LOTTO-Pokal
Lüneburg-Party: Norderstedt fegt Alsterbrüder aus dem Pokal
Keine neue Pokal-Überraschung! Vor 250 Fans am Walter-Wächter-Platz gab sich der FC Eintracht Norderstedt beim Bezirksligisten FC Alsterbrüder keine Blöße und zog mit einem 7:1-Sieg ins Pokal-Viertelfinale ein. EN-Stürmer Jan Lüneburg schnürte beim Spiel einen Dreierpack.
„Grünes Licht für’s Viertelfinale“. Mit diesem Spruch heizten die Alsterbrüder-Fans der eigenen Mannschaft am Sonnabend gegen den FC Eintracht Norderstedt vor dem Spiel ordentlich ein. Mit fünf grünen bengalischen Fackeln, die außerhalb des Sportplatzes abgebrannt wurden, sorgten die Anhänger schon vor Anpfiff für Pokal-Atmosphäre. Auf dem Platz ließ der Bezirksligist diese dann aber leider vermissen, was wohl aber auch an dem konzentrierten Auftritt der Norderstedter lag. Denn die Begegnung war gerade einmal fünf Minuten alt, da gingen die Gäste bereits in Führung. Über rechts machte sich Elias Saad auf die Reise, ließ seinen Gegenspieler locker stehen und brachte den Ball dann von der Grundlinie flach auf den zweiten Pfosten. Dort musste Nils Brüning nur noch einschieben (5.). Gewarnt vom Ausscheiden des SC Victoria Hamburg diktierte die Martens-Elf mit der Führung im Rücken das Spiel und legte schnell nach. Nach einem Foul an Jordan Brown bekam Norderstedt links vor der Eckfahne einen Freistoß zugesprochen, den Philipp Koch in die Mitte schlug. Dort schraubt sich Jan Lüneburg hoch und nickte sehenswert ein (21.). An eine Sensation war somit schon kaum mehr zu denken uns spätestens als Benjamin Dreca nach knapp einer halben Stunde schon auf 3:0 für den Regionalligisten stellte (29.), war der perfekte Pokal-Tag für die Norderstedter quasi schon vollzogen. Und für den Bezirksligisten kam es vor dem Pausentee sogar noch dicker. Erneut nutzte Benjamin Dreca einen Fauxpas in der Alsterbrüder-Defensive aus und stellte noch vor dem Pausenpfiff auf 4:0 (37.).
Alsterbrüder markiert Ehrentreffer – Lüneburg schafft Dreierpack
Mit der sicheren Führung im Rücken tauschte EN-Trainer Martens zum Start der zweiten Halbzeit mehrfach durch. Neben Jasper Hölscher und Kangmin Choi kamen auch Yannick Nuxoll, Lesley Karschau und Noel Dennis in die Begegnung hinein. Nach etwas mehr als einer Stunde lag die Pille dann erneut in den Maschen. Benjamin Dreca wurde im Strafraum nicht entscheidend angegangen, kaonnte den Ball an der Grundlinie querlegen und am zweiten Pfosten stand Elias Saad völlig blank und traf (61.). Und die Alsterbrüder? Durften immerhin noch den Ehrentreffer bejubeln. Lorenz Hertwig zirkelte einen Freistoß von halbrechts auf die lange Ecke und der Ball senkte sich unangenehm in den linken oberen Knick. EN-Keeper Tiges sah dabei nicht so gut aus (69.). Ungestillt war der Torhunger derweil bei EN-Stürmer Jan Lüneburg, der sich während der Begegnung immer wieder erkundigte, wie lange denn noch zu spielen sei. Der Grund: Norderstedts Pokal-Torjäger, wie Trainer Martens ihn nach dem Spiel nannte, wollte unbedingt noch seinen dritten Treffer erzielten, traf mehrfach aus aussichtsreicher Position aber nur den Pfosten oder zielte zu genau. Zunächst durfte sich aber ohnehin Dreca, zehn Minuten vor Ultimo, erneut in die Torschützenliste eintragen (79.), ehe der Bann für Lüneburg kurz vor Schluss dann doch noch brach. Der eingewechselte und stark aufspielende Noel Dennis schloss nach einem Konter ab, FCA-Keeper Ernst Kühn konnte den Ball nur nach vorne klatschen lassen und dann stand eben jener Lüneburg goldrichtig und nickte zum 7:1-Endstand ein (87.). Ein Ergebnis, was den Spielverlauf widerspiegelte.
Martens lobt EN-Auftritt – Hitscher: „Klassenunterschied war da“
„Es war ein sehr souveräner Auftritt von uns, fast von der ersten Minute an. Das schnelle Tor hat uns natürlich geholfen. Die Mannschaft hat das als letztes Spiel des Jahres sehr ordentlich über die Bühne gebracht“, fasste EN-Coach Jens Martens den Auftritt nach Spielende zusammen und fügte an: „Wir haben die Mannschaft natürlich vor Alsterbrüder gewarnt, weil sie auch schon als Pokal-Schreck aufgetreten sind. Von daher waren wir natürlich gewarnt und das hat die Mannschaft auch sehr ernstgenommen.“ Besonders erfreut zeigte sich Martens über die Erfolge seines Torjägers Jan Lüneburg. „In der 80. Minute hat er gefragt, wie lange denn noch ist, weil er unbedingt sein drittes Tor machen wollte. Er ist einfach unser Pokal-Torjäger. Sein Ehrgeiz ist es immer, Tore zu schießen.“ Deutliche Worte fand nach Spielende auch FCA-Coach Gunnar Hitscher. „Wenn man so früh in Rückstand gerät, bei dieser Qualität, dann ist das etwas anderes. Auf der einen Seite ist es schön, dass Norderstedt mit voller Kapelle gekommen ist, aber wir waren in den entscheidenden Situationen einfach nicht da. Und dann ist die Qualität von Jan Lüneburg natürlich extrem. Der Klassenunterschied war schon klar zu erkennen“, so Hitscher, der anfügte: „Es ist auch ein Lob, dass Norderstedt uns so Ernst genommen hat, aber das hieß dann auch, dass wir keine Chance hatten. Wir müssen nun versuchen, die gesamte Pokal-Saison zu betrachten. Ich kann dem Team nur ein Kompliment machen, auch wenn das Ergebnis nicht geil ist.“