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Kolumne

Klookschieter: Stille bei St. Pauli II – AFC-Verbleib von Bergmann

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Klookschieter
Foto: KBS-Picture

Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Die Situation der FC St. Pauli U23 und die Ankündigung von AFC-Coach Bergmann.

Es war die Rettung in letzter Sekunde für die U23 des FC Sankt Pauli am vergangenen Sonntag bei Altona 93. Maximilian Schütt köpfte in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich ein, der die Kiezkicker vor einer Niederlage gegen den direkten Konkurrenten bewahrte. Zuvor hatten die Boys in Brown eine 1:0-Führung verspielt und bis zum Schluss mit 1:2 zurückgelegen. Ein Spiel aus St. Pauli-Sicht, dem man wenig Positives abgewinnen kann. Das trifft vor allem auf den Auftritt der Mannschaft insgesamt zu. Gerade nach dem Seitenwechsel wirkten die Braun-Weißen extrem verunsichert und nach dem Ausgleich schien wie eine Klappe zu fallen. Altona wurde immer besser und St. Pauli hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Umso weniger passten nach Abpfiff die Aussagen von U23-Trainer Joachim Philipkowski zum Spiel, der sich glücklich über den Punkt zeigte, den seine Mannschaft geholt hat. Dass die Ansprüche der Boys in Brown im Vergleich zum AFC aber völlig andere sein sollten, erwähnte „Piepel“ nicht. Ebenso auffällig wie die Unsicherheit des Teams waren die wenigen emotionalen Momente im Spiel der Kiezkicker, die fast schon ein bisschen so wirkten, als würden sie resignieren. Unterstützung von außen, gerade aus dem Bereich der Trainerbank, kam für die Braun-Weißen nur sehr wenig. Einzig und allein der Torwarttrainer versuchte die Kiezkicker zu motivieren und anzufeuern, ansonsten überzeugte die Bank der Boys in Brown vor allem durch Stille. „Piepel“ begründete das im Nachgang des Spiels damit, dass man die Spieler im Spiel „sowieso nicht erreiche“. Eine Auffassung, die man nicht unbedingt teilen muss. Denn augenscheinlich hätte sein Team die Unterstützung gebraucht.

Gebraucht hat Altona nicht nur den Punkt, sondern auch das Statement von Trainer Andreas Bergmann nach dem Schlusspfiff. Der AFC-Coach kündigte an, mit dem angeschlagenen Regionalligisten auch in die Oberliga Hamburg absteigen zu würden. Bergmann wolle auch dann Trainer bleiben. „Ich will es mir noch nicht vorstellen, aber wenn der Weg so weiter gegangen wird, mit allen Konsequenzen, dann würde ich bleiben“, fasste Bergmann zusammen und begründete: „Ich kann bei Altona etwas gestalten, etwas bewegen und das alles mit jungen Leuten. Da ist es unabhängig, auf welcher Ebene wir spielen. Natürlich wird die Regionalliga weiter unser Ziel bleiben, auch wenn wir nicht die Möglichkeiten wie andere Vereine haben. Ich finde es eine spannende Aufgabe und eine tolle Herausforderung.“ Dieses Statement war für den AFC von enormer Bedeutung. Denn gerade verbunden mit der Übernahme des Postens als Jugendkoordinator kann Bergmann an der Adolf-Jäger-Kampfbahn mit Sicherheit etwas Großes bewirken. Denn das Altona es ganz schwer haben wird, in dieser Saison die Klasse zu halten, dass dürfte allen klar sein. Dementsprechend ist es nur sinnvoll, sich bereits Gedanken über die Zukunft zu machen. Da gehört auch ein möglicher Abstieg dazu. Das Bergmann auch bei einer solchen Konstellation seinen Verbleib angekündigt hat, ist wichtig für den AFC, damit der Verein im Nachgang nicht zusammenbricht. Bergmann hat nun die Chance einen Kader zu formen, der im nächsten Jahr wieder bestehen kann. Auch wenn es wahrscheinlich wieder nach Dassendorf und Barmbek, statt nach Flensburg und Lübeck geht.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.