Oberliga Hamburg
Neuer Lockdown: HFV-Plan greift – Saison vor Abbruch
Die Bundesregierung scheint sich für eine Verlängerung des Lockdowns auszusprechen. Eine entsprechende Beschlussvorlage des Kanzleramtes liegt vor. Für den Hamburger Amateurfußball hätte diese Entscheidung große Konsequenzen. Die Saison 2020/21 würde demnach abgebrochen.
Der aktuelle Lockdown soll bis zum 14. Februar verlängert werden. Das geht aus einer Beschlussvorlage des Kanzleramtes hervor, welche am Mittag veröffentlicht wurde. Das Papier wurde am Mittwoch, nach weitere Vorberatungen der Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten, verschickt. Die Deutsche Presse-Agentur veröffentlichte bereits am Mittag erste Informationen aus dem neuen Beschlusspapier. Endgültig müssen die Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel am Abend aber noch auf den Vorschlag einigen, der unter anderem auch neue Regelungen für Masken im öffentlichen Raum und „HomeOffice“-Regelungen betrifft. „Solange wir auf einem mittleren bis hohen Infektionsniveau verharren, entsteht jedoch kein Raum für Lockerungen“, heißt es in dem vorliegenden Dokument. Und weiter: „Und wenn die Virusmutationen sich tatsächlich als deutlich ansteckender erweisen, ist sogar eine weitere deutliche Verschärfung der Situation wahrscheinlich.“ Der verlängerte Lockdown der Bundesregierung hätte demnach auch große Folgen auf den Hamburger Amateurfußball. Der verlängerte Lockdown schließt einen Re-Start des Trainings zum 13. Februar aus, wie sie der Dirk Fischer, Präsident des Hamburger Fußball-Verbandes, in einem offenen Brief gefordert hatte. Ansonsten wolle der Verband die Saison 2020/21 abbrechen und mit der Saison 2021/22 mit dem Stand 2020/21 neu starten. Es gäbe keine Meister, oder Auf- und Absteiger. Über den Pokal müsste gesondert entschieden werden. Sollte der Beschluss bestätigt werden, wird in Hamburg bis zum 30.06.2021 kein Pflichtspielbetrieb stattfinden.
HFV-Präsident Fischer bezog zur Kritik an seinem Brief Stellung
Bereits zum Ende der vergangenen Woche hatte sich HFV-Präsident Dirk Fischer zu der Kritik am Verband geäußert, zu so einem frühen Zeitpunkt eine solche Entscheidung zu treffen. „Ich habe Kritikern meines Briefes gesagt, wenn in der Videokonferenz die überwiegende Mehrheit der Vereine sagen würde, dass sie lieber drei, vier Mal die Woche, bevor eine Saison abgebrochen wird, dann haben wir eine neue Lage. Doch das ist völlig unrealistisch“, so Fischer gegenüber dem „NDR“. Anders stellt sich die Lage derweil in der Regionalliga Nord dar. Trotz der HFV-Entscheidung will der Norddeutsche Fußball-Verband weiter abwarten, wie sich die Lage entwickelt. Nach AFH-Informationen ist ein gleichwertiger Abbruch für die Regionalliga Nord aktuell noch gar kein Thema innerhalb des Verbandes.