Regionalliga Nord
Lüneburg und Nadler verpassen Elert-Elf Knockout
Die U23 der „Boys in Brown“ muss gegen den FC Eintracht Norderstedt eine 0:2-Heimniederlage hinnehmen. Jan Lüneburg und Björn Nadler verpassten den Gastgebern, vor 468 Zuschauern, innerhalb von sechs Minuten den Knockout und stellten die Weichen damit auf Sieg.
Die Partie begann mit einem Schockmoment für die Gäste: Nach einem Zweikampf blieb Juri Marxen am Boden liegen und Thomas Seeliger musste bereits nach einer Viertelstunde reagieren. Und nur weitere zwölf Zeigerumdrehungen später wiederholte sich das Prozedere. Diesmal erwischte es David Lara Karg, für den Björn Nadler in die Partie kam (27.). Fußballerisch passierte in dieser Phase nicht viel. Lediglich ein Mal musste FCSP-Keeper Svend Brodersen eingreifen, nachdem Haris Kevac auf der Außenbahn, Benjamin Nadjem locker überlief und den Ball in die Box brachte, wo Dane Kummerfeld bereits einschussbereit wartete (17.) Wie goldrichtig Seeligers zweiter Wechsel war, zeigte sich erst später.
Zuvor war es Nico Empen, der den Ball im Mittelfeld eroberte und sich zu einem Sololauf in Richtung Norderstedter Tor aufmachte. An der Sechzehnerkante schloss der 19-jährige dann ab und setzt das Spielgerät nur knapp am Kreuzeck vorbei (29.). Die Partie nahm Fahrt auf: Haris Kevac prüfte, nach etwas mehr als einer halben Stunde, Svend Brodersen, der mit einer Glanztat den Rückstand vereitelte, wenige Minuten später allerdings chancenlos war. Nach dem weiten Einwurf von Cliford Anitye setzte sich Jan Lüneburg nach allen Regeln der Kunst durch und schloss, aus spitzem Winkel, halbhoch zur Führung der Gäste ab (40.). Und noch vor der Pause legte Norderstedt nach:
Nachdem Björn Nadler Phillipp Koch bediente, dieser einen satten Schuss auf den FCSP-Kasten abgab, den Schlussmann Brodersen nur abklatschen lassen konnte, stahl sich der 30-jährige allen davon und erhöhte mit dem Kopf zum 2:0 für die Gäste (45.). Kurz nach dem Pausentee erwischte es die Eintracht erneut. Haris Kevac konnte, nach einem Zusammenprall mit Tim Pahl, nicht weitermachen und musste ebenfalls das Feld verlassen (53.). Kurz darauf die große Chance für Jan-Marc Schneider auf 1:2 zu verkürzen, nachdem Marian Kunze den Ball vor der Grundlinie in den Strafraum gespielt hatte, doch der 21-jährige traf das Leder nicht richtig, sodass der Ball am Torpfosten vorbei strich (60.)
„Ich muss körperlich natürlich noch ein bisschen zulegen. Mein Einsatz heute war etwas überraschend, aber dennoch tat es gut, mal wieder bei der Mannschaft zu sein und mit den Jungs zu spielen. Und wenn man dann noch so einen Abpraller ins Tor macht, ist das einfach gigantisch“, gab Björn Nadler nach dem Schlusspfiff zu Protokoll. „Es ist über ein Jahr her, dass ich zuletzt getroffen habe. Das macht es umso schöner“, so der 30-jährige weiter, der anschließend noch ein paar Worte zu seiner Fitness verlor: „Am Ende war es einfach purer Wille, gerade als ich die Gegenspieler immer wieder angelaufen bin. Das war schon sehr anstrengend“, gestand der Mittelfeld-Akteur, während Jan-Marc Schneider enttäuscht war:
„Die Niederlage ist sehr ärgerlich für uns. Wir haben uns sehr viel vorgenommen und wollten das Spiel auf jeden Fall hier auf unserem Platz gewinnen. Das ist uns aber leider nicht gelungen und darüber sind wir sehr enttäuscht“, so Schneider. „Wir haben das eigentlich bis zum Sechzehner gut gemacht, aber dann hat meistens der letzte Pass gefehlt und wir haben unsere Chancen nicht gemacht“, so der 21-jährige weiter, der anfügt: „Und wenn du dann hinten zwei so ärgerliche Tore bekommst, dann bist du damit natürich erstmal bedient“. Und weiter: „Jetzt müssen alle Köpfe wieder hochgehen und wir müssen die Woche für das Derby hart arbeiten“, erklärte der FCSP-Stürmer.
„Wenn man mal die ganzen Umstände mittlerweile betrachtet, dann kann ich nur stolz auf die Mannschaft sein, gerade mit den ganzen Verletzungen, die sich im ersten Abschnitt ergeben haben“, so FCE-Coach Seeliger, der fortfuhr: „Mittlerweile haben wir neun Spieler, die ausfallen und wir reden nicht von Spielern, die keine Qualität haben. Wir reden von Spielern, die eigentlich Stammspieler wären. Das trübt dann etwas die Freude“, so der 49-jährige. Und weiter: „Es gab wenig Torraumszenen im gesamten Spiel, aber wenn man diese einmal betrachtet, dann hatten wir sicherlich mehr Torchancen. Aber wenn der Ball in der zweiten Halbzeit reingegangen wäre, dann wäre das Spiel vielleicht anders verlaufen“, so Seeliger.
„Kiezkicker“-Trainer Remigius Elert war nach der Partie dementsprechend „not amused“: „Wir sind natürlich enttäuscht! Die Mannschaft muss jede Woche die 100 Prozent abrufen, um die leichten Fehler, die wir immer wieder machen, wieder auszubügeln“, so der Zepterschwinger. „Die Fehler, gerade beim 0:1, waren einfach viel zu einfach. Das ist dann natürlich ärgerlich und tut auch weh“, gab Elert offen zu. „Heute fehlte einfach die nötige Konsequenz im gegnerischen, sowie im eigenen Sechzehner, um ein anders Ergebnis zu erzielen. Im Endeffekt nützen uns auch die besseren Spielanteile nichts, weil nur das Ergebnis zählt und das müssen wir nun aufarbeiten“, so der 38-jährige abschließend.
Foto: Lars Mundt (Smart Art)