Amateurfußball
Münchener Professor regt neuen Stufenplan für Amateure an
Der Frust bei Deutschlands Amateurfußballern steigt. Das machte die deutliche Forderung vom DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch am vergangenen Wochenende sehr deutlich. Der Münchener Professor Henning Wackerhage fordert einen Stufenplan für die Amateure – mit klaren Regeln.
Deutschlands Amateure warten weiter auf einen Re-Start im Amateurfußball. Doch der Lockdown zwingt zehntausende Spieler zum Warten. Das die Maßnahmen zeitnah ein Ende haben, scheint unwahrscheinlich. In Hamburg soll deshalb am 4. März ein außerordentlicher Verbandstag über einen möglichen Saison-Abbruch entscheiden. Ein Beispiel aus München zeigt allerdings, dass die Amateure sehr wohl Hoffnung haben können, in absehbarer Zeit wieder auf den Platz zurückkehren können.
So könnte der Amateurfußball laut Professor Wackerhage starten
Das meint jedenfalls Professor Henning Wackerhage, Sportbiologe an der TU München. Wackerhage gehört zu einem interdisziplinären Team von Sportwissenschaftlern, Medizinern, Virologen und Juristen, die schon im April 2020, im Auftrag der DIFG, ein Konzept für die sichere Wiederöffnung von Fitnessstudios erstellt hat. Einen ähnlichen Plan kann sich der Professor auch für den Amateurfußball vorstellen, wenn dieser sich an bestimmte Auflagen hält. „Generell geschehen die meisten Infektionen in Innenräumen und daher ist Fußball relativ sicher, aber nicht risikofrei“, sagte Wackerhage gegenüber dem „Merkur“ und fügte an: „Statt zu warten, bis Amateurfußball wieder komplett sicher ist könnte man vielleicht früher beginnen, aber eine Zeitlang mit Extra-Infektionsschutz, wie zum Beispiel einem Mund-Nasen-Schutz und man könnten die Umkleiden geschlossen halten“. Der Wissenschaftlicher plädiert vor allem für eine genauere Betrachtung der Risiken und wirbt für eine Differenzierung.
„Zwischen Schwarz und Weiß gibt es auch Grau“, sagt der Sportbiologe. Zwar würde das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes die Leistungsfähigkeit der Spieler minimal beeinflussen, allerdings könnten so Tröpfcheninfektionen vermieden werden. Um zu testen, welche Auswirkungen das Tragen der Maske hat, habe der Professor selbst eine 30-Kilometer-Radtour mit einem solchen Schutz durchgeführt. „Insgesamt sind Stufen-Lösungen für viele Sportarten und für Fitnessstudios eine Kompromisslösung, die diskutiert werden sollte“, meint Wackerhage. Ob ein solches Konzept auch für den Amateurfußball möglich wäre, müssten die Verbände entsprechend prüfen. Ob dies eine Möglichkeit sein könnte, zum Spielbetrieb zurückzukehren bleibt vorerst offen. Das Warten für die Amateure geht damit weiter.