Oberliga Hamburg
Lucky-Punch für SCV-Wahrsager Spreitz
2:1-Auswärtssieg im direkten Duell: Vor 248 Fans besiegte der SC Victoria Hamburg am Sonntag den TSV Sasel mit 2:1. Ein später Treffer von Klaas Kohpeiß führte Vicky auf die Siegerstraße. Interessant: Ebbers-Vertreter und Co-Trainer Martin Spreitz sagte den SCV-Lucky-Punch voraus.
Den ersten Torschuss des Spiels nutzten die Gäste von der Hoheluft, die nur mit Co-Trainer Martin Spreitz und ohne den privat verhinderten Marius Ebbers an den Saseler Parkweg reisten, gleich zur Führung. Andre Branco führte einen Eckball an die Sechzehnerkante aus, wo Timo Stegmann wartete und den Ball auf den zweiten Pfosten chipte. Die Hereingabe senkte sich am zweiten Pfosten ins Netz (6.). Die frühe Führung für Vicky, die zu Beginn den frischeren und gefährlicheren Eindruck machten. Sasel hatte zwar mehr Ballbesitz, doch oftmals fehlte der letzte Pass oder Abschluss. Zudem brannte es, wenn die Zankl-Elf den Ball verlor, meistens schnell lichterloh im eigenen Strafraum. Dennoch musste SCV-Keeper Dennis Lohmann gleich doppelt retten (8., 12.), ehe Vicky gefährlich wurde. Stegmann pflückte Celikten den Ball im Mittelfeld vom Fuß und schickte dann Ian-Prescott Claus mit einem Pass in die Tiefe auf die Reise. Doch Todd Tuffour konnte die Szene noch entschärfen (18.). Nach einer halben Stunde zitterte dann die Latte. Andre Branco zirkelte die Kugel auf den ersten Pfosten, wo Yannick Siemsen den Ball für Jan Kämpfer verlängerte. Dieser stand am zweiten Pfosten völlig blank, setzte das Leder aus zwei Meter aber nur gegen den Querbalken (30.). Quasi mit dem Pausentee ließ Sasel dann den Ausgleich liegen. Winkel bediente nach einer Vicky-Ecke den mitgelaufenen Celikten. Dessen Schuss aus 20 Metern konnte Lohmann nur nach vorne klatschen lassen und dort retteet Richter vor Kourkis (44.).
Adomat netzt zum Ausgleich – Spreitz sagt Sieg vorraus
Nach dem Seitenwechsel schienen sich die Zankl-Schützlinge etwas vorgenommen zu haben. Wie schon zum Ende des ersten Abschnittes deutlich formverbessert kam Sasel aus der Kabine. Doch die erste dicke Gelegenheit gehörte den Hoheluftlern. Ein Freistoß wurde lang in den Strafraum geschlagen, dort gewann Yannick Petzschke das Kopfballduell gegen Marc-Oliver Timm und bediente damit Yannick Siemsen. Tuffour war alles andere als sicher, ließ den Ball flutschen, doch dann stand dort kein Blau-Gelber (52.). Auf der Gegenseite gelang den TSV-Kickern dann der nicht unverdiente Ausgleich. Kourkis brachte das Leder von rechts auf den zweiten Pfosten, wo der Ball mit der Brust für Timo Adomat abgelegt wurde. Dieser zog aus sieben Metern voll auf den Kasten ab und schweißte die Murmel in die Maschen ein (58.). Vicky konnte sich in dieser Phase bei seinem Keeper Dennis Lohmann bedanken, der mehrfach einen Rückstand verhinderte. Mit dem Fuß rettete der Torwart gegen Timo Adomat, der zuvor von links von Kourkis flach bedient wurde (69.). Sasel drückte weiter auf das 2:1. Jonathan Zinn machte Petzschke an der Außenlinie nass und zog dann in die Mitte. Celikten erreichte den Querpass, doch Lohmann lenkte die Murmel mit einer Glanztat am langen Eck vorbei (83.). Auf der Gegenseite blieb Vicky dann eiskalt. Claus spielte die Pille von links scharf in den Sechzehner und fand in der Mitte den eingewechselten Klaas Kohpeiß, der nur den Fuß hinzuhalten brauchte (85.). Pikant: Wenige Minuten zuvor hatte sein Trainer Spreitz Claus zugerufen, dass er noch eine große Chance bekommen würde.
Trainer sprechen von einem „hochklassigen Oberligaspiel“
Pech hatte Sasel dann quasi in der Schlussminute, als die Parkwegler noch einmal alles nach vorne warfen. Denn Sasel traf noch einmal den Pfosten und verpasste somit noch den Ausgleich (88.). Vicky-Torschütze Klaas Kohpeiß freute sich im Anschluss vor allem über die drei Punkte. „Die drei Punkte sind immens wichtig. Zum einen, weil es auswärts in dieser Saison bei uns bislang nicht so lief und so ein Sieg gegen ein heimstarkes Team wie Sasel natürlich viel Selbstvertrauen bringt“, so Kohpeiß, der ergänzte: „Wir haben uns vorgenommen, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen. Diesmal ist es nicht nur beim Sprechen geblieben, sondern man hat es auch auf dem Platz gesehen.“ Sein Trainer, Wahrsager Martin Spreitz, bilanzierte: „Es war ein sehr hochklassiges Oberliga-Spiel mit unglaublichen guten Aktionen auf beiden Seiten. Für einen so kalten Sonntagnachmittag kann man sich so ein heißes Spiel nur wünschen“, so Spreitz, der dennoch zugab: „Wenn Pfostenschuss reingeht, dann wird es 2:2 ausgehen. Da haben wir einen Tick Glück. Mehr kann man sich eigentlich nicht wünschen.“ Sasel-Übungsleiter Danny Zankl ärgerte sich nach Abpfiff. „Ich hätte mir gewünscht, dass sich meine Mannschaft am Ende für den Aufwand, den sie betrieben hat, auch belohnt“, so Zankl, der abschließend ergänzte: „Es ist ärgerlich, dass wir das Spiel nach dem Ausgleich wieder aus der Hand geben haben.“