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Oberliga Hamburg

Nach Rückstand: B08 erkämpft Punkt bei Dassendorf

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Foto: KBS-Picture

1:1-Remis im Spitzenduell der Oberliga Hamburg! Der TSV Buchholz 08 erkämpfte bei der TuS Dassendorf einen Punkt und ärgerte sich im Anschluss, weitere Chancen nicht genutzt zu haben. „Dasse“-Coach Jean-Pierre Richter zeigte sich vor allem über eine Unsportlichkeit sehr empört.

Ohne den großen Neuzugang Martin Harnik im Kader startete die TuS Dassendorf in das Heimspiel gegen den TSV Buchholz 08, die nach dem großen Abstiegskampf in der Vorsaison als ungeschlagener Tabellendritter an den Wendelweg reisten. Die ersten Minuten des Spiels gehörten dann aber ganz klar den Hausherren, die mehr Zug zum Tor und Spielfreude versprühten. Über links setzte Maximilian Dittrich durch, brachte das Leder an den Fünfmeterraum und dort stand Sven Möller. Dieser nimmt die Pille direkt und prüfte B08-Keeper Philipp Wilke zum ersten Mal (6.). Eine erste kleine Duftnote der Hausherren, die in der Folge aber fahrlässig mit ihren Chancen umgingen. Möller riss zentral vor dem Tor eine Lücke und brachte den Ball dann links raus zu Dittrich. Dieser zog in die Mitte, setzte seinen Abschluss aber knapp links neben den Pfosten (9.). Erst in der Mitte der ersten Halbzeit belohnte sich die Richter-Equipe. Len-Aike Strömer wechselte die Seite auf den rechten Flügel, dort setzte Eyke Kleine Mattio Maggio mit einem Pass in Szene und dieser hämmerte die Kugel ansatzlos in den rechten oberen Knick (23.). Die Führung für die TuS, die nicht nur vom anwesenden Harnik beklatscht wurde. Doch das Trainer Richter mit dem Auftritt insgesamt nicht allzu zufrieden war, war dem TuS-Coach anzusehen. Als hätte Richter geahnt, was die vergebenen Chancen nach dem Seitenwechsel noch bewirken sollten.

Mattia Maggio bejubelt den Führungstreffer und grüßt in Richtung seines neuen Sturmpartners Martin Harnik. Foto: KBS-Picture

Jonas bestraft zum 1:1 – Spuck-Attacke erhitzt die Gemüter

Denn vor allem der letzte Pass kam bei dem Serienmeister oft nicht an, oder wurde im letzten Moment von Buchholz verteidigt. Und so kam es nach dem Seitenwechsel, wie es kommen musste. Gerade einmal sechs Minuten waren die zweiten 45 Minuten alt, da jubelten die Gäste. Luca Wiechers legte den Ball rechts raus zu Dejan Sekac, der wiederum am zweiten Pfosten Niklas Jonas bediente. Der Buchholzer stand völlig blank und netzte ein (51.). Ein Ausgleich, der der Partie ordentlich Fahrt geben sollte. Nur fünf Minuten später ließen die Gäste sogar die Chance zur Führung liegen. Kerim Carolus unterlief auf dem linken Flügel einen langen Ball, machte so den Weg für Yayar Kunath frei und dieser zündete den Turbo. Seine Flanke wurde allerdings vom wachsamen Maximilian Ahlschwede im letzten Moment noch geklärt (56.). Kurz darauf kochten die Emotionen dann hoch. Nach einem gepfiffenen Zweikampf an der Mittellinie spuckte Luca Wiechers Henrik Dettmann demonstrativ vor die Füße. Ahlschwede mischte sich ein, schubste Wichers und es kommt zu einer Rangelei. Am Ende bekamen sowohl Wiechers, als auch Ahlschwede die gelbe Karte. Eine für Wichers wohl eher glückliche Entscheidung. Und dennoch hatte die TuS in der Folge weitere Gelegenheiten, den Sieg einzutüten. Kleine wurde über rechts geschickt, spielte den Ball an den Strafraum und dort spitzelte Len-Aike Strömer die Kugel in die Box. Kristof Kurczynski tauchte alleine vor Philipp Wilke auf, scheiterte aber an der starken Fußabwehr des B08-Keepers (75.). Gleiches galt auch knapp zehn Minuten später für Maximilian Dittrich, der aus spitzem Winkel ebenfalls aussichtsreich vergab (86.). Am Ende blieb es somit beim 1:1-Unentschieden.

Kristof Kurczynski (li.), hier in einem Zwweikampf, vergab die größte Chance für Dassendorf. Foto: KBS-Picture

B08-Keeper Wilke bleibt bescheiden – Richter richtig sauer

Nach Spielende zeigte sich B08-Keeper Philipp Wilke zufrieden mit dem Punkt, gerade im Hinblick auf seine doppelte Rettungstat kurz vor Schluss. Dennoch meinte Wilke auch: „Am Ende, wenn wir unsere Konter besser ausspielen, dann können wir vielleicht sogar mehr mitnehmen. Aber für solche Szenen kurz vor Schluss steht man im Tor“, so Wilke, der ergänzte: „Wenn man gut in die Saison kommt, kann man auch in Dassendorf gut bestehen und vielleicht auch mit einem weinenden Auge vom Platz gehen, auch wenn Dassendorf einige dicke Chancen hatte und deutlicher hätte führen müssen.“ Ähnlich bilanzierte sein Trainer Nabil Toumi: „Gerade ganz am Ende hatte man schon das Gefühl, dass vielleicht auch mehr gegangen wäre, wenn wir einen Tick konzentrierter gewesen wären. Aber auf der anderen Seite war das ein richtig gutes Fußballspiel mit Chancen auf beiden Seiten, wo Philipp uns auch ein, zwei Mal gut im Spiel gehalten hat“, so Toumi, der ergänzte: „Man hat im Vergleich zu den anderen Spielen schon gemerkt, dass uns der Mut mit Ball schon etwas gefehlt hat. Da hätten wir konsequenter sein müssen und waren mit 0:1 gut bedient. Wir sind dann gut aus der Pause gekommen und haben uns aus meiner Sicht den Punkt verdient.“ TuS-Trainer Jean-Pierre Richter wirkte nach Abpfiff angefressen, sagte: „Wir haben unseren Matchplan verfolgt. Das einzige was man sich ankreiden lassen muss, ist das wir nicht mehr Tor geschossen haben. Wir waren da zu ungenau“, so Richter, der noch sauer anfügte:

„Wir haben beim Ausgleich zu fahrlässig verteidigt. Hinten raus war das alles zu ungenau und zu ungenügend. Mich enttäuscht aber die Situation Mitte der ersten Halbzeit. Unseren Spieler da zu bespucken das geht gar nicht. Das trübt so ein bisschen das Ergebnis. In der Art und Weise zu verlieren und akzeptieren zu müssen, dass man uns so die Punkte nimmt, finde ich sehr schade.“ Im Anschluss äußerte sich auch Toumi noch zur Spuck-Attacke. „Ich habe das Foul gesehen und mich dann zur Seite weggedreht. Ich habe es selber nicht gesehen, habe nur die Reaktion von Dassendorf gesehen. Ich kann meine Spieler auch so ein bisschen einschätzen. Luca zählt nicht zu den Spielern wo ich sage, dass dem schnell eine Leuchte durchbrennt. Ich habe auch mit ihm gesprochen, auch wenn das nach Spielende in den Emotionen war. Ich glaube, dass es auf das Spiel keine Einflussnahme hatte“, bilanzierte Toumi.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.