Kolumne
Klookschieter: Dasse-Richter – Regionalliga-Absteiger
Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Der neue Trainer der TuS Dassendorf und die Absteiger aus der Regionalliga Nord.
Die TuS Dassendorf hat einen neuen Trainer – und das gerade einmal ein paar Tage nach der Bekannt-machung, dass Elard Ostermann nicht über den Sommer hinaus Trainer am Wendelweg bleiben wird. Dass die Wahl dann auf Jean-Pierre Richter gefallen ist, ist wenig überraschend. Dassendorf hatte schon im letzten Sommer mit einem Wechsel geliebäugelt, damals hatte Richter aber abgesagt. Damals wollte er lieber beim SC Victoria Hamburg bleiben. Nun ist vieles anders und es ist vollkommen richtig, dieses Angebot anzunehmen. Immerhin ergeben sich daraus auch viele neue Möglichkeiten und sicherlich wird auch noch der eine oder andere Spieler seinen Weg zur TuS finden. Dassendorf hat so ziemlich den Jackpot gezogen, wenn es aktuell um Trainer in Hamburg geht. Richter steht dabei sicherlich mit ganz oben und gehört nun mal mit zu den Besten in diesem Bereich. Und bei Dassendorf kann Richter eins schaffen, was bei Vicky in den kommenden Jahren immer weniger möglich gewesen wäre: Titel holen. Denn auch das, so langweilig man es sich vorstellen mag, gehört dazu, dass man auch in weiter Ferne vielleicht mal die Möglichkeit hat, einen noch höheren Posten zu bekleiden. Zumal das Angebot sicherlich auch privat sehr attraktiv sein dürfte, gerade weil Vicky Richter das Arbeitsverhältnis zuletzt gekündigt hatte und der 31-Jährige ohne Job da stand. Man kann also gespannt sein, welchen Kader Richter ab sofort formen wird und wie er seine Aufgabe bei der TuS annehmen wird. Sicherlich wird sich Richter in den kommenden Wochen einige Spiele ansehen, um dann ab Sommer Dassendorf selbst zu coachen.
Mit Friede, Freude, Eierkuchen hat die aktuelle Situation in der Regionalliga Nord allerdings wohl nicht so viel zu tun. Denn wenn man sich aktuell die Tabelle der dritten Liga anguckt, dann kann einem schon ganz schön bange werden. Aktuell rangieren dort nämlich sowohl der SV Meppen, als auch Eintracht Braunschweig auf einem direkten Abstiegsplatz. Und was das für die Regionalliga Nord bedeuten kann, ist relativ einfach erklärt. Sollten beide Teams, was natürlich noch etwas hin ist, aber deswegen nicht weniger realistisch, absteigen, so erhöht sich die Anzahl an Regel-Absteigern in der Regionalliga Nord auf fünf. Somit steigen nicht nur die Plätze 18 bis 16 ab, sondern 15 und 14 auch gleich mit. Platz 13 wäre somit der aktuelle erste Nichtabstiegsplatz. Münzen wir das wiederum auf die kommende Oberliga-Saison um, könnte das bedeuten, dass wenn ein Hamburger Team sich auf einem dieser Plätze befindet, es ebenfalls absteigt. Somit würde das Team in die Oberliga ziehen müssen und dann gibt es wieder einen Absteiger mehr aus der Oberliga. Das zieht sich bis ganz nach unten weiter. Man kann diesem Problem also nur aus dem Weg gehen, wenn man seine eigenen Spiele gewinnt. Aktuell muss vor allem die U21 des HSV bangen, weil diese diesen ominösen 13. Platz bekleiden. Und das die Aufgabe für Trainer Steffen Weiß beim HSV nicht einfacher wird, dürfte auch allen klar sein. Somit wäre es fahrlässig, sich mit einem solchen Szenario nicht zu beschäftigen. Aber natürlich zählen am Ende auch Siege. Und wenn man die holt, dann kann man auch auf einen einstelligen Tabellenplatz klettern. Und genau da sollten alle drei Hamburger Teams am Ende der Saison stehen. Dann braucht man sich definitiv keine Gedanken machen.
Foto: KBS-Picture