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Regionalliga Nord

Nach Mohssen-Kopfball: HSV II bestraft sich selbst

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Die U21 des Hamburger SV musste trotz 1:0-Führung von Khaled Mohssen eine bittere 1:3-Pleite beim SC Weiche Flensburg schlucken. Vor 934 Fans starteten die Rothosen dann gut in die Partie, verpatzten dann aber die zweite Halbzeit. Zudem flog Arianit Ferati mit glatt Rot vom Platz.

Sieht hier von Referee Theodor Potiyenko glatt Rot: Arianit Ferati ist überrascht. Foto: KBS-Picture

„Wir haben die drei Punkte heute verschenkt“, ärgerte sich HSV-Coach Steffen Weiß kurz nach dem Abpfiff. Denn: Eigentlich hatte die Partie für die U21 des Hamburger SV gar nicht so schlecht begonnen. Nach einer ereignislosen Anfangsphase übernahmen die Rothosen das Zepter und kombinierten sich Torchancen. Die erste gute Möglichkeit der Begegnung hatten aber dennoch die Gastgeber. Pastor Santos wurde im Sechzehner bedient und stand plötzlich aus halbrechter Position alleine vor HSV-Keeper Morten Behrens. Sein Chip ins lange Eck kullerte allerdings knapp am zweiten Pfosten vorbei (15.). Mit der ersten eigenen dicken Chance gingen die Hamburger dann in Führung. Stephan Ambrosius flankte die Kugel im Stile eines Flügelspielers perfekt auf den Elfmeterpunkt, wo Khaled Mohssen mit ganz viel Tempo einlief. Sein Kopfball landete unhaltbar für Florian Kirschke in der rechten unteren Torecke (35.). Und die Rothosen ließen die Chance auf das 2:0 liegen. Wieder war es Mohssen, der im Weiche-Sechzehner bedient wurde. Doch seinen Abschluss verzog der Rothosen-Capitano (42.). Nach dem Seitenwechsel kam es dann knüppeldick für die Gäste. Keine 180 Sekunden nach Wiederanpfiff mussten die Rothosen den Ausgleich schlucken. Erst rettete Behrens noch einen Kopfball von Patrick Thomsen zur Ecke, doch eben diese wurde den Hanseaten dann zum Verhängnis und der schlechte zweite Abschnitt nahm ihren Lauf.

Chancenlos: HSV-Torwart Morten Behrens schaut beim 1:2 von Schulz hinterher. Foto: KBS-Picture

Über Joel Keller wurde die Ecke kurz ausgeführt und wieder landete das Spielgerät bei Thomsen, der diesmal den Ausgleich erzielte (49.). Doppelt bitter für den HSV: An der Weiche-Grundlinie ging zehn Minuten nach Wiederanpfiff Arianit Ferati sehr ungestüm in einen Zweikampf mit Joel Keller und senste diesen voll um. Schiri Potiyenko zeigte ihm glatt Rot. Und zehn Minuten vor dem Ende gingen die Gastgeber dann in Front. Der eingewechselte Marvin Ibekwe spielte die Kugel von der Grundlinie in den Fünfmeterraum, wo Kevin Schulz goldrichtig stand und das Leder direkt unter den Querbalken spitzelte (80.). Die Schlussphase wurde dann erneut turbulent. Fünf Minuten vor Ultimo gab es dann Strafstoß für Weiche, Referee Potiyenko zeigte auf den Punkt. Jonas Walter trat an und schoss die Kugel ganz schwach in die Mitte. Morten Behrens konnte den Ball abwehren und ließ seine Farben so doch noch weiter vom Punktgewinn träumen. Doch quasi mit dem Schlusspfiff durften die Jurgeleit-Schüler erneut vom Elfmeterpunkt ran. Diesmal senste Ambrosius Nico Empen im Sechzehner um und Marvin Ibekwe vollstreckte zum 3:1-Sieg für die Gastgeber (90.). HSV-Capitano Khaled Mohssen nach Abpfiff: „Wir haben die erste Halbzeit gut gespielt. Das frühe Gegentor nach der Pause war blöd. Nach der roten Karte waren wir niedergeschlagen“, gab der Torschütze einen Einblick in seine Gefühlswelt und fügte an: „Natürlich freue ich mich über mein Tor, aber ich hätte lieber einen Sieg gehabt. Die letzte Konsequenz hat gefehlt“, so Mohssen, der ergänzte:

Diesen Elfmeter hielt Behrens noch, beim zweiten von Ibekwe war er chancenlos. Foto: KBS-Picture

„Mit 10 Mann ist es immer ein bisschen schwerer, weil immer ein Spieler nicht gedeckt ist. Nach dem 1:2 war es sehr schwer in Unterzahl wieder zurück zu kommen.“ Sein Trainer Steffen Weiß ärgerte nach dem Abpfiff: „In dieser Saison gab es keine bessere Leistung von uns, als in der ersten Halbzeit. Das war wirklich top. Leider haben wir es verpasst, dass 2:0 zu machen“, so Weiß und fügte an: „Die zweite Hälfte beginnt mit einem Dämpfer für uns, schon der Freistoß vorher war nicht gut verteidigt. Da haben wir etwas zu naiv gespielt. Die rote Karte killt dich mental natürlich völlig“, so der 30-Jährige weiter, der ergänzte: „Das 1:2 ist sehr unglücklich, wir hatten die Situation eigentlich im Griff. Am Ende fahren wir aus Flensburg ohne Punkt weg. Schade, weil es wäre deutlich mehr drin gewesen“, so Weiß, der die Partie bereits analysierte. „Der Knackpunkt war die rote Karte, das muss man ganz klar so sagen. Wir haben uns um den verdienten Lohn gebracht. Die Jungs sind jetzt zurecht mea angepisst, aber an diesen Erfahrungen werden die Jungs wachsen“, erklärte der U21-Coach, der sich mit seinem Team nun in sicheren Tabellen-Gefilden befindet, als noch in den letzten Wochen. Weiß: „Natürlich ist die Situation jetzt ein bisschen entspannter, als in den letzten Wochen. Aber die Jungs messen sich selbst an dem höchsten Standard. Man kann einer jungen Mannschaft Naivität zugestehen, aber das wir das Spiel verloren haben nicht.“ Das Derby der Profi-Mannschaft am Sonntag verbringt der 30-Jährige im Volkspark. Weiß: „Ich tippe auf einen 3:1 Sieg!“

Foto: KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.