Kolumne
Klookschieter: Die Schiri-Pannen zum Start – Streit in Sasel
Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Die zahlreichen Schiri-Pannen zum Re-Start und der Streit in Sasel rund um Cordi.
Der Start der neuen Saison im Amateurfußball verlief mehr als holprig. Das liegt einfach an zahlreichen Unwägbarkeiten, die nach Monaten der Corona-Pause nun mal auftreten, wenn sich danach wieder ein Ablauf einspielen muss. Das gilt sowohl für die Mannschaften als auch für die Offiziellen, aber auch für die Schiedsrichter. Immerhin durften wir alle über Monate hinweg nicht unserem Hobby nachgehen. Eine Zeit, in der nicht immer alles einfach war. Und dennoch muss man im gehobenen Amateurfußball ein Gewisses Niveau halten. Ich möchte an dieser Stelle gar keine pauschale und inhaltlose Schiri-Kritik verfassen. Das würde der Sache, die die Referees, ohne die kein Spiel läuft, tagtäglich leisten, etwas untergraben. Aber dennoch müssen wir über die Leistung sprechen, die aus meiner Sicht seit dem Re-Start doch deutlich abgenommen hat. Das schlägt sich in mehreren Entscheidungen auf dem Platz wieder. Sei es in kleineren Aktionen wie einer falschen gelben Karte, aber auch in größeren Böcken wie beispielsweise am vergangenen Sonnabend in Curslack. Diese sind zwar nicht schön und ärgern am Ende alle, sicherlich vor allem die Referees selbst. Einen großen Wunsch habe ich aber dabei. Nehmt Euch doch bitte nicht alle zu ernst. Fehler können passieren und müssen tagtäglich passieren. Nur so werden wir alle besser. Aber keine Kritik anzunehmen, diese wegzuschieben und so zu tun, als wisse man es besser, sorgt aus meiner Sicht am Ende auf beiden Seiten nur für Frust. Und dabei müssen wir doch froh sein, dass der Ball nach so vielen Monaten wieder rollt. Lasst es uns mit der nötigen Gelassenheit angehen, um so den Spaß und die Freude am Amateurfußball zu bewahren. Das muss die Priorität sein.
Apropos Priorität. Ganz ruhig verlief das Spiel zwischen dem TSV Sasel und Concordia ebenfalls nicht ab. Nicht nur, weil Cordi sich sportlich überraschend deutlich mit 4:0 gegen die Parkwegler durchsetzte, sondern auch, weil es im Vorfeld bereits ordentlich Zoff gab. Doch worum ging es überhaupt? Im Rahmen des neuen Konzeptes bei den Jenfeldern sollen nun alle Spieler von Cordi in einem Livestream übertragen werden. Darüber können ja, inzwischen ist es ja vielen bekannt, dann Zuschauer abstimmen, wie Trainer Frank Pieper ein- und auswechseln soll. Ein Projekt, über das man trefflich streiten kann. Nun war es im Vorfeld des Spiels so, so schreiben es die Kollegen von „FussiFreunde“, dass Cordi genau wegen dieses Livestreams im Vorfeld in Sasel angefragt hatte, da dafür reichlich Equipment und Kameras auf der Sportanlage aufgestellt werden müssen. Sasel lehnte die Anfrage ab. Das ist ihr gutes Recht, schließlich ist das die Anlage der Parkwegler. Das wollte Cordi allerdings, so geht es aus dem Artikel hervor, in Person von Stefan Kohfahl und Präsident Matthias Seidel nicht akzeptieren, sodass es am Eingang der Sportanlage wohl zu so einem Streit kam, dass die Sasel-Ordner den beiden Cordi-Offiziellen den Eintritt verwehren wollten. Am Ende durften beide doch in das Stadion, auch wenn es darüber große Diskussionen gegeben haben muss. Ich muss tatsächlich sagen, das sich beide Seiten verstehen kann. Auf der einen Seite Sasel, die gerne wollen, dass Zuschauer zu ihren Spielen kommen. Immerhin hat die Pandemie die Klubs auch finanziell getroffen. Auf der anderen Seite auch Cordi, die ihr Projekt durchziehen wollen. Peinlich ist es aber dennoch, sich am Ende gegenseitig öffentlich zu diskreditieren und seinen eigenen Trainer nicht zur Pressekonferenz zu schicken, weil man beleidigt ist.