Kolumne
Klookschieter: Osdorf-Traum – Pokal-Lose
Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Der große Pokal-Traum vom TuS Osdorf und die Halbfinal-Auslosung im Oddset-Pokal.
Als sich Prince Hüttner in der 90.+2 Minute gestern an der Barmbeker Anfield 2.0 auf die Reise machte und am Ende das Leder in den Maschen versenkte, gab es auf der Bank kein Halten mehr. Ob Trainer Piet Wiehle, oder Manager Cemil Yavas – alle lagen sich in den Armen und feierten den Einzug ins Halbfinale. Doch das wirkliche bemerkenswerte haben zwar einige Kollegen und auch ich schon geschrieben, aber dennoch muss es nochmal aufgegriffen werden. Denn: Mit sieben Jahren Verspätung feierte Sascha Imbusch eben doch noch seinen Pokal-Erfolg. Ich hatte in der Vergangenheit Osdorf schon einmal für seine tolle Arbeit gelobt, aber das gestern hat selbst mir die Sprache verschlagen. Das zeigt für mich, trotz aller Neutralität und Respekt gegenüber den anderen Teams in Hamburg, was Osdorf für ein besonderer Verein ist. Am Ende hätte es für die Wiehle-Elf gar nicht besser kommen können. Imbusch selbst kämpfte bereits schon beim Jubel mit den Fans mit den Tränen. Das Gefühl muss unbeschreiblich gewesen sein. Nun wartet zwar ein vermeintlich schweres Los im Halbfinale, obwohl der Wedeler TSV es Norderstedt mit Sicherheit nicht einfach machen wird, aber das gewünschte Heimspiel hat ja schon mal geklappt. Und wer weiß: Osdorf ist eben doch mal für die eine oder andere Überraschung gut. Ein Finale an der Hoheluft wäre sicherlich der krönende Saisonabschluss für den gesamten Verein. Zu gönnen wäre es auf jeden Fall Keeper Sascha Imbusch. Denn seinen Traum vom Finale musste der Schlussmann ja 2012 begraben.
Die Pokal-Träume begraben mussten schon einige Teams in dieser Spielzeit, doch fünf Mannschaften sind noch im Rennen. Nun dürfte ja allen bekannt sein, dass gestern das Halbfinale ausgelost wurde. Das Dassendorf mit seinem neuen Trainer Jean-Pierre Richter dann auf seinen Ex.-Verein trifft, ist natürlich Schicksal. Typisch, könnte man es auch nennen. Dass die Aufgabe aber nicht einfach wird für den amtierenden Pokalsieger, dürfte auch klar sein. Immerhin haben die Hoheluftler Dassendorf in der Liga bei Dasse geschlagen. Vicky weiß also, wie man am Wendelweg gewinnt. Bitter ist aber natürlich, dass Dennis Bergmann aufgrund seiner gelb-roten Karte fehlen wird. Das ist ein großer Verlust und spielt Dassendorf in die Karten. So oder so wird es ein sehr spannendes Spiel werden. Gleiches gilt auch für das letzte verbleibende Viertelfinalspiel am Mittwoch zwischen dem Wedeler TSV und dem FC Eintracht Norderstedt. Trotz Form-Krise in der Liga sind die Rollen natürlich klar verteilt. Dennoch denke ich, dass Wedel nichts verlieren kann und deshalb die Chance auf eine Sensation durchaus gegeben ist. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es einfacher war, gegen Norderstedt zu gewinnen. Außer der Verein wechselte nicht spielberechtigte Spieler ein. Schönen Gruß an Niendorf an dieser Stelle. Für den Coup könnt ihr Euch noch in zehn Jahren feiern. Ich lehne mich weit aus dem Fenster und sage: Wedel Macht es Norderstedt ganz schwer. Ob es am Ende dann auch für eine Sensation reicht, wird sich dann zeigen.
Foto: KBS-Picture