Oberliga Hamburg
Krisensitzung beim SVR – Fischer: „Darf nicht um Egos gehen!“
Nach der 1:3-Pleite gegen Schlusslicht Union Tornesch herrscht beim SV Rugenbergen dicke Luft. Deshalb rief Trainer Michael Fischer für Dienstagabend eine große Krisensitzung aus. Mit AFH hat der 53-Jährige über seine Erwartungen und seine Meinung zur Situation gesprochen.
Acht Spiele, fünf Punkte, fünf Niederlagen und nur ein Sieg. Die Statistik des SV Rugenbergen in dieser Saison ist erschütternd. Den Höhepunkt des Negativ-Trends bildete am vergangenen Wochenende die 1:3-Niederlage bei den bis dato noch punkten Kickern von Union Tornesch. Die Bönningstedter stecken in einer handfesten Krise. Trainer Michael Fischer greift deshalb zu ungewöhnlichen Maßnahmen und sprach gegenüber AFH Klartext. „Wir werden ab Dienstag gewisse Dinge ändern und das wird dem einen oder anderen nicht gefallen. Aber wenn wir der Meinung sind, dass einer seine Leistung nicht bringt, dann spielt er Zweite. Es geht nicht um Egos, wir müssen ein Desaster für den Verein vermeiden“, machte Fischer deutlich und spielte dabei auf die bedrohliche Lage für den Verein an. Denn: Durch die Regelung der Staffeln fehlen dem SVR nun Minimum die Punkte gegen Tornesch für die wahrscheinliche Abstiegsrunde, an der der SVR teilnehmen wird. „Wir haben 18 Spiele Zeit um am Ende mehr Punkte haben, als fünf andere Mannschaften“, ist sich auch Fischer der Lage bewusst. Den Staffelstab jemand anders zu geben, darüber denkt der 53-Jährige aber nicht nach. „Wenn ich das Gefühl hätte, wir erreichen die Mannschaft nicht mehr, dann müsste man reagieren. Aber dem ist nicht so. Wir haben alle Fehler gemacht und uns da hineinmanövriert. Und nun brauchen wir die Mischung aus Kahn und Becker. Wir brauchen die Eier und müssen die Mentalität haben, uns am eigenen Schöpfe aus der Scheiße zu ziehen“, machte der SVR-Trainer sehr deutlich, was er von seinen Spieler nun erwartet und auch fordert.
„Qualität in der Mannschaft“: Fischer glaubt weiter an sein Team
Deswegen trifft sich das gesamte Team am Dienstag in der Kabine und soll über die nun abgeschlossene Hinrunde sprechen. So erhofft sich Fischer, dass seine Spieler wieder in die Spur kommen. „Wir kommen da nur raus, wenn wir alle an einem Strang ziehen und in dem Boot, in dem wir gemeinsam sitzen, in die gleiche Richtung rudern“, ergänzte der 53-Jährige und fügte an: „Wir sind mit vielen Teilen der Spiele zufrieden, aber nicht mit den Ergebnissen. Aber da Fußball ein Ergebnissport ist, fehlen uns am Ende die Punkte.“ Auch Fischer selbst will sich mit seinem Trainerteam der Kritik der Spieler stellen. „Wir sind die Letzten die sich hinstellen und sagen, dass wir alles richtig machen und die Jungs alles falsch. Dafür bin ich nicht der Typ“, so der SVR-Übungsleiter, der anfügte: „Wir holen jetzt nicht die Peitsche raus, aber es wird die eine oder andere klare Ansage und Maßnahme geben. Ich habe keinen Bock mich dahinzustellen und jemanden anzuschreien.“ Und weiter: „Fakt ist, dass wir überlegen müssen, was wir machen. Wir haben ja eine Philosophie und die hat meistens gut geklappt, aber wir haben die Tore nicht gemacht. Darüber haben wir uns Gedanken gemacht und werden daran arbeiten.“ Trotz der aktuell angespannten Lage hat Fischer den Mut aber noch nicht verloren. „Die Qualität dieser Mannschaft zeigt mir, dass wir besser sind als in der Tabelle. Aber das müssen wir nun auch mal zeigen“, so der 53-Jährige, der abschließend ergänzte: „Wir haben alte Hasen in der Kabine, die wissen, was man in so einer Situation machen muss. Wir werden uns eine Dreiviertelstunde zusammensetzen und dann kann jeder einmal sagen, was ihm nicht passt. Danach geht es zum Training“, kündigte Fischer an. Schließlich wollen die Bönningstedter am Ende über dem Strich stehen, auch wenn der Weg noch lang erscheint.