Kolumne
Klookschieter: Toll, Dynamo – Hui, HSV III
Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Die Dynamo Dresden-Fans bei „Dasse“ und der gute Trend beim Hamburger SV III.
Das Bild war eine Wucht, welches sich einem am Sonntagmittag am Wendelweg bot. Rund 200 Fans des Zweitligisten SG Dynamo Dresden waren der Einladung der TuS-Verantwortlichen gefolgt und haben sich das Heimspiel ihres Erstrunden-Pokalgegners live angeschaut. Statt 2. Bundesliga gab es Oberliga Hamburg, sicherlich auch für die SGD-Fans mal eine willkommene Abwechslung. Zumal endlich auch mal wieder ein Sieg bejubelt werden durfte. Jeder, der an diesem Tag nicht in Dassendorf war, hat etwas verpasst. Es war schön zu sehen, wie sich TuS-Anhänger und Dresden-Fans verstanden und zusammen gefeiert haben. Nach dem Pokalspiel in Zwickau hätte mich alles andere auch eher gewundert, aber es war dennoch schön zu sehen. An dieser Stelle muss man die Verantwortlichen von „Dasse“ echt loben, dass sie so etwas auf die Beine gestellt haben. Es war, wie es auch Jean-Pierre Richter nach dem Spiel sagte, etwas Außergewöhnliches für den Hamburger Amateurfußball. Zudem zeigt es, dass aus einem durch getakteten DFB-Event auch große Freundschaften entstehen können. Weitere Zusammenkünfte für die nahe und ferne Zukunft sind ja bereits in Planung. Auch ein Testspiel im Sommer dürfte in der Folge nur die logische Konsequenz sein. Da scheint sich was zwischen beiden Vereinen zu entwickeln. Ein positives Zeichen in die Fußball-Welt, dass es eben auch mal zusammen geht und nicht nur alleine.
Zusammen ist auch ein guter Begriff für den zweiten Teil der heutigen Kolumne. Da geht es nämlich um die bisherige Bilanz des Hamburger SV III. In diesem Zusammenhang wage ich die These aufzustellen, dass die „Dritte“ der Rothosen die bisherige Überraschung der Saison ist. Im ersten Jahr nach dem Wiederaufstieg mal eben auf Platz acht zu springen, dass kann sich schon sehen lassen. Vor allem, wenn man nicht unbedingt das Spielermaterial zur Verfügung hat, wie andere Aufsteiger. Ein großer Teil des Lobes gebührt an dieser Stelle Christian Rahn und Marcus Rabenhorst, die seit ihrer Übernahme noch einmal mehr Struktur in das Team gebracht haben. Genau das, ist der springende Punkt. Man hat das Gefühl, dass auf dem Feld ein Team steht. Wo jeder für den anderen kämpft und sportliche Schwächen so ausgeglichen werden. Natürlich haben Spieler wie Marcell Jansen, Dominik Jordan, Tino Dehmelt oder auch bald Piotr Trochowski eine echte Qualität. Doch am Ende muss alles funktionieren. Und dass eben nur gute Spieler noch kein Team bilden, sehen wir bei vielen anderen Mannschaften. Da kann sich der eine oder andere Klub sicherlich etwas abschauen. Ich lege mich schon einmal fest, dass die Rothosen ohne Wenn und Aber die Klasse halten. Der Weg ist mehr als nur richtig. Die Messlatte liegt für die neue Saison dann zwar sehr hoch, aber daran will man sich beim HSV III sicherlich auch gerne messen lassen.