Regionalliga Nord
Koch kritisiert Drittliga-Teams für Protestaktion
Unter dem Motto „Stillstehen gegen den Stillstand“ hielten alle Drittliga-Teams am Wochenende nach dem Anpfiff für eine Minute die Füße still. Regionalliga Nord-Sprecher und Präsident vom FC Eintracht Norderstedt, Reenald Koch, hat die Protestaktion nun öffentlich sehr scharf kritisiert.
Der Präsident des FC Eintracht Norderstedt und Sprecher der Regionalliga Nord, Reenald Koch, hat die Protestaktion der Vereine aus der 3.Liga unter dem Slogan „Stillstehen gegen den Stillstand“ kritisiert. Alle Drittligamannschafen hielten an diesem Wochenende nach dem Anpfiff der Begegnung für eine Minute die Füße still. In einer Pressemitteilung des Norddeutschen Fußball-Verbandes wird Koch zitiert: „Der deutsche Fußball lebt seit jeder vom solidarischen Gedanken, angefangen von der Bundesliga bis zur Kreisklasse. Durch ihr Verhalten dokumentieren die Drittliga-Vereine, dass sie ihre Interessen über den solidarischen Gedanken des deutschen Fußballs stellen“, so Koch, der anfügte: „Anstatt in die Diskussion um die notwendige Reform mit einzusteigen, wird durch eine populistische Aktion die notwendige Reformdiskussion untergraben. Konstruktiv sieht anders aus“, ergänzt der 58-Jährige und betont: „Man kann die Probleme nicht auf dem Rücken der kleinen Vereine austragen.“ Worum geht es? Die 3. Liga reagiert nach der Verbandsmeldung mit dem Protest auf das Ergebnis der „auf dem außerordentlichen Bundestag im Dezember 2017 eingesetzten Ad-hoch Arbeitsgruppe, die bei den vom Bundestag formu-lierten Rahmenbedingungen eine Reduzierung von derzeit fünf auf vier Regionalligen in einem ersten Schritt nicht für umsetzbar hält.“ Dieses Ergebnis sieht nach NFV-Angaben vor, dass die Regionalligen Südwest und West ab 2020 jeweils einen festen Aufsteiger erhalten. Zudem sieht der Plan weiter vor:
Die beiden anderen Aufsteiger kommen aus dem Bereich der Regionalverbände Nord, Nordost und Bayern. Dieser Vorschlag soll dem Präsidium des DFB am 7. Dezember vorgelegt werden. Die 3.Liga pocht allerdings auf „die schnellstmögliche Rückkehr zur vorherigen Regelung mit drei Absteigern.“ Hintergrund: Auf dem außerordentlichen Bundestag 2017 wurde ab der Saison 2018/19 eine Übergangslösung beschlossen, nach der es bis 2020 vier Absteiger aus der 3.Liga und vier Aufsteiger aus den Regionalligen geben wird. „Unsere Arbeitsgemeinschaft hat versucht eine Brücke zu schlagen, um den Interessen der Profivereine und der Regionalligamannschaften gleichermaßen gerecht zu werden. Darüber hinaus ging es uns darum, die Interessen der Oberligisten im Auge zu behalten. Hierbei handelt es sich um einen ersten Schritt. Es ist schon verwunderlich, dass die 3. Liga sich jetzt so lautstark artikuliert, bevor sich das DFB-Präsidium mit unserer Empfehlung überhaupt beschäftigt hat“, erklärt Günter Distelrath, Präsident des Norddeutschen Fußballverbandes und AG-Mitglied. Zur inzwischen erfolgten Auflösung der Arbeits-gruppe sagt er: „Sie hat sich aufgelöst, weil sie ein Ergebnis und damit ihr Ziel erreicht hat.“ Noch vor der Präsidiumssitzung am Freitag nächster Woche werde er mit den betroffenen Vereinen des Nordens sprechen. Distelrath: „Die Vereine sind eingeladen, die Prozesse konstruktiv […] mitzugestalten.“
Foto: KBS-Picture