Regionalliga Nord
Lüneburg-Treffer reicht nicht für Heimsieg
Der FC Eintracht Norderstedt hat am Mittwochabend eine seine zweite Pleite im dritten Saisonspiel hinnehmen müssen. Gegen den ETSV Weiche Flensburg unterlagen die Seeliger-Schützlinge, vor den Augen von 470 Zuschauern, trotz der Führung von Lüneburg am Ende mit 2:1.
„Man darf nicht vergessen, gegen wir gespielt haben. Für mich ist Weiche Flensburg mit einer der Meisterschaftsfavoriten. Trotzdem wäre ein Unentschieden für diese Partie und für beide Mannschaften gerechter gewesen“, analysierte Jan Lüneburg nach dem Spiel. Denn die Eintracht startete gut in die Partie: Nach einer schönen Kombination von Felix Drinkuth, Deran Toksöz und Juri Marxen brachte letzterer den Ball flach in den Sechzehner, wo Linus Meyer völlig blank stand, aber an der starken Parade von ETSV-Schlussmann Florian Kirschke scheiterte (4.). Eine gute Viertelstunde später machte es die Seeliger-Equipe dann besser und kam nicht ganz unverdient zur Führung. Jan Lüneburg wurde perfekt von Felix Drinkuth bedient, setzte sich dann – erst im zweiten Versuch – gegen seinen Gegenspieler durch und traf aus fünf Metern zur Führung (20.). Doch die Freude der Norderstedter währte gerade einmal sieben Zeigerumdrehungen. Nach einem Doppelpass war es Rene Guder, der eine Flanke in den Eintracht-Strafraum schlug. Am zweiten Pfosten wartete ETSV-Stürmer Tim Wulff, der per Kopf zum Ausgleich traf. „Da haben wir es dem Gegner zu einfach gemacht. Aber das nutzt eine Mannschaft wie Weiche dann aus“, so Norderstedt-Trainer Thomas Seeliger anschließend, dessen Team gut in die zweite Hälfte startete.
Jan Lüneburg verlängerte einen langen Ball mit dem Kopf für Linus Meyer, der eine Flanke auf den zweiten Pfosten schlug. Dort folg der in der Pause für Haris Kevac gekommene Dane Kummerfeld nur äußerst knapp vorbei (51.). Und nur vier Minuten später hätten die Norderstedter erneut in Führung gehen können: Juri Marxen brachte eine Flanke butterweich von der rechten Außenbahn auf den ersten Pfosten, wo Linus Meyer verpasste und Jan Lüneburg anschließend, am zweiten Pfosten, nur eine Schuhgröße mehr zur Eintracht-Führung fehlte. Zwanzig Minuten vor dem Schluss verstärken die Flensburger ihre Bemühungen wieder und kamen, eine gute Viertelstunde vor dem Ende, dann zum Torerfolg. Der stark aufspielende Fabian Arndt bediente Rene Guder, der sich mit einer kurzen Körpertäuschung von seinem Gegenspieler löste und dann eiskalt ins lange Eck, an Eintracht-Schlussmann Höcker vorbei, abschloss. Alle Bemühungen von Norderstedt-Coach Thomas Seeliger, das Ruder noch einmal herum zu reißen, blieben erfolglos. „Wir haben das auch in der zweiten Halbzeit nicht schlecht gemacht. Aber wir hätten vielleicht früher das Tor machen müssen“, ärgerte sich Norderstedt-Torschütze Lüneburg anschließend. „Im letzten Jahr sind wir deutlich besser gestartet, dafür hatten wir viele Verletzte. Wenn es in diesem Jahr anders herum ist, dann ist das vielleicht auch gar nicht so schlimm“, so der 25-Jährige Stürmer weiter.
Besonders ärgerte sich Lüneburg aber über die Terminierung des Oddset-Pokalspiels gegen TuRa Harksheide: „Das ist einfach schwach vom Hamburger Fußball-Verband! Wir arbeiten alle vierzehn Stunden die Woche und müssen am Wochenende auch noch bei Braunschweig ran. Und uns dann noch diese Partie, so kurz vor so einem Highlight, absolvieren zu lassen zeigt nur, dass dort entweder keiner Ahnung von Fußball hat, oder dort niemand selber gespielt hat“, so der Stürmer. Und auch Thomas Seeliger ärgerte sich über die Ansetzung, wollte allerdings nicht mehr dazu sagen und erklärte lediglich: „Es ist bereits genug dazu gesagt worden. TuRa will das Spiel nicht verlegen“, so der 49-Jährige, der sich auch noch zur Partie äußerte: „Es ist sicherlich ärgerlich, wenn man verliert. Und auch wenn Weiche heute ersatzgeschwächt in die Partie gegangen ist, stand da immer noch eine gute Mannschaft auf dem Feld“, so der Eintracht-Coach, der anfügt: „Wir haben bei Norderstedt keinen Druck, auch wenn es gerne so hingestellt wird. Am Wochenende, gegen Einracht Braunschweig, werden die Karten wieder neu gemischt und es geht ganz normal weiter. Dort wollen wir dann natürlich wieder Punkte holen“, ergäntzte Seeliger. Weiche-Zepterschwinger Daniel Jurgeleit freute sich über den Auswärtssieg: „Die Mannschaft hat den Rückstand heute sehr gut weggesteckt und dann am Ende, meiner Meinung nach, verdient gewonnen.“
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