Regionalliga Nord
Last-Minute-Pleite für Uysals „Rothosen“
In einer chancenarmen Regionalligapartie hat Neu-Coach Soner Uysal seinen ersten Punktgewinn mit dem Bundesliga-Nachwuchs des Hamburger SV knapp verpasst. Dem SV Meppen gelang in der vorletzten Spielminute, durch Muhamed Alawie, der Siegtreffer.
Es war die vorletzte Spielminute als Marc Schnier einen Schuss im HSV-Strafraum abgab, dieser in Richtung des zweiten Torpfosten flog und dort Muhamed Alawie zum 1:0 der Gäste abstaubte. „Unser Ziel war es, Männerfußball zu spielen. Und das haben wir über weite Strecken hinbekommen. In der Schlussphase haben wir dann ein bisschen den Kopf verloren und uns locken lassen. Dabei hätten wir auch das 1:0 machen können. Und am Ende hat einfach die Ruhe gefehlt“, bilanzierte Soner Uysal nach der Schlusspfiff, der, wie die 305 Zuschauer, eine chancenarme Partie sah. Die beste Chance der „Rothosen“ gab es erst nach 75 Minuten, als Adel Daouri seinen Mannschaftskollegen Said Benkarit perfekt in Szene setzte, dieser das Leder im Strafraum noch einmal quer legte, Kulikas dann aber an SVM-Keeper Lars Huxsohl scheiterte (72.).
Und auch die Gäste kamen erst in der Endphase der Partie richtig ins Rollen: Kerim Carolus musste, nach einer flachen Hereingabe, vor dem einschussbereiten Erdogan Pini klären (77.). „Wenn Du Erfolgserlebnisse hast, spielst Du diese Partie ganz sauber runter. Aber daran müssen wir halt arbeiten“, so Uysal weiter, der anfügt: „Wir waren auch etwas naiv beim Gegentor. Wir hätten dieses hin und her am Ende durchaus kontrollierter spielen können, sodass wir nicht in den Konter laufen“, so der 38-Jährige. Gespräche bezüglich seiner Person gab es bisher noch nicht: „Nein, es gibt noch keine Gespräche. Ich habe jetzt eine andere Rolle und die mache ich so, wie ich das denke. Ich bin lange genug dabei und glaube auch, dass ich auch über die Förderung von jungen Spielern Bescheid weiß.“
Und weiter: „Es gibt keine Frist für eine Entscheidung und wir müssen auch nicht unbedingt eine haben. Dafür bin ich schon zu lange dabei. Natürlich ist es im Moment ein bisschen mehr als sonst, aber das ist für mich kein Problem.“ Zudem soll Uysal einen Co-Trainer an die Seite gestellt bekommen: „Höchstwahrscheinlich kommt noch jemand dazu. Das wird die nächsten Tage besprochen, aber ich glaube, dass es eine interne Lösung sein wird, da wir hoch kompetente Leute bei uns haben“, so der 38-Jährige, der auch auf die Tabelle schaut: „Es ist natürlich angenehmer zu arbeiten, wenn man weiter oben steht. Aber ich bin von Haus aus ein sehr ruhiger Mensch und im Moment interessiert die Tabelle nicht. Deshalb mache ich mir da keine Sorgen. Wir müssen nur Fußball spielen“, so Uysal abschließend.
Auch Laurynas Kulikas, der die wohl beste Torchance der Hamburger vergab, äußerte sich nach dem Schlusspfiff: „Ich war bei meinen Chancen nicht zu 100 Prozent da. Vielleicht fehlt mir auch etwas die Spielpraxis. Uns hat auch heute einfach das Glück gefehlt“, so der Mittelstürmer, der anfügt: „In letzter Zeit haben die Gegner in der Schlussphase immer das Glück, was uns zuvor fehlt. Das macht uns zwar etwas kaputt, aber wir müssen das mit in die nächste Partie nehmen und daraus lernen“, so der Russe weiter. „Ich möchte immer spielen und es war schon besonders, dass ich heute mal wieder von Anfang an ran durfte.“ Auch zum neuen Coach fand der 21-Jährige abschließend ein paar Worte: „Er ist ein bisschen ruhiger. Joe war emotionaler, aber so groß ist der Unterschied nun auch nicht.“
Foto: Niklas Heiden