo wir sie haben wollten“, so Pieper, der abschließend bilanzierte: „In die zweite Hälfte sind wir vernünftig reingekommen und wussten aber, dass sich noch Chancen für BU ergeben werden. Am Ende war es ein enges Ding, aber unsere Chancen müssen wir dann schon rein machen.“