LOTTO-Pokal
Martens: „Das war ein Zwei-Klassen-Unterschied“
Mit 0:7 kam der FC Eintracht Norderstedt in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Bayer 04 Leverkusen unter die Räder. Norderstedt-Trainer Jens Martens wusste die Niederlage nach Spielende einzuordnen. EN-Präsident Reenald Koch wurde nach Spielende allerdings deutlich.
Ein Satz mit x, das war wohl nix! In der ersten Runde des DFB-Pokals kam der FC Eintracht Norderstedt mit 0:7 beim Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen unter die Räder. EN-Trainer Jens Martens wusste die Niederlage nach Spielende aber einzuordnen. „Ich möchte mich im Vorwege für das Entgegenkommen bei der Verlegung des Spiels bedanken. Wir hätten es sehr gerne zu Hause gespielt, aber die Bedienungen haben es nicht anders hergegeben. Wir waren die ersten 30 Minuten überfordert mit dem Tempo, da hat man unsere Grenzen deutlich gesehen“, bilanzierte der 64-Jährige und fügte an: „Als Leverkusen das Tempo rausgenommen hat, konnten wir immerhin und wehren. Unsere Jungs haben alles probiert, aber mit diesem Niveau konnten wir nicht mithalten.“ Beim Stand von 0:6 zur Pause dachte Martens deshalb bereits an die kommenden Wochen, nahm Jan Lüneburg und Evas Nyarko vom Platz. „Wir haben in der Halbzeit schon nach vorne geschaut, weil wir wussten, dass wir nicht mehr gewinnen können. Deswegen haben wir allen Spielern die Chance gegeben, dieses Erlebnis für sich mitzunehmen“, so Martens, der aber deutlich anfügte: „Man hat einen Zwei-Klassen-Unterschied gesehen. Eine gewisse Zweikampfhärte gehört auch dazu, aber da sind wir meistens gar nicht reingekommen, weil Bayer Leverkusen zu schnell gespielt hat.“ Etwas von der Atmosphäre Profifußball konnte Martens nach eigenen Angaben aber dennoch aufsaugen. „Wir haben auch ein nettes kleines Stadion, aber für uns ist das eine ganz andere Atmosphäre. Dann muss man schon sagen, wenn es nicht so viele Zuschauer sind, dann hört man schon deutlich mehr. Ich glaube schon, dass die Spieler das auch wahrnehmen“, so Martens, der ergänzte:
B04-Trainer Bosz lobt ein „faires Spiel“ – Präsident Koch sauer
„Jeder Fußballer spielt doch gerne vor Zuschauern. Es war einfach toll, dass mal wieder zu genießen. Wir hoffen, auch bald wieder mehr Fans ins Stadion lassen zu dürfen.“ Ein Lob von Bayer-Trainer Peter Bosz konnte Norderstedt allerdings einheimsen. „Es war ein absolut faires Spiel. Norderstedt hat immer versucht nach vorne zu spielen“, so Bosz, der zum Spiel anfügte: „Ich bin zufrieden mit den ersten 45 Minuten. Dazwischen nicht. Wenn man nach 30 Minuten 6:0 führt, dann muss das Ergebnis höher ausfallen. Es war wichtig, dass wir die erste Runde durchkommen – das haben wir super gemacht. Für uns war es insgesamt ein guter Tag.“ Nicht so locker wie sein Cheftrainer sah Norderstedt-Präsident Reenald Koch die 0:7-Klatsche. „Die erste Halbzeit war eine katastrophale Leistung, eine große Enttäuschung. Mit dem 0:1 war der Damm gebrochen. Ein 0:7 geht gerade noch so, es bestand die Gefahr, dass es zweistellig wird“, machte Koch seinen Unmut deutlich und fügte an: „Zur zweiten Halbzeit haben wir umgestellt, das hat mir recht gut gefallen – da waren wir im Mittefeld aggressiver.“ Ähnlich äußerte sich Eintracht-Kapitän Jordan Brown nach Spielende. „Ich fühle mich nicht gut, muss sich sagen. Keiner von uns hat mit einem 0:7 gerechnet, auch wenn der Klassenunterschied bekannt war. Für mich waren die Gegentore in der Art und Weise überhaupt nicht notwendig. Ich bin sehr frustiert“, so Brown, der anfügte: „Es ist ein enttäuschender Tag, den wir jetzt abhaken müssen, damit wir uns auf die Liga konzentrieren können.“ Auch Keeper Lars Huxsohl meinte: „Das man am Anfang direkt ein Tor kassiert, war nicht gut für die Motivation. Letzendlich sind sieben Tore etwas zu viel“, so der Torwart, der abschließend erklärte: „Klar war es ein gutes Ereignis, aber am Ende ist man schon etwas enttäuscht wegen den Gegentoren. Wir haben uns in der Halbzeit zusammen gerauft und wollten verhindern, dass es zweistellig wird. Aber wenn man einen Zweikampf gegen einen Nationalspieler gewinnt, ist das toll.“