Oberliga Hamburg
Knottnerus-Show beschert Pinneberg Dreier
Der VfL Pinneberg hat sich, durch einen Doppelpack von Fabian Knottnerus, drei Punkte im Kellerduell beim angeschlagenen USC Paloma gesichert. In einer unterdurchschnittlichen Oberligapartie waren die „Tauben“ zwar bemüht, allerdings auch zu harmlos vor dem gegnerischen Kasten. Der VfL verschafft sich damit etwas Luft im Tabellenkeller und führt seine „Urlaubsserie“ weiterhin fort.
„Wir haben das fortgeführt, was Fischi seit Jahren praktiziert. Er fährt in den Urlaub und wir gewinnen“, kommentierte VfL-Manager David Fock die Abwesenheit des VfL-Zepterschwingers beim Oberligaspiel gegen den USC Paloma. Denn tatsächlich verweilt der 48-jährige aktuell auf der Urlaubsinsel Teneriffa und konnte die Begegnung lediglich im Liveticker verfolgen. Die Anfangsphase war eher eine Abtastphase, in der beide Mannschaften zwar immer wieder den Weg zum Tor suchten, die wirklich zwingenden Möglichkeiten allerdings ausblieben. Den ersten besseren Abschluss der Gäste hatte Flemming Lüneburg nach knapp 20 Minuten, als der VfL-Stürmer von Thorben Reibe bedient wurde und Jannik Dreyer dessen Schuss abblockte. Die dickste Chance der Gastgeber vergab nach einer knappen halben Stunde Milos Ljubisavljevic, dessen Teamkollege Mladen Tunjic von einem haarsträubenden Fehlpass von Christian Dirksen profitierte und den Ball anschließend auf den 24-jährigen quer legte.
Dieser stand mutterseelenallein, wurde im letzten Moment allerdings noch von Tim Vollmer am Abschluss gehindert, sodass dieser das Spielgerät über den Querbalken setzte. Kurz vor dem Pausentee schlugen die Gäste dann eiskalt zu: Nachdem der USC in der Vorwärtsbewegung den Ball verlor, schaltete Flemmig Lüneburg sehr schnell und legte den Ball raus zu Alexander Brock. Dieser spielte anschließend uneigennützig in die Mitte zu Fabian Knottnerus, der die Führung der Pinneberger besorgte (41.). Die „Tauben“ nach dem Seitenwechsel zwar besser in der Partie, allerdings dauerte es, bis die Smith-Equipe zu gefährlichen Torchancen kam. Nachdem Schiemann den Ball hinter die VfL-Abwehr flankte, wartete dort Ljubisavljevic. Doch anstatt den Ball einfach im Tor unterzubringen, probierte es der USC-Stürmer mit einem Kunstschuss, der Chergui vor keine Probleme stellte (78.). Der VfL lauerte auf Konter und machte in der Nachspielzeit den Deckel drauf: Per „Volley-Heber“ traf Fabian Knottnerus zum 2:0 ins rechte obere Eck (92.).
„Es war wie erwartet schwer gegen den direkten Konkurrenten. Wir wussten, dass wir bis jetzt noch nicht so viel gepunktet haben und nun mal punkten mussten. Die Führung hat uns dann natürlich in die Karten gespielt, dass wir das vor der Pause machen“, so der zweifach Torschütze nach dem Spiel. „Die Drangphase von Paloma haben wir dann gut überstanden und leider die eine oder andere Kontersituation nicht genutzt. Das wir am Ende dann noch das 2:0 machen, das ist geil. Drei Punkte gegen den Konkurrenten – Wochenende gelungen“, freute sich Knottnerus über den Sieg, der auch noch über seinen zweiten Treffer scherzte: „Das war natürlich pures Können!“ VfL-Manager David Fock, der den sich im Urlaub befinden Michael Fischer auf der anschließenden PK vertrat, gab folgendes zu Protokoll:
„Es war ein richtungsweisendes Spiel für beide Mannschaften, was man auch gemerkt hat, denn das Spiel war sehr verkrampft. Für uns ist es am Ende ein glücklicher Sieg“, so Fock, der die Fitness seiner Jungs kritisierte: „Wir haben drei Mal wechseln müssen, weil die Jungs kaputt waren. Da müssen wir nochmal gucken, was den Fitnesszustand der Spieler angeht. So etwas habe ich noch nie erlebt, dass Spieler an die Seitenlinie kommen und sagen, dass ihnen schwarz vor Augen wird und sie Krämpfe haben“, so Fock. „Tauben“-Coach Olufemi Smith fehlten etwas die Worte: „Es nervt einfach, dass man jede Woche den Gegnern zum Sieg gratulieren muss. Heute ist das schon sehr tragisch und schwer, das in Worte zu fassen was wir gesehen haben“, so der 37-jährige, der anfügt: „Desto näher wir dem Tor kamen, desto mehr sind wir verkrampft. Dann haben wir es wieder verpasst mal als Mannschaft ein positives Gefühl zu bekommen. Am Ende ist es einfach eine bittere Niederlage“, so Smith abschließend.
Foto: Lars Mundt (Smart Art)