Kolumne
Klookschieter: Kopf hoch, Panthers und Fortis!
Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer wöchentlichen Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Die beiden Hamburger Futsal-Mannchaften Hamburg Panthers und FC Fortis.
Es sind diese Tage, an denen man sich am liebsten im Boden verkriechen möchte. Sowohl die Hamburg Panthers, als auch der FC Fortis verabschieden sich für diese Saison von der deutschen Futsal-Bühne – mit einem äußerst faden Beigeschmack. Ich selbst habe die Panthers-Niederlage am Abend im Livestream geschaut – der Bayerische Fußball-Verband übertrug live via „facebook“, könnte sich der Hamburger Fußball-Verband übrigens mal eine Scheibe abschneiden – und war nach dem Spiel mehr als nur frustriert. Nun gut, Sechsmeterschießen ist immer Glückssache und von der Tagesform abhängig. Aber die Gastgeber, der SSV Jahn 1889 Regensburg Futsal, die angeblich von Bayern-Star Douglas Costa finanziert werden, müssen sich schon die Frage der Wettbewerbsverzerrung gefallen lassen. Immerhin spielen auffällig viele Brasilianer beim SVV Jahn, zudem agiert Costas persönlicher Fitnesscoach Lucas Kruel als Spielertrainer bei Regensburg. Ein Kommentar über die Herkunft von Sponsor Costa ist damit ebenfalls geschenkt. Die Panthers sind also gegen ein Profi-Team ausgeschieden. Aber ich sehe lieber das Positive: Mit seinen begrenzten Mitteln haben die Raubkatzen es wieder fast bis ins Futsal-Finale geschafft – als „Amateure“! Nur mit ganz viel Mühe konnten „die Profis von Jahn“ die Hamburger schlagen. Und mit Geld. Mit viel Geld. Bitter ist und bleibt es trotzdem. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Hamburg Panthers erst in der letzten Minute der regulären Spielzeit den ärgerlichen Ausgleich hatten schlucken mussten.
Ganz andere Probleme hatten hingegen die Jungs vom vor der Saison neugegründeten FC Fortis, die bereits vor der Partie gegen den VfL 05 Hohenstein-Ernstthal einen geschmacklosen Drohbrief erhalten hatten. Beschimpfungen und die Drohung von Manipulation warfen einen unschönen Schatten voraus – wohlgemerkt nur einen Tag nach dem schrecklichen Anschlag auf den Dortmunder Mannschaftsbus vor dem wichtigen Spiel gegen Monaco. Welche Sparbirne auch immer diesen Brief verschickt hat, darf sich hoffentlich demnächst mit dem DFB auseinandersetzen, der sich der Sache angenommen haben will. Apropos auseinandersetzen: Sportlich mussten sich die Hamburger dann ebenfalls geschlagen geben – mit 5:3 gewannen die Gastgeber. Das perfide: Was die Regensburger mit Brasilianern machen, machen die Sachsen mit Ukrainern. Im gesamten Block sind diese eingewechselt worden – zeitlich sollen alle Verträge bei anderen Klubs haben und auch dort diese Saison schon aktiv gewesen sein. Eigentlich ein klarer Verstoß gegen die DFB-Regularien. Passiert ist bisher nichts, zum Leidwesen des FC Fortis. Mich beschleicht das böse Gefühl, dass die jahrelange mühsame Aufbauarbeit für den Futsal in Deutschland gerade durch wenige Personen zerstört wird. Durch Personen, denen anscheinend nichts heilig ist und die mit überharten Bandagen kämpfen. Man kann nur hoffen, dass er Deutsche Fußball-Bund diesem entschieden entgegen tritt und die Personen zur Rechenschaft zieht. Zurzeit bleibt nur: Daumen drücken!
(Der Autor vertritt seine Meinung unabhängig von der Redaktion!)
Foto: KBS-Picture