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Kolumne

Klookschieter: Oberliga-Zeiten – Blödes Gesabbel

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Klookschieter

Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Die aktuellen Anstoßzeiten in der Oberliga Hamburg und die Aussagen von Trainern.

Ach, die alten Zeiten waren doch viel besser. Solche Sätze hört man sonst nur von seinen Großeltern. Doch mit neuen Zeiten wird der Zuschauer und damit auch wir Journalisten natürlich auch in der Oberliga Hamburg konfrontiert. Dabei geht es diesmal aber nicht zum Fußball, sondern um die Anstoßzeiten. War der Spieltag vor einigen Jahren noch über das ganze Wochenende verteilt, spielen an einem Sonnabend und Sonntag immer nur noch dieselben Teams. Mal Meiendorf zu Hause, mal gibt sich Dassendorf die Ehre. Dann schießt Paloma in der Früh am Sonntag ein anderes Team ab, oder wird meistens eher selber abgeschossen. Am Nachmittag zaubert der TSV Sasel am Parkweg. Es gibt noch minimale Abweichungen, aber großenteils spielen an diesen Tagen immer dieselben Mannschaften. Was mich zu der Frage bringt, was das eigentlich soll, liebe Verantwortliche? Ich verstehe nicht, worin das Problem liegt, dass man seine Heimspiele an einem Samstag austrägt. Natürlich läuft da ab 15.30 Uhr und aktuell auch ab 13 Uhr – es ist schmerzvoll, ich verstehe es – der Profi-Fußball. Aber ob Rentner XY zu Hause ein Sky-Abo hat, wage ich dann doch nochmal zu bezweifeln. Wofür brauchen wir am Freitagabend sechs Spiele? Da kann sowieso kaum ein Zuschauer. Schließlich gehen die meisten Menschen auch normalen Jobs nach und beschäftigen sich nicht jeden Tag nur wie wir mit dem runden Leder. Es macht die Liga auch nicht wirklich spannender, wenn am Freitagabend schon so viele Teams gespielt haben, dass die Tabelle dann schon nahezu fertig ist. Dann muss man sich nämlich auch nicht beschweren, dass man in der Berichterstattung kaum vorkommt.

Ausnahmsweise fällt mir heute kein blöder Spruch ein, um den zweiten Teil der Kolumne einzuleiten. Dabei ist „blöder Spruch“ eigentlich ein gar nicht so schlechtes Stichwort. Denn, liebe Trainer, wir müssen echt mal reden. Es ist total nachvollziehbar, das ihr nach Niederlagen meistens nicht über das sprechen wollt, was denn wirklich war. Sei es, weil die Leistung einfach grauenhaft war, oder weil ihr keine Lust auf uns habt, oder was auch immer. Nun ja, ihr werdet uns aber nicht los. Und ich finde, wenn man denn vernünftige Fragen stellt, dann kann man auch eine vernünftige Antwort erwarten. Gleich vorweg: Ob die Frage, wenn man im Tabellenkeller steht, dass der Druck nun wächst, berechtigt ist, wollen wir nicht diskutieren. Sie ist es. Ohne jede Frage. Auch wenn es den meisten Trainern keinen Spaß macht, sie zu beantworten. Gleiches gilt übrigens auch für den Fakt, wenn man nach tatsächlich taktischen Inhalten fragt. Das wird einem nämlich gerne vorgeworfen, dass man dieses zu oft nicht tue. Wenn man es dann aber mal tut, dann bekommt man oftmals nur blödes Gesabbel zurück, weil derjenige einen gegenüber genau weiß, dass solche Fragen nur kommen, wenn sein Team das taktische Konzept wirklich schlecht umgesetzt hat. Aber wenn man fordert, dass auch solche Fragen kommen sollen, dann soll man sie gefälligst auch beantworten. Ich verstehe sowieso nicht, warum Trainer nicht mehr sagen, was ist. Jedem ist doch klar, dass im Tabellenkeller keine Feste gefeiert werden. Schließlich – und das haben wir ja beim Besten gelernt – schmeißt man dann seine ganze Abwehr der Liga zum Fraß vor. So soll es nicht sein, liebe Trainer. Aber ein bisschen mehr Ehrlichkeit in allen Belangen würde auch Euch in keinem Falle schaden.

Foto: KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.