Kolumne
Klookschieter: „Dasse“ wieder da – Norderstedt-Punkte
Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Ein wiedererstarktes Dassendorf und die Punkteausbeute von Eintracht Norderstedt.
Nach einer ersten Halbzeit am Wendelweg zeigte sich mir zuerst das Bild der letzten Wochen. Eine Dassendorfer Mannschaft, die nicht wirklich zusammen zu passen scheint. Ein Team, was sich gefühlt nicht eine Sprache spricht. Ein Team, wo nicht jeder für den anderen einsteht. Hinzu kam natürlich, dass Condor das in der ersten Halbzeit auch gut gemacht hat. Umso überraschender war es für mich, als beide Teams zurück auf den Platz kamen. Plötzlich spielte der Meister eben genau das, weshalb sie zurecht in den letzten Jahren immer wieder am Ende der Saison auf dem ersten Platz standen: Tollen Fußball. Wie Butter lief das Leder teilweise durch die Hintermannschaft der Raubvögel. Condor-Trainer Olufemi Smith war nach Abpfiff doch etwas sprachlos und fasste den Auftritt dann doch als „oberligaunwürdig“ zusammen. Dabei glaube ich nicht mal unbedingt, dass Condor so viel anders gemacht hat, als noch in der ersten Halbzeit. Ich glaube eher, dass Dassendorf sich endlich wieder auf das konzentriert hat, was die sonst so erfolgreich und gut gemacht haben. Nämlich als Team auf dem Platz zu stehen und eine Ausstrahlung zu haben, dass man als Gegner sofort das Gefühl hat, gleich einen vor den Platz geballert zu bekommen. Und genau diese Mentalität habe ich am Samstag beim Meister wieder gesehen. Nach den Wochen ohne „das Dassendorf“ auch mal wieder ganz nett. Der Meisterkampf darf aber dennoch gerne spannend bleiben, liebe Dassendorfer. Holt Euch die Trophäe diesmal mit einem guten Schlussspurt!? Vielleicht entstehen dann auch so schöne Foto, wie auf der Mannschaftsfeier von „Dasse“ am Samstag.
Nicht ganz so ros(e)ig – Achtung, der kommt flach – sieht es aktuell in Norderstedt aus. Zwar holte man gestern doch relativ spektakulär noch einen Punkt gegen Weiche Flensburg, aber 13 Punkte nach elf Spielen dürften allen Beteiligten zu wenig sein. Und tatsächlich scheint es in dieser Saison zum ersten Mal zu passieren, dass in Norderstedt eine größere Unruhe aufkommt. Hätte man gestern nämlich nicht noch das 2:2 gemacht und damit einen Punkt geholt, wäre es die dritte Niederlage in Folge gewesen. Nun gut, wäre, wäre Fahrradkette. Oder jedenfalls so ähnlich. Grüße an dieser Stelle an Lothar Matthäus, der mich am Sonntagmorgen bei Sky mal wieder zum Grübeln gebracht hat, mit wieviel Blödsinn man eigentlich Geld verdienen kann. Aber ich schweife vom Thema ab. Jeder dürfte sicherlich auch den „Streit“ zwischen Marin Mandic und Reenald Koch bzw. Dirk Heyne mitbekommen haben. Wird in Norderstedt doch sonst immer alles hinter verschlossenen Türen besprochen, wurde der Konflikt diesmal in der „Öffentlichkeit“ ausgetragen. Untypisch und passt für mich so gar nicht in diesen Verein. Was ich damit sagen will: Aktuell scheint es mir so, als müsste man bei der Eintracht ein bisschen von dem Problem ablenken, dass man bisher nur 13 Punkte geholt hat. Das sind nämlich Minimum drei bis vier Punkte zu wenig. Absteigen werden die Heyne-Kicker dennoch nicht. Aber es auch nur drei Punkte bis zum 16. Platz. Also, Augen auf an der Ochsenzoller Straße. Denn gerade in Norderstedt gibt es viele Blitzer. Die geben zwar auch Punkte, aber leider keine dort, wo die Eintracht diese braucht. Heyne muss mehr Schwung ins Team bringen.
Foto: KBS-Picture