Kolumne
Klookschieter: Starkes Tornesch – Neuanfang beim DFB
Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Die guten Leistungen vom FC Union Tornesch und der x-te Neuaunfang beim DFB.
3:0 gegen Meiendorf und eine Woche später 3:1 gegen BU: Der FC Union Tornesch surft aktuell auf der Welle des Erfolges. Nach der Hinrunde hatte das Team von Trainer Thorben Reibe gerade einmal neun Punkte auf dem Konto. Allein in den ersten beiden Spielen der Oberliga-Abstiegsrunde kamen nun schon sechs Zähler dazu. Das Resultat: Tornesch steht auf einem sehr soliden Rang vier der Abstiegsrunde und hat sogar schon einen Punkt Vorsprung auf BU, die aktuell den ersten Abstiegsplatz bekleiden. Doch während für den neutraler Oberliga-Verfolger der Aufschwung der Tornesch-Truppe doch durchaus überraschend sein dürfte, kommt er für Trainer Reibe alles andere als unerwartet. „Wir haben gar keine schlechte Hinrunde gespielt, aber eine sehr unglückliche, wo wir viele Spiele denkbar knapp vergeigt haben. In der Hinrunde hätten wir dieses Spiel verloren, weil wir das Quäntchen Glück nicht hatten. Das haben wir momentan“, so Reibe nach dem Sieg gegen BU. Dabei hat Tornesch einigen Teams in der aktuellen Abstiegsrunde ein ganz großes Faustpfand voraus: Die mannschaftliche Geschlossenheit. Während bei einigen Teams gefühlt eine willkürlich zusammengewürfelte Truppe auf dem Platz steht, die nicht einmal sportlich wirklich gut ist, so steht bei Tornesch eine echte Einheit von Spielern zusammen, wo jeder den anderen schätzt. Diesen Eindruck macht es jedenfalls nach außen. Und das kann am Ende eben auch für gute Ergebnisse sorgen. In der aktuellen Form muss man aufjedenfall mit Tornesch rechnen. Selbst ein Nicht-Abstieg scheint für mich in der aktuellen Situation möglich zu sein.
Ein Nicht-Abstieg ist auch die Neuausrichtung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), auch wenn es nicht die Erste ist. Am vergangenen Freitag wurde auf dem DFB-Bundestag ein neuer Präsident gewählt. Ab sofort wird Bernd Neuendorf die Geschicke im Verband leiten. Hinzu kam die sehr erfreuliche Nachricht, dass auch HFV-Präsident Christian Okun ab sofort dem DFB-Vorstand angehört. Okun ist jetzt auch stellvertretender Vorsitzender des Prüfungsausschusses auf Vorschlag der Regional- und Landesverbandspräsidenten. Aus der Sicht von Hamburg muss man das als sehr großen Erfolg einstufen. Immerhin deutet das an, dass Okun auch über den HFV hinaus Dinge bewegen und anpacken möchte. Noch viel wichtiger ist allerdings, dass Neuendorf wieder die Richtlinienkompetenz und er an Sitzungen von allen Gremien des DFB und dessen Tochtergesellschaften teilzunehmen darf, sowie Einsicht in Sitzungsunterlagen zu nehmen sowie Auskünfte zu verlangen kann. Denn nur so können die Probleme im DFB wirklich angegangen werden. Und das ist in erster Linie das fehlende Vertrauen seitens der Basis nach verschiedenen Skandalen in den vergangenen Jahren. Das muss der DFB bei seinen Vereinen und auch Landesverbänden zurückgewinnen. Nur so kann der Verband sich in Zukunft sicher und erfolgreich aufstellen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch, dass Dr. Rainer Koch seinen DFB-Posten räumen musste. Koch galt als Strippenzieher im Hintergrund, der viele Dinge beeinflusst haben soll. Die neue Linie und Klarheit dürfte dem DFB gut tun. Und ein Hamburger mit dabei kann sicherlich nie schaden.