Kolumne
Klookschieter: Kontinuität beim AFC – Dramen um Schiris
Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Die neue Kontinuität beim Altonaer Fußball-Club und die Dramen um einige Schiris.
Sie haben es geschafft und das gleich zwei Mal in Folge: Altona 93 hat mich positiv überrascht. Erst der Sieg am vorletzten Wochenende beim Heider SV und dann, am vergangenen Freitag, die nächste positive Nachricht für alle Menschen, die dem AFC die Daumen drücken. Trainer Andreas Bergmann hat seinen „langfristigen Verbleib“, wie der AFC verkündete, an der Adolf-Jäger-Kampfbahn beschlossen und soll in der Zukunft sich auch als Abteilungsleiter der Fußballabteilung um alle Mannschaften kümmern. Ein Schritt in die richtige Richtung für den AFC, denn gerade nach der Niederlage jetzt am Wochenende gegen Phönix Lübeck zeigt sich doch deutlich, dass die Abstiegsgefahr weiterhin sehr real ist. Umso wichtiger ist es für Altona 93 als Verein, dass Klarheit darüber besteht, dass der aktuell eingeschlagene Weg auch bei einem möglichen Abstieg in die Oberliga Hamburg weitergeführt werden würde. So hat der AFC immerhin den Grundstein dafür gelegt, personell in eine gut ausgerichtete Zukunft zu gehen – unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit. Um ganz ehrlich zuzugeben, hätte ich persönlich mit diesem Schritt nicht gerechnet und ziehe hiermit auch ganz offiziell meinen Hut. Chapeau, so positiv wurde man in der jüngeren Vergangenheit vom Klub an der AJK selten überrascht. Wenn es sportlich nun auch so weiter geht, dann befindet sich der AFC mit sehr großer Sicherheit auf dem richtigen Weg. Weiter so!
Kein „Weiter so“ dürfte es aus der Sicht einiger Oberliga-Trainer geben, was die Kommunikation mit manchen Schiedsrichtern angeht. Rugenbergen-Trainer Michael Fischer brachte am Sonntag deutlich seinen Unmut zum Ausdruck, dass eine Abseitssituation nicht erkannt wurde. Dabei ging es Fischer gar nicht um die Situation selbst, sondern eher um die Reaktion des Assistenten, der Fischer, so berichtete er es, auch noch versuchte zu begründen, weshalb er so entschieden hatte. Fischer fand deutliche Worte, sagte: „Dann soll er die Fresse halten und dort pfeifen, wo er ohne Regelwissen weiterkommt. Das ist Affenkram. Entweder stelle ich mich hin, habe die Eier in der Hose und sage, dass ich es nicht gesehen habe, aber er braucht uns keine Predigt darüber halten. Der Ball wird reingespielt und wird dann verlängert – also Abseits.“ Ähnliches berichteten in den vergangenen Wochen auch immer wieder andere Oberliga-Trainer. Dabei ging es oftmals gar nicht um die Entscheidung an sich, sondern eher um die Kommunikation mit dem Referee im Nachgang. Ein Trainer beschrieb die Situation bei AFH so: „Man hat inzwischen das Gefühl, dass man manche Schiedsrichter gar nicht mehr ansprechen darf, weil sie einem von oben herab begegnen.“ Für mich ist das ein deutliches Alarmsignal, weil solche Aussagen zu einem Gefühl führen, dass alle Referees betrifft, obwohl lange nicht alle so sind. Auf der anderen Seite würde es einigen Referees guttun, sich selbst nicht in den Mittelpunkt zu stellen. Denn da soll der Fußball kullern.