Oberliga Hamburg
Knackpunkt Elfmeter – „Wir können es nicht“
Die TuS Dassendorf bleibt weiter ungeschlagener Tabellenführer! Am Samstagmittag schlug der Oberliga-Primus den Niendorfer TSV mit 3:1. Lange Zeit musste die TuS aber ganz schön zittern. Bei den Gästen blieb die bittere Erkenntnis: Der Knackpunkt der Partie war wieder ein Elfmeter.
Es läuft die 51. Minute am Wendelweg: Magnus Hartwig wird mit einem langen Ball auf die Reise geschickt und anschließend von Jeremy Karikari im Sechzehner gefällt. Referee Murat Yilmaz entscheidet zwar auf Strafstoß, eine persönliche Bestrafung bleibt aber aus. Adam Benn schnappte sich den Ball, lief an und fand in „Dasse“-Keeper Christian Gruhne seinen Meister. „Was die Ausführung angeht, haben wir einfach keine Qualität im Kader“, konstatierte NTSV Ali Farhadi im Anschluss. Der Knackpunkt für den NTSV in einer sonst sehr guten Partie. „Das war mit Abstand das beste Oberligaspiel bisher in der Saison. Ergebnistechnisch konnten wir das aber nicht darstellen. Ein Punkte wäre zu wenig, drei zu viel und eine Niederlage ist super ätzend“, ergänzte Farhadi weiter. Denn bereits nach zehn Minuten hätten die Gäste schon in Führung gehen müssen. Hartwig steckte den Ball perfekt für Nico Kukuk durch, dem vor Christian Gruhne allerdings die Nerven versagen (10.). TuS-Coach Thomas Hoffmann: „Was wir in den ersten 15 Minuten gespielt haben, das haben wir auch noch nicht in dieser Saison gesehen. Das war das Schnarchen im Walde. Wir haben viel Gück gehabt, auch, dass wir mit elf Spielern weitermachen durften. Christian Gruhne hat uns da, und auch beim Elfmeter, gerettet.“ Denn nur acht Minuten später war Ilyas Afsin über rechts frei durch, seine flache Hereingabe fand aber keinen Abnehmer. Dem Oberliga-Primus war das Fehlen von Mittelfeld-Motor Sven Möller (Gesperrt) anzumerken. Erst nach dem Seitenwechsel kam die Dassendorfer Tormaschine ins Rollen – wenn auch begünstigt durch den vergebenen Strafstoß.
Nur eine Minute nach dem verschossenen Elfmeter: Marcel von Walsleben-Schied hämmert einen Freistoß auf den zweiten Pfosten, dort steht Lennart Müller blank und nickt die Kugel aus kurzer Distanz, durch die Beine von Kindler, in die Maschen (52.). Farhadi: „Das 0:1 passiert dann zu einem dämlichen Zeitpunkt.“ Aufregung kurz danach vor der „Dasse“-Bank. Nach einem Zweikampf zwischen von Walsleben-Schied (Anm. d. Red.: Sah Gelb) und Mehmet Agdan kochten die Emotionen hoch, es wurde geschubst und gepöbelt. Zwanzig Minuten vor dem Ende hatte dann Ilyas Afsin sogar die Chance zum Ausgleich, doch sein Zuspiel für Malte Wilhelm fing Gruhne gerade noch ab (72.). Gleich zwei Mal ließen die Gastgeber in der Folge durch Maxi Dittrich die Entscheidung liegen (74., 78.), ehe sieben Minuten vor Ultimo nahezu alles klar gemacht wurde. Dittrich drang über links in die Box ein und bediente von Walsleben-Schied, der nur noch den Fuß hinhalten musste (83.). Farhadi im Nachgang angefressen: „Bei 2:0 bin ich dann aber sauer. Sechs Leute begleiten da den Spieler, sowas kann nicht sein. Trotzdem haben wir uns nicht fallen lassen.“, so der Deutsch-Iraner. Die Überraschung folgte 180 Sekunden später. Ante Kutschke knipste aus dem Nichts den Anschluss und machte die Partie so noch einmal spannend. In der Nachspielzeit schlugen sich die Gäste dann selbst, als Tim Krüger eine Dittrich-Hereingabe mit der Hand blockte. Dieser trat selber zum Strafstoß an und verwandelte eiskalt – 3:1 (90.+1). TuS-Trainer Thomas Hoffmann abschließend: „Am Ende war es ein ganz harter Kampf, mit sehr viel fußballerischem Niveau.“
Foto: KBS-Picture