Kolumne
Klookschieter: Tschüss, Eintracht – Wedel gegen HEBC
Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Die brisante Lage bei Eintracht Norderstedt und Kampf zwischen HEBC und Wedel.
Es war wirklich erschreckend, welches Bild sich einem am Sonntag im Edmund-Plambeck-Stadion bot. Der FC Eintracht Norderstedt ließ sich mal eben im Vorbeigehen vom VfB Oldenburg komplett auseinander pflücken. Und ja, das muss man so klar und deutlich formulieren. Denn auf dem Platz war das nicht nur fußballerisch mau, sondern auch noch leise. Denn wirklich gegen diese Niederlage gestemmt, jedenfalls verbal, hat sich keiner. Und so bekommt man mehr und mehr den Eindruck, wenn man sich die Eintracht anschaut, dass Trainer Dirk Heyne das Team nicht mehr erreicht. Die Erkenntnis ergibt sich aus den vielen Spielen, die ich in den letzten Wochen gesehen habe. Schon vor einigen Wochen war ich über die Aussage von Präsident Reenald Koch überrascht, dass Heyne definitiv bis zum Saisonende Trainer bleiben wird. Damit hat er sich angreifbar gemacht, weil er dieses Versprechen, bei der aktuellen Lage, eigentlich gar nicht mehr halten kann. Außer Norderstedt möchte lieber in der kommenden Spielzeit in der höchsten Hamburger Spielklasse kicken. Aus meiner Sicht hat der Verein nur noch eine Chance die Klasse zu halten, wenn man jetzt reagiert. Ansonsten fliegt man gegen Osdorf nicht nur aus dem Pokal, sondern verliert auch das direkte Duell gegen den Lüneburger SK. Es muss frischer Wind in den Laden, auch wenn Dirk Heyne großenteils wenig für die aktuelle Misere kann. Immerhin waren ja auch viele Spieler verletzt. Aber am Ende zählen nun mal nur Punkte. Und eben nicht mehr. Reenald Koch muss über seinen Schatten springen und schnell reagieren. Ansonsten endet diese Saison in einer Katastrophe für Norderstedt.
Spannend wird es in den kommenden Wochen vor allem im Abstiegskampf in der Oberliga Hamburg. Denn dort kristallisiert sich mehr und mehr heraus, zwischen welchen beiden Teams sich am Ende der dritte Absteiger entscheidet. Nach den Siegen am letzten Wochenende haben sich Rugenbergen, Concordia, Curslack und Meiendorf aus diesem Feld verabschiedet – jedenfalls für mich. Es deutet also alles auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen HEBC und Wedel hin. Richtungsweisend ist dabei die Partie am kommenden Wochenende für die Lila-Weißen. Dann muss HEBC am heimischen Reinmüller gegen Condor ran. Gewinnt die Großkopf-Elf ausgerechnet dieses Spiel nicht, dann wird es wirklich eng. Immerhin müssen die Eimsbütteler auch noch gegen Niendorf, Victoria, Dassendorf und Teutonia 05 ran. Da haben die Wedeler das deutlich einfachere Programm zum Saisonende und noch den „Pinneberg-Joker“. Zudem geht es gegen Rugenbergen, Concordia und Curslack. Alles Teams, gegen die man nicht verlieren muss oder sogar gewinnen kann. Gegen BU und Süderelbe wird es hingegen eher schwer, aber auch diese Aufgaben kann man lösen. Am Ende wird es sich also zeigen, welches Team den Gang in die Landesliga antreten muss. Für mich entscheidet sich das aber ganz sicher zwischen diesen beiden Teams. Wer am Ende die Nase vorn haben wird, da würde ich mich gerne noch eine Woche mit meiner Prognose zurück halten. Gewinnt HEBC gegen Condor, dann ist die Sache wohl durch und Wedel muss runter. Verliert HEBC aber, so ist die Tür bei Wedel bei einem eigenen Sieg wieder offen wie ein Scheunentor.
Foto: KBS-Picture