Bundesliga
Moritz: „Wollen die Favoritenrolle annehmen“
Vor 1500 Fans starteten die Akteure des Hamburger SV am Samstagvormittag in die Vorbereitung auf die erste Zweitliga-Saison der Klub-Geschichte. Mit dabei war Neuzugang Christoph Moritz, den die Rothosen aus Kaiserslautern holten. Im Anschluss stand der 28-Jährige Rede und Antwort.
„Der Ball ist in der Pause nicht ganz weg, aber es dauert noch ein paar Tage, bis man wieder voll dabei ist“, bilanzierte HSV-Neuzugang Christoph Moritz im Anschluss an seine erste Trainings-einheit. „Das heute war für Manuel, Pierre und auch mich sehr viel für den Kopf. Aber die Jungs, die die Einheiten bei Christian Titz schon kennen, haben uns gezeigt, wie der Hase läuft“, fügte der 28-jährige gebürtige Dürener an. Ablösefrei lotsten die Hamburger den Mittelfeldmann an die Elbe. In der neuen Saison soll Moritz einer der Leader werden. „Als Absteiger ist man fast schon ein bisschen verdammt, dass man direkt wieder aufsteigen muss. Die Spiele werden schon etwas anders laufen, als beim FCK“, glaubt Moritz, der bereits im vergangenen Winter Kontakt zum HSV hatte. „Ich habe es lange vor mir hergeschoben, mich mit anderen Vereinen zu treffen. Wir wollten mit dem FCK unbedingt noch eine Serie starten. Nachdem ich dann mit Herrn Spors gesprochen habe, habe ich dann auch mit Christian Titz geredet.“ Der 28-Jährige kennt die 2. Bundesliga, absolvierte bereits 59 Partien in der zweithöchsten Spielklasse. Somit ist für Moritz auch das Erfolgsrezept klar: „Man hat in den letzten Jahren gesehen, dass die Vereine in der zweiten Liga Erfolg haben, die möglichst lange an ihrem Trainer und den Verantwortlichen festhalten.“
Titz und Moritz kennen sich bereits seit der Jugend. Wie auch Lewis Holtby agierte Titz bei dem Ex-Schalker als Individualtrainer. Auch Moritz und Holtby kennen sich bereits seit vielen Jahren, sind eng befreundet. Ob der direkte Wiederaufstieg gelingt, wagt der Mittelfeldmann allerdings noch nicht zu prognostizieren. „Es bleibt abzuwarten, ob wir direkt wieder aufsteigen. Aber wir brauchen nicht darüber reden, dass von außen der Druck entsteht, dass wir jedes Spiel gewinnen müssen“, so Moritz, der anfügt: „Hamburg ist zuletzt immer in Spiele gegangen, um nicht zu verlieren. Jetzt gehen wir in Spiele, um zu gewinnen. Der Kader gibt es her, dass wir uns es zutrauen, die Favoritenrolle annehmen.“ Profi wurde der 28-Jährige beim FC Schalke 04 – unter Felix Magath. Moritz: „Leider habe ich ihn seit sechs, sieben Jahren nicht mehr getroffen. Das große „Danke“ steht also noch aus. Damals war ich zu verängstigt, um ihm dafür zu danken, dass ich die Chance bekommen habe, Profi zu werden.“ Eine ganz klare Vorstellung, wie der Umgang mit den vielen jungen Spielern laufen soll, hat Moritz ebenfalls. Der gebürtige Dürener abschließend: „Im Fußball gibt es immer einen hohen Konkurrenzgedanken. Als älterer Spieler muss man ein Klima herstellen, in dem sich die Jugend entwickeln kann. In der Kabine soll es schon so sein, dass die Jungs sich wohlfühlen. Zeitgleich muss es aber eine Hierarchie geben. Es sollte alles 50:50 ablaufen.“
Foto: Heiden