Regionalliga Nord
Nach Cyriacks-Hammer: HSV II verschenkt Punkte
Herber Punktverlust vor 220 Zuschauern: Die U21 des Hamburger SV verschenkte gegen den Keller-Klub Lupo Martini Wolfsburg am Samstag zwei Punkte. Trotz einer schönen Führung von Dominic Cyriacks machten die Rothosen den Sack nicht zu. Am Ende bestrafte Andrea Rizzo den HSV spät.
„Wenn man das 2:0 nicht macht, dann wird man bestraft – vor allem, wenn man es so schlecht verteidigt“, ärgerte sich HSV II-Coach Steffen Wei kurz nach dem Abpfiff. Was war passiert? Kurz vor Schluss hatten seine Rothosen eine 1:0-Führung aus der Hand gegeben und somit zwei Punkte liegen lassen. Aber der Reihe nach. Mit Josha Vagnoman und Matti Steinmann starteten die Rothosen in die Partie gegen den Lupo Martini. Wirklich guten Fußball sahen die Zuschauer in Stellingen allerdings nicht. Dennoch gingen die Gastgeber nach etwas weniger als zwnazig Minuten sehenswert in Führung. Nachdem der im gesamten Spiel glücklose Manuel Wintzheimer das Leder 20 Meter vor dem Lupo-Strafraum fast verlor, landete die Pille auf dem Schlappen von Dominic Cyriacks. Der 19-Jährige fackelte nicht lange und donnerte das Leder dann in die Maschen (19.). Und die Hamburger hatten sogar die Chance noch vor der Pause nachzulegen, doch ließen diese kläglich liegen. Wintzheimer wurde bedient und legte dann quer für Christian Stark, dem der Ball beim annehmen aber versprang (38.). Quasi mit dem Pausenpfiff rettet dann Martini-Keeper Marius Sauss seine Farben vor dem 0:2. Wintzheimer schickte Christian Stark auf die Reise, der aus halblinker Position vor Sauss auftauchte. Doch der Wolfsburger blieb Sieger und konnte den Abschluss des HSV-Stürmers parieren (44.). Besser wurde das Spiel nach dem Seitenwechsel nicht – im Gegenteil. In schöner Regelmäßigkeit ließ gerade Wintzheimer vorne seine Möglichkeiten kläglich liegen (62., 83.).
Doppelt bitter: Stephan Ambrosius hatte ebenfalls das 2:0 auf dem Kopf, nickte das Leder aber völlig unbedrängt über den Gäste-Kasten (71.). Und so kam es, wie es kommen musste. Leon Mundhenk verlor am eigenen Strafraum durch einen hammerharten Fehlpass den Ball an Andrea Rizzo und dieser schaltete blitzschnell um. Mit seinem Schuss flach links in die untere Ecke überwand der eingewechselte HSV-Torwart Jakob Golz zum 1:1 (90.). Eben jener Mundhenk nahm den Ausgleich nach dem Spiel auch auf seine Kappe.“Wir laufen da aus unseren Position raus und haben Scheuklappen auf. Den Ball muss ich natürlich weiter weg klären, dass ist mein Fehler. Darüber müssen wir nicht reden. Dann kriegen wir dieses Tor nicht“, so Mundhenk. Auch HSV-Coach Steffen Weiß zeigte sich auf der Pressekonferenz sehr verärgert. „Ich habe heute einen richtig schönen Hals“, eröffnete Weiß sein Statement um dann anzuzfügen: „Wenn man in der Regionalliga richtig, richtig schlecht verteidigt, dann kriegt man eben das 1:1.“ Auch das seine Rothosen aus den letzten drei Spielen nur drei Punkte holten (alle 1:1, Anm. d. Red.) ärgert Weiß. „Aus den letzten drei Spielen haben wir drei Punkte geholt, hätten aber mindestens sechs holen müssen. Wenn die Bälle nicht reingehen ermöglicht man dem Gegner immer die Chance auf ein Tor. Wie wir gespielt haben kann nicht unser Anspruch sein“, erklärte Weiß. Sein Gegenüber, Lupo-Trainer Klaus Fricke, bilanzierte: „Wir sind glücklich, dass wir nach einer langen Durststrecke wieder einen Punkt geholt haben. Am Ende ist der Punktgewinn zwar glücklich, aber genau dieses Glück hat uns in den letzten Wochen immer gefehlt.“
Foto: KBS-Picture