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LOTTO-Pokal

Lüneburg: „In diese Kabine passen keine 25 Leute“

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Foto: KBS-Picture

Der FC Eintracht Norderstedt steht durch einen 1:0-Sieg bei T05 im Halbfinale des Lotto-Pokals. Eigentlich ein Grund zur Freude. Doch Eintracht-Stürmer äußerte im Nachgang der Begegnung deutlich seine Bedenken und zweifelte zudem das Hygienekonzept für das Pokal-Viertelfinale an.

Das Halbfinale des Lotto-Pokals hat der FC Eintracht Norderstedt durch den 1:0-Sieg bei Teutonia 05 im Sack. Eigentlich ein Grund zum Feiern, gerade für Stürmer Jan Lüneburg, der den einzigen Treffer des Tages erzielte. Doch weit gefehlt! Nach dem Spiel wirkte Lüneburg vor allem nachdenklich und sprach offen über seine Bedenken, den Pokal überhaupt weiter auszutragen. „Ich freue mich grundsätzlich immer zu spielen, aber ich denke auch, dass man da differenzieren muss. Jetzt eine Sonderregelung für den Amateurfußball zu finden, finde ich schwierig. Fußball ist Hobby und Leidenschaft, aber dieses Gerede darüber tut dem Fußball nicht gut“, sagte der 29-Jährige und ergänzte: „Wenn ich mir die Begebenheiten hier anschaue und alle sagen, dass überall anderthalb Meter Abstand gehalten werden soll, dann geht das hier einfach nicht. Wenn man die Spiele beispielsweise an der Hoheluft ausgetragen hätte, dann wäre es etwas anderes gewesen. Ich glaube, dass die Konzepte in der Regionalliga deutlich besser umsetzbar sind, als im Amateursport.“ Und die Kritik des Eintracht-Stürmers weitete sich aus.

Lüneburg schildert Kabinen-Problem – „Wichtigere Dinge“

„Wenn ich das sage, werden alle sagen, dass ich das nur sage, weil wir von einem Abbruch profitieren würden. Unabhängig davon, dass man über Wochen nichts gesagt bekommt, ist es doch nicht falsch, wenn der HFV seinen Statuten folgt. Die Kohle soll man unter den letzten acht Vereinen aufteilen, darum geht es gar nicht. Aber man hätte sich sehr viel Stress ersparen können“, meint Lüneburg, der mit Norderstedt am kommenden Wochenende gegen Altona 93 im Halbfinale antreten muss. „Es ist für die Spieler auch eine bescheidene Situation. Ich bin immer für einen sportlichen Wettkampf, aber wenn Hamburg sagt, dass gespielt werden kann, heißt das noch nicht, dass Schleswig-Holstein das auch tut. Ich glaube, dass man sich es schwerer gemacht hat, als es notwendig war.“ Vor allem die Situation in der Kabine, wie Lüneburg selbst schilderte, habe ihn zum Nachdenken gebracht. „Wenn man im Vorwege weiß, dass man die Auflagen nicht einhalten kann, weil man mit 25 Leuten nicht in diese kleine Kabine kann, dann finde ich das schon fragwürdig“, stellte der 29-Jährige in den Raum und ergänzte: „Wenn man ein Modell hat, was man auch umsetzen kann, dann ist das super und passt. Aber Fußball ist nicht das wichtigste im Leben. Es gibt viele andere Dinge, die man beachten muss und es muss auch für die Gesellschaft weiter erklärbar sein.“ Auf Nachfrage schilderte Teutonia 05 die Kabinen-Situation übrigens anders. Die Behörden seien vor Ort gewesen und hätten das eingesetzte Konzept für „gut“ befunden.

Umgang mit Ängsten der Spieler – HFV in der Zwickmühle

Unklar scheint, wie die Vereine und der Hamburger Fußball-Verband mit möglichen Ängsten seitens der Spieler umgehen sollen. Schon zum Re-Start der Bundesliga hatten mehrere Spieler Bedenken geäußert auf die Plätze zurück zu kehren. In Hamburger Amateurfußball sprach Jan Lüneburg nun als Erster eine mögliche Problematik öffentlich an. Der HFV dürfte in dieser Frage allerdings in der Zwickmühle sitzen, muss dieser sich doch nach der Bekanntgabe des Finaltags der Amateure nach dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) richten. Bleibt wohl nur die Hoffnung, dass kein Spieler sich mit dem Corona-Virus infiziert.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.