Neue Hoffnung: Wedel schlägt desolaten SCC

Der Wedeler TSV hat das wichtige Abstiegsduell gegen den SC Condor mit 2:0 für sich entschieden. Während der TSV mit Kampfgeist und Einsatz überzeugte, hatte Condor keine wirkliche Torchance. „Wenn man so auftritt, dann hält man die Liga nicht“, konstatierte SCC-Trainer Florian Neumann.

Tim Vollmer (li.) trennt hier im letzten Moment Incheol Choi vom Spielgerät. Foto: KBS-Picture

Dabei war seine Mannschaft zumindest ganz am Anfang des Spiels kurz gefährlich. Choi kam über die linke Angriffsseite in den Strafraum, seine Hereingabe wurde in höchster Not geklärt (1.). Dass diese Szene die beste Torchance von Condor im gesamten Spiel werden sollte, konnte sich zu diesem Zeitpunkt wohl keiner vorstellen. Doch wenn es gefährlich wurde, dann nur vor dem Tor der Gäste. So wie bei einem Freistoß von Richert aus  25 Metern, der an die Oberkante der Latte ging (4.). Oder bei einem Freistoß von Eggers, der nur knapp über den Querbalken sauste (26.). In der ersten Hälfte sah man aber vor allem das, was man im Vorfeld auch erwarten konnte. Das Spiel prägten viele Zweikämpfe, die teilweise zu hart geführt wurden. Drei gelbe Karten in den ersten 45 Minuten waren die Folge. Außerdem verletzte sich Wedels Marcus Richter nach einer knappen halben Stunde. Ausgerechnet Richter, der laut seinem Trainer Andelko Ivanko bis dahin „ein richtig gutes Spiel gemacht hatte“. Doch der bittere Ausfall warf die Wedeler nicht zurück. Denn im zweiten Durchgang drehten die Schleswig-Holsteiner richtig auf. Luis Diaz Alvarez  verfehlte das Tor aus 14 Metern nur knapp (51.), kurz darauf hatte der TSV erneut Alu-Pech. Denn Eggers donnerte das Leder an die Unterkante der Latte (55.). Der Ball sprang wieder ins Feld und überquerte nicht die Torlinie. Das änderte sich eine Minute später. Nach einem Freistoß traf Vollmer aus kurzer Distanz mit dem Kopf schon wieder die Latte. Der Ball landete in Folge dessen in der Mitte, wo Dirksen die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie drückte (56.). Wedel legte direkt nach. Oliveira bediente Daniel Diaz Alvarez , der dicht vorm Tor mit etwas Mühe gerade noch so am letzten Gegenspieler vorbeikam.

Wedel-Trainer Andelko Ivanko (li.) und SCC-Coach Florian Neumann im Austausch. Foto: KBS-Picture

Dann stand er frei vor Richter und schob souverän zum 2:0 ein (60.). Condor witterte nochmal Hoffnung, als Dirksen mit der Ampelkarte vom Platz flog (71.). Trotz Überzahl blieben die Gäste allerdings erschreckend harmlos. Einzig eine Szene sorgte für etwas Aufregung. Sousa stocherte den Ball aus den Händen von TSV-Torwart Alves Lopes über die Linie (87.). Schiedsrichter Gawron entschied auf Foulspiel, weil der Torhüter aus seiner Sicht den Ball kontrolliert hatte. Bei Condors Spielern war der Frust groß, Lahmann-Lammert sah nach überhartem Einsteigen kurz vor Schluss noch die gelb-rote Karte. Dann hatte Wedel den wichtigen Dreier in der Tasche. Für TSV-Trainer Andelko Ivanko gab es dafür drei entscheidende Gründe: „Emotion, Kampfgeist und Laufbereitschaft“. Diese für den Abstiegskampf essentiellen Eigenschaften brachte Wedel mit, im Gegensatz zu Gegner Condor. „Die haben uns mit ihrem Kampfgeist schon nach fünf Minuten den Schneid abgekauft. Die Wichtigkeit der Partie ist wohl bei vielen nicht angekommen“, ärgerte sich SCC-Trainer Florian Neumann, der nachlegte: „Ich bin nicht sauer, ich bin einfach nur enttäuscht. Wenn man so auftritt, hält man die Liga nicht“. Ob Wedel als Vorletzter die Liga hält, steht auch noch in den Sternen. „Hätten die solche Leistungen früher gebracht, würden wir heute wahrscheinlich im Mittelfeld der Tabelle stehen“, merkte Ivanko an, für den es das erste Pflichtspiel mit Wedel war. Das Mittelfeld liegt zwar in weiter Ferne, aber unten gibt es zumindest Hoffnung. Immerhin liegt Wedel jetzt nur noch fünf Punkte hinter dem 16. – dem SC Condor. Die Hoffnung lebt also wieder.

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