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Kolumne

Klookschieter: Sinnlose 250-Fans-Regel – Spannende Staffeln

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Klookschieter
Foto: KBS-Picture

Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Die neue 250-Fans-Regel bei dem 2G-Modell und die spannenden Oberliga-Staffeln.

Das Corona-Virus breitet sich weiter aus und Hamburg zieht die Zügel weiter an. Am vergangenen Dienstag verkündete der Senat, dass ab Montag (29.11) die neuen Regelungen in Kraft treten. Diese besagen unter anderem, dass das 2G-Modell nun flächendeckend in Hamburg eingeführt wird – auch beim Amateurfußball. So war jedenfalls der Stand bis Dienstagabend, als der Senat den detaillierten Beschluss veröffentlichte. Darin hieß es dann plötzlich, dass erst Veranstaltungen ab 250 Zuschauer:innen verpflichtet sind, das 2G-Modell anzuwenden. Was die einen sicherlich gefreut haben wird, weil es weniger „Arbeit“ bedeutet, dürfte es in der Praxis eher zur Farce werden. Denn: Bis heute weiß keiner, ob zu den 250 Zuschauern auch Spieler:innen, Trainer:innen und Offizielle dazu gehören, oder ob es sich rein auf die Zuschauer:innen bezieht. Zweitens: Es wäre mir neu, dass sich bis 249 Fans sich das Corona-Virus nicht verbreitet, sondern erst ab der 250sten Person. Damit ist der Willkür doch völlig Tür und Tor geöffnet. Einige Vereine werden das schärfer kontrollieren, einige andere werden dann bei 249 Fans dicht machen. Aber das Ziel, nämlich zu verhindern, dass noch mehr Menschen auf den Intensiv-Stationen landen, wird nicht erreicht. Im Gegenteil: Es wird ad absurdum geführt, weil die gesamten Maßnahmen nichts bringen, wenn sie nicht konsequent eingehalten werden. Und das viele Vereine jetzt schon die Regeln nicht richtig einhalten, sehe ich Wochenende für Wochenende. Einzig und allein 2G, flächendeckend für alle Sportplätze und alle Sportler:innen, Offizielle etc. macht Sinn. Denn nur dann wird der Sport von einem erneuten Lockdown verschont bleiben. Wenn wir selber ein Maß anlegen, dass so streng ist, nur dann ist das wirklich sinnvolle und effektive Pandemie-Bekämpfung.

Gekämpft wird in den vergangenen Wochen mehr denn je übrigens auch in den beiden Staffeln der Oberliga Hamburg. So langsam aber sicher beginnt nämlich die heiße Phase, was die Auf- und Abstiegsrunden angeht. Wobei man in Hamburg statt Aufstiegsrunde wohl eher Meisterrunde sagen sollte, denn außer Dassendorf, die bekanntlich gerne auf dieses Recht verzichten, sollte nach aktuellem Stand in Hamburg lieber kein Team in die Regionalliga aufsteigen. Was danach passiert, sehen wir aktuell in Altona. Dann sollte man es lieber direkt sein lassen, anstatt den Markt noch mehr mit Geld zu fluten, dass am Ende nur verbrannte Erde hinterlässt. Aber zurück zur Liga: In beiden Staffeln kristallisiert sich nun heraus, wer „oben“ und wer „unten“ mit dabei sein wird. In der Staffel 01 kann man sich sicherlich darauf festlegen, dass Dassendorf, Sasel und auch Paloma sicher oben mit dabei sein werden. Auch Cordi und Curslack dürften es am Ende schaffen, rein von den Punkten her könnte das, jedenfalls rein rechnerisch, aber noch mal eng werden. Spannender ist es in dieser Frage in der Staffel 02. Dort können von Süderelbe über HSV III bis hin zu Buchholz noch alle Mannschaften wirklich realistisch die Meisterrunde erreichen. Auf der anderen Seite dürfte es auch mindestens einen Klub treffen, von dem man dachte, dass er aufjedenfall in die Meisterrunde kommt, der am Ende in die Abstiegsrunde muss. So oder so zeigt sich aus meiner Sicht jetzt schon, dass die Einteilung zwar in gewisser Art und Weise nervig ist, weil es in einigen Spielen jetzt um nichts mehr geht, die Befürchtung vor der Saison, dass es aber zu Wettbewerbsverzerrung führt, gibt es bisher aber nicht. Und so dürfen wir auf den Rest der Hinrunde gespannt sein. Denn da steht noch jede Menge, sportlich gesehen, ins Haus.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.