Amateurfußball
Zweigleisige 3. Liga abgelehnt – ETV U19 steigt auf
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) kommt heute erstmals in einem digitalen Außerordentlichen Bundestag zusammen. 262 Delegierte sind dabei in einer Konferenz zusammengeschaltet. AFH gibt einen Überblick über das Geschehen, über die Beschlüsse und über die vielen Diskussionen.
Keller eröffnet Bundestag – Koch schlägt Antragsrückzug vor
Pünktlich um 13 Uhr eröffnete der Deutsche Fußball-Bund am Montagmittag den Außerordentlichen Bundestag. Nachdem zuerst DFB-Präsident Fritz Keller sich erfreut über die Wiederaufnahme des Bundesliga-Spielbetriebes und die Reaktionen aus dem Ausland darüber zeigte, folgte ein emotionales Statement von Vizepräsident Dr. Rainer Koch. Der 61-Jährige wehrte sich stark gegen die Kritik, die zuletzt im Zusammenhang mit der 3. Liga laut geworden war. Koch sprach von einem „unerträglichen Trauerspiel“ seitens einiger Vereine und das der DFB von den Klubs mit Anwaltsschreiben „bombardiert“ werden würde. Zudem wies der DFB-Vize darauf hin, dass die Vereine der 3. Liga verpflichtet seien, an einem Spielbetrieb teilzunehmen, wenn es möglich sei. Den Saarländischen Fußball-Verband forderte Koch zudem auf, den Antrag auf eine zweigleisige 3. Liga zurück zu ziehen. Dieser sei „in der Kürze der Zeit“ nicht umsetzbar. Viel mehr schlug der Boss des Bayerischen Fußball-Verbandes vor, eine Taskforce zu bilden, die sich mit diesem Thema befasst. DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge sprach im Anschluss von der „tiefsten und einschneidendsten wirtschaftliche Krise beim DFB“. Allerdings sei die Liquidität des Verbandes bis zum Dezember 2020 gegeben. Des Weiteren wehrte sich Osnabrügge gegen den Vorwurf, der DFB würde von der 3. Liga finanziell profitieren und legte zahlreiche Zahlen dar. Abschließend dankte der DFB-Schatzmeister noch der Deutschen Fußball-Liga, die den Verband mit 1,5 Millionen Euro und die 3. Liga und die Frauen-Bundesliga mit 7,5 Millionen Euro unterstützt hatte.
Zweigleisige 3. Liga abgelehnt – ETV steigt mit der U19 auf
Eben jene von Dr. Rainer Koch zu Beginn genannten Anträge wurden dann zeitnah von den Delegtierten abgestimmt. Dabei kam heraus, dass zwar eine Taskforce zur „wirtschaftlichen Stabilität“ gegründet wird, der Antrag des Saarländischen Fußball-Verbandes auf eine zweigleisige 3. Liga wurde allerdings abgelehnt. Vor allem Drittliga-Ausschusschef Tom Eilers (Darmstadt 98) wieß im Vorfeld noch einmal darauf hin, dass eine „weitere Zerteilung der Liga zu einer weiteren Schwächung“ führen würde. Mit acht Ja-Stimmen, 220 Nein-Stimmen (92,44 Prozent) und 15 Enthaltungen wurde der Antrag abgelehnt. Um kurz nach 15 Uhr war dann klar: Auch die 3. Liga soll in Zukunft weiter spielen. 98,74 Prozent stimmten dabei für eine Fortsetzung der aktuell unterbrochenen Spielzeit in der höchsten DFB-Klasse. Besondere Freude dürfte kurz darauf am Lokstedter Steindamm geherrscht haben. Denn nahezu einstimmig wurden auch die Anträge für den Jugend-Bereich vom DFB-Bundestag beschlossen, der die U19 der Eimsbütteler in der kommenden Spielzeit in der A-Jugend Bundesliga Nord, der höchsten Jugend-Liga, kicken lässt.