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Kolumne

Klookschieter: St. Paulis Chaos-U23 – Hamm-Pöbeleien

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Klookschieter

Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Das Chaos bei der U23 des FC Sankt Pauli und die Pöbeleien von Hamm United.

Platz 18, nur sechs Punkte auf dem Konto und ausgerechnet den Abstiegsgipfel beim Heider SV in den Sand gesetzt. Die U23 des FC Sankt Pauli droht in dieser Saison gänzlich abzuschmieren. Sehr wohl ist mir bewusst, dass erst der elfte Spieltag war und das die Saison noch sehr, sehr lang werden wird. Aber das bei den Kiezkicker ein größeres Problem auf der Agenda steht, dass lässt sich bereits jetzt klar sagen. Bisher versuchte Trainer Joachim Philipkowski die Chaos-Leistungen seiner U23 herunterzuspielen. Man „habe noch genug Zeit“ und man sei „nicht unruhig“. Kann man schwer glauben, wenn man tatsächlich mal in die Mannschaft hinein horcht. Womit wir schon halbwegs zum eigentlichen Problem kommen. Es stehen, für die aktuelle Situation, die falschen Spieler auf dem Platz. Zudem ist die Zusammenstellung des Kaders mehr als nur fraglich. Bis heute ist es unbegreiflich, weshalb in so einer angespannten Situation Spieler wie Johannes Flum, oder auch Rico Benatelli sich Bundesliga vom Sofa reinziehen müssen, wenn sie einem „Nachwuchs-Team“ helfen können. Selbst beim HSV hat man inzwischen verstanden, dass man in einer U21 auch mal etwas Stabilität braucht. Pollersbeck kam und plötzlich gewann die Drews-Elf. Sicherlich ist das nicht immer das Allheilmittel. Das ist auch klar. Aber wieso sollte man sich gänzlich davor verschließen? Und auch wer aktuell auf dem Platz steht, sollte kritisch hinterfragt werden. Von Leistung konnte man in den letzten Wochen nämlich nicht so sprechen. Wacht bitte endlich auf an der Kollaustraße. Außer ihr habt Bock auf eine schöne Ehrenrunde Oberliga. Aber das wäre mehr als peinlich.

Peinlich war leider auch die Pressekonferenz nach dem Spiel TuS Dassendorf gegen Hamm United. Zwar hielten sich diesmal immerhin beide Seiten mit wirren Statements zurück, dafür schoss Hamm-Trainer Sidnei Marschall aber über das Ziel hinaus. Konkret ging es um eine Szene auf dem Platz, wo Dassendorfs Co-Trainer Benjamin Kruk einen Hamm-Spieler nach einem Foul als „Holzfuß“ betitelt hatte. Das konnte und wollte Marschall nicht auf sich sitzen lassen und konterte es mit einem „Halt die Fresse“. Auf der PK flogen dann erneut die Fetzen, weil das Thema wieder aufgewärmt wurde. Wenn man daneben saß und sich das so anhörte, dann musste man leider zu dem Schluss kommen, dass es Kindergarten aller oberster Güte war. Natürlich ist es nicht korrekt, so etwas zu sagen. Aber wir sind nun mal auf einem Fußballplatz. Da kann sowas schon mal vorkommen. Zudem ist es dann schon fraglich, wenn man mit solchen Sprüchen eine andere Beleidigung kontert und sich im Anschluss keiner Schuld bewusst ist. Ein bisschen mehr Selbstreflexion ist da schon angebracht. Schließlich sind alle Beteiligten Erwachsen, auch wenn sie sich nicht so verhalten haben. Kommt doch alle mal auf den Boden der Tatsachen zurück, gebt Euch nach dem Spiel die Hand und vergesst sowas. Es kann doch nicht sein, dass man sich deswegen halb an die Wäsche geht. Man kann es auch übertreiben. Das gilt übrigens für alle Trainer, Offizielle und auch Spieler. Seid doch dann einfach ruhig und hört mit dem sabbeln auf. Ist gut für das Spiel und kostet keinen Cent. Allen anderen Beteiligten spart das viel Nerven und das Gefühl von ganz viel Fremdscham.

Foto: KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.