Regionalliga Nord
Martens übt Kritik: „Das ist ein klarer Wettbewerbsnachteil“
Es ist weiterhin das ganz große Thema innerhalb der Regionalliga Nord: Der für einige Teams erlaubte und für andere Teams verwehrte Trainingsbetrieb. Norderstedt-Trainer Jens Martens hat darüber nun erneut seinen Unmut zum Ausdruck gebracht. Er sieht einen „klaren Nachteil“.
Während der Spielbetrieb der Regionalliga Nord 2020 wohl nicht noch einmal seinen Spielbetrieb aufnehmen dürfte, wollen die Regionalligisten sich gerne auf einen möglichen Re-Start vorbereiten. Das Problem: Das dürfen aktuell nur die U23-Teams, weil diese Berufsfußballer in ihren Reihen haben. So besagt es die aktuelle Corona-Verordnung. Ausnahmen können nur die örtlichen Behörden machen. Das ärgert EN-Trainer Jens Martens. „Ich kann es komplett verstehen, dass die NLZ-Teams trainieren dürfen. Da habe ich auch keinen Kritikpunkt. Aber das ist ein eindeutiger Wettbewerbsnachteil für uns“, merkt Martens an, den vor allem stört: „Und wenn das Gesundheitsamt Bremen Oberneuland das auch noch einräumt, dann sind wir alle benachteiligt. Das sollte es in einer Spielklasse möglichst nicht geben.“ Der FC Oberneuland hat nämlich als einziges Nicht-U23-Team eine Ausnahmegenehmigung zum Trainieren erhalten. „Im DOSB werden wir als Profis geführt, alle anderen sehen uns aber als Amateure an. Und wir zahlen BG-Beiträge. Das tut man nur bei einer Berufsausübung. Gerade in der Regionalliga sind einige Spieler mit dabei, die ihren Lebensunterhalt mit dem Geld bestreiten“, so der Fußball-Lehrer weiter.
Martens warnt vor weitere größeren medizinischen Problemen
Hinzu kommen die möglichen medizinischen Folgen, wenn erneut eine lange Pause die Regionalligisten zum extrem eingeschränkten Training zwingen würde. „Wir hatten in diesem Jahr nur fünf Monate Wettkampf und haben über sieben Monate gar nichts machen können. Da wird der Abstand zu den NLZ-Mannschaften dann noch einmal größer. Das wird für uns nicht einfacher. Alle die heutzutage auf den Plätzen stehen, egal ob Jugend oder Herren, haben so eine Situation noch nie durchgemacht“, so Martens, der ergänzt: „Alle kennen eine Pause im Sommer und eine Pause im Winter. Aber ansonsten stand man immer im Betrieb. Das ist natürlich auch schwierig für die Gesundheit. Das kann man auch in zwei Wochen nicht aufarbeiten.“ Dennoch weiß der 65-Jährige die Bedingungen bei Norderstedt zu schätzen. „Wir haben im Gegensatz zu vielen anderen Amateurmannschaften noch den Vorteil, dass wir Leistungstests machen können. Unsere Jungs haben bestimmte Trainingspläne bekommen, die auf die Spieler angepasst sind“, fügt Martens an. Klarheit in dieser Frage könnte es in der kommenden Woche geben. Dann beraten Bund und Länder über eine mögliche Verlängerung der aktuellen Maßnahmen. Welchen Ausgang die Beratungen nehmen, ist nach jetzigem Stand allerdings noch gänzlich unklar.