LOTTO-Pokal
Martens: „Das ist für uns eine ganz große Nummer“
Am Sonntag wartet die große Herausforderung auf den FC Eintracht Norderstedt! In der ersten Runde des DFB-Pokals reisen die Garstedter zum Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen. Eintracht-Cheftrainer Jens Martens plagen vor dem Pokal-Highlight allerdings größere Verletzungssorgen.
„Ich glaube ein guter Tipp ist lange zu null zu spielen und ein spätes Tor zu machen“, schmunzelte 1860-Sturmlegende Bernhard Winkler am frühen Donnerstagabend im Club-Haus von Eintracht Norderstedt. Der 80-fache Torschütze der Löwen gab dem Regionalligisten bei der neuen Trikot-Vorstellung einige warme Worte mit auf dem Weg. Denn: Schon Sonntag wartet mit Bayer 04 Leverkusen ein echtes deutsches Fußball-Schwergewicht auf die Garstedter. Diese hatten im Vorfeld wegen der noch einmal deutlich erhöhten Auflagen im DFB-Pokal wegen des Corona-Virus ihr Heimrecht abgegeben, spielen in der Bay-Arena des Bundesligisten. „Das ist für jeden einzelnen Spieler ein absolutes Erlebnis. Bei Leverkusen spielen auch einige große Namen. Ich hoffe, dass die Spieler mehr Vorfreude als Aufregung haben und sich selbst übertreffen werden. Nur dann ist was möglich“, machte Winkler zudem Hoffnung. Der 54-Jährige weiß, wovon er spricht. In 18 Spielen im DFB-Pokal netzte der Ex-Profi satte zwölf Buden ein. So oder so ähnlich soll es auch aus der Sicht von Norderstedt-Trainer Jens Martens am kommenden Sonntag klappen. Allerdings übte sich der Chefcoach des Regionalligisten im Vorfeld in Understatement.
Große Verletzungssorgen – „Wir müssen für den Pokal bezahlen“
„Natürlich ist eine gewisse Vorfreude dabei und wir sind auch heiß. Das ist für ein Regionalligisten eine ganz große Nummer. Unser erster Wunsch, der durch der Corona-Pandemie nicht erfüllt wurde, zu Hause zu spielen – das wäre für uns noch einmal eine größere Sache gewesen. Aber die Möglichkeit jetzt ist auch eine ganz tolle und da braucht man sich auch nichts vormachen“, meint Martens, dem allerdings gleich mehrere Stammspieler nicht zur Verfügung stehen. „Ich habe das mehrfach wegen der Pokal-Saison gesagt, dass uns das noch zum Verhängnis werden wird. Wir müssen nun dafür zahlen. Uns werden gegen Leverkusen sieben Spieler fehlen, davon drei potenzielle Startelfkandidaten“, ärgerte sich Martens, der ergänzte: „Das tut mir ganz, ganz Leid für diese Spieler, die hier sonst immer Stamm gespielt haben. Wir hatten einen Spieler im Training, bei dem sogar Tränen geflossen sind.“ Konkret handelt es sich dabei um Hamajak Bojadgian, Rico Bork, Michael Kobert und Noel Dennis. Hinzu kommt der noch nicht spielberechtigte Kangmin Choi, der erst kürzlich nach seinem Militär-Aufenthalt in Südkorea zur Eintracht zurückkehrte. Diese Ausfälle muss Trainer Jens Martens nun kompensieren.
Letztes Training in Leverkusen – Neues Anti-Corona-Trikot
Bevor die Eintracht nun den Weg nach Leverkusen antritt, steht am Freitagmorgen der letzte von vier Corona-Tests auf dem Plan. Zwischen 7 und 8.45 Uhr müssen sich die Spieler testen lassen. Die letzten Ergebnisse gibt es dann am Abend. Bisher war kein EN-Spieler positiv. Am Samstagmorgen reist das Team dann mit dem Mannschaftsbus zum Spielort, wo um 17 Uhr ein letztes Abschlusstraining geplant ist. „Die Problematik im Amateurbereich war und das mussten wir den Jungs auch sagen, dass alle bei diesen Tests dabei sein mussten. Ansonsten hätten sie nicht spielen dürfen. Einige mussten sich extra frei nehmen und bitte, bitte beim Arbeitgeber sagen. Das war schon eine ganz schöne Hürde“, so Martens. „Wenn jetzt noch einer Infiziert wäre, darf der natürlich nicht am Samstag mit einsteigen. Deshalb gibt es die letzten Ergebnisse am Freitagabend.“ Bei der Vermeidung einer Ansteckung helfen soll auch das neue Trikot der Eintracht, welches von dem italienischen Sportartikelhersteller „Errea“ hergestellt wurde. Erst wenige Tage vor dem DFB-Pokalspiel wurde der letzte Satz Trikots fertiggestellt, soll am Sonntag bereits zum Einsatz kommen. Durch die wasserabweisende Oberfläche (siehe Foto) soll das Trikot auch Viren und Bakterien standhalten und abweisen. Wenn es jetzt noch die Stürmer von B04 abhalten würde, auf das EN-Tor zu schießen, würde Jens Martens sicher ein Stein vom Herzen fallen.