Bundesliga
Lasogga-Show bringt HSV zweiten Dreier
Zweiter Saisonsieg vor 46.934 Zuschauern: Der Zweitligist Hamburger SV fuhr am Montagabend einen verdienten 3:0-Heimerfolg gegen Arminia Bielefeld ein. Eine Tore-Show von Pierre-Michel Lasogga und ein Kopfball von Holtby brachten die Rothosen dabei auf die berühmte Siegerstraße.
Mit Pierre-Michel Lasogga für Fiete Arp im Vergleich zum DFB-Pokalspiel gegen die TuS Erndtebrück startete HSV-Coach Christian Titz in die Heimpartie gegen Arminia Bielefeld. Die erste bessere Chance der Partie gehörte dann aber den Gästen aus Bielefeld. Nach einem Eckball von Tom Schütz war es Andreas Voglsammer, der die Pille per Kopf nur knapp am langen Pfosten vorbei köpfte (7.). Mit der ersten eigenen Chance gingen die Rothosen keine 120 Sekunden später dann direkt in Front. Nach einem Eckball konnte Bielefeld-Keeper Stefan Ortega den Ball gegen Lasogga nicht verteidigen und dieser legte auf Lewis Holtby ab. Der Achter schaltete blitzschnell und nickte das Leder aus sieben Metern zur HSV-Führung ein (9.). In der Folge hatten die Rothosen zwar deutlich mehr Ballbesitz, konnten sich aber kaum Torchancen herausspielen. Auch die ungewöhnlich vielen groben Abspielfehler der Gäste aus Bielefeld konnte die Titz-Elf in keine Abschluss-Chance ummünzen. Knappe fünf Minuten vor dem Pausentee wurde es brenzlig vor dem HSV-Kasten. Florian Hartherz platzierte einen Freistoß aus 25 Metern im rechten oberen Kreuzeck, doch HSV-Keeper Julian Pollersbeck machte sich ganz lang, lenkte das Leder noch über den Querbalken (40.). Ganz eng wurde es auch in der 43. Minute, als Rick von Drongelen seinem Team fast einen bären-dienst erwies. Der Holländer spielte Voglsammer das Leder genau in den Fuß, der anschließend Julian Pollersbeck überlupfen wollte. Der HSV-Keeper konnte den Ball mit den Händen abwehren, stand dabei der Sechzehnerkante aber gefährlich nah – die Pfeife von Referee Arne Aarninik blieb aber stumm.
Besser starteten die Gastgeber in den zweiten Durchgang. Bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff war es Khaled Narey, der im Mittelfeld den Ball gewann und dann ein paar Meter machte. Sein Abschluss ging nur knapp links am Pfosten vorbei. In der Folge kam es dann auch zu einem Wiedersehen. Denn: Für den verletzten Andreas Voglsammer brachte Bielefeld-Coach Jeff Saibene Ex-HSVer Sven Schipplock auf das Feld. Die besseren Chancen hatten aber weiterhin die Rothosen – und das gleich doppelt. Erst zielte Khaled Narey nach einer Hunt-Hereingabe am zweiten Pfosten zu genau, ehe auch sein Distanzschuss 60 Sekunden später nur äußerst knapp über den Querbalken strich (63.). Besser machte es sein Teamkollege Pierre-Michel Lasogga eine knappe Viertelstunde vor dem Ende. Nachdem eine flache Hereingabe von Aaron Hunt bereits fast geklärt war, landete der Abpraller vor den Füßen von eben jenem Lasogga, der noch einen Haken schlug und das Leder dann in den Maschen versenkte (76.). Glück hatten die Gastgeber dann kurz vor Schluss, dass die Bielefelder ein Geschenk von David Bates und Jonas David nicht annahmen. Sven Schipplock platzierte das Leder knapp über dem Tor (85.). Auf der Gegenseite probierte es dann noch einmal Narey mit einem Flachschuss, doch ein Treffer sollte dem Fürth-Neuzugang nicht gelingen (86.). Noch hungrig zeigte sich auch Lasogga bis kurz vor dem Abpfiff, holte noch einen Elfmeter heraus, verwandelte diesen höchstpersönlich ins Netz – der Sieg war perfekt.
„Aus meiner Sicht war es auf der Linie. Ich hatte zwar im Gefühl, dass es recht knapp war, aber ich bin extra noch einen Schritt nach hinten gegangen. Für mich war ich im Strafraum – diesmal gibt es keinen Videobeweis. Ist auch mal nicht schlecht“, scherzte HSV-Keeper Julian Pollersbeck, der auch in einen Einblick auf seinen Smalltalk auf dem Platz gab. „Fabian Klos und ich haben schon mal gegeneinander gespielt und da habe ich auch den einen oder anderen Ball gehalten. Und dann sagte er „jetzt fängt es hier so wieder an“, so Pollersbeck weiter, der auf seinem Unterziehshirt den Slogan „R.I.P“ stehen hatte. Pollersbeck: „Ein guter Freund von mir ist vor ein paar Tagen gestorben, er war ein sehr starker HSV-Fan. Den Sieg widme ich ihm und seiner Familie.“ Auch ein glücklicher Pierre-Michel Lasogga stand nach dem Abpfiff Rede und Antwort. „Gefühlt war das 2:0 mein erster Torabschluss. Ich bin sehr froh, dass ich mit meinen Toren das Spiel nochmal etwas beruhigen konnte“, erklärte der 26-Jährige und fügte an: „Natürlich geben die Tore im Pokal Selbstvertrauen, auch wenn es „nur“ gegen Erndtebrück war.“ Den Elfmeter, den eigentlich Lewis Holtby schießen sollte, übernahm Lasogga dann doch selbst. Der Doppeltorschütze: „Ich kriege selten einen Elfmeter gepfiffen, gefühlt war das heute eine Premiere. Ich hatte gerade Rückenwind von meinem ersten Tor und dachte, nimm doch den zweiten auch gleich noch mit“, so Lasogga weiter, der abschließend scherzend anfügte: „Der Schiedsrichter hat beim 1:0 englisch weiterlaufen lassen, das habe ich vielleicht in England so gelernt. Wenn er abpfeift, darf man sich wahrscheinlich nicht beschweren. Für uns ist es aktuell wichtig, dass wir die Spiele auch gewinnen.“
Foto: KBS-Picture