Kolumne
Klookschieter: „Dasse“ im DFB-Pokal – T05-Pleite beim VfL
Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Der Oddset-Pokalsieg der TuS Dassendorf und das erste Aufstiegsspiel von Teutonia.
Dass die TuS Dassendorf als Favorit ins Pokalfinale gehen würde, dürfte vielen Fans schon im Vorfeld klar gewesen sein. Dass ein Innenverteidiger das Spiel entscheiden würde, war dafür umso überraschender. Jeremy Karikari köpfte „Dasse“ am Montag mit seinen beiden Toren gegen den Niendorfer TSV in die erste Runde des DFB-Pokals. „DFB-Pokal, Digga“, rief Maximilian Dittrich mir nur kurz nach Abpfiff entgegen und holte sich anschließend mit seiner Truppe den Pokal ab. Gefeiert wurde den ganzen Abend auf der Hamburger Party-Meile. Nun wartet ganz Dassendorf gespannt auf die Auslosung zur ersten Runde des DFB-Pokals. Und ich persönlich halte es dabei mit dem zweifachen Torschützen, der sich nach Abpfiff für einen „schlagbaren“ Gegner aussprach. Was nützt denn einem Amateurverein ein großer Bundesligist? Das Stadion wird so oder so voll, allein schon aus dem Grund, dass es so ein Event nicht so schnell wieder geben wird. Aber wie deprimierend muss so eine Partie aus sportlicher Sicht sein, wenn man sowieso weiß, dass man keine Chance hat. Von daher finde ich einen unterklassigen Zweitligisten oder sowas in der Richtung für die TuS angemessen. Und das wird dann aus doppelter Hinsicht spannend: Denn endlich hat man dann auch mal einen Vergleich, wo „Dasse“ denn tatsächlich sportlich steht. Ob sie wirklich „so gut sind“, oder ob die anderen Mannschaften in der Oberliga Hamburg öfter mal am Schlafen sind.
Nur einen Tag später erlebte Teutonia 05 ein wahres Debakel beim VfL Oldenburg. Mit 0:5 kam die Truppe von Coach Sören Titze im ersten Aufstiegsspiel der Regonalliga unter die Räder. Und dabei zeigte sich eines erneut ganz deutlich: Die Ottenser haben ein großes Problem in der eigenen Defensive. Gerade Pascal Steinwender lief dort allen mit schöner Regelmäßigkeit davon, hinter kam keiner. Und gerade nach dem 0:2 machte sich bei mir das Gefühl breit, dass keiner der Spieler auf dem Platz noch ansatzweise an einen Turnaround glaubte. Zudem wurde taktisch kaum etwas verändert, denn schon nach der guten Anfangsphase zeigte sich schnell, dass der VfL den Gästen davon laufen würde. Vorne konnten die Kreuzkirchler ihre ansonsten doch gute Offensivreihe, bis auf in der ersten Viertelstunde, überhaupt nicht in Szene setzen. Für mich stand im ersten Spiel kein Team auf dem Platz, es wirkte nicht wie eine Einheit. Und das T05 eben genau das kann, zeigten sie im Pokal-Halbfinale gegen Dassendorf. Dort agierte der Regionalliga-Anwärter absolut ebenbürtig, schied am Ende bitter aus. Aber: Auf der Bank wurde jede Situation beklatscht, bejubelt oder motiviert. In Oldenburg war das nicht der Fall. Und nun geht es am kommenden Samstag, auf neutralem Platz in Drochtersen (15 Uhr), gegen den Brinkumer SV schon wieder um die Wurst. An diesem Tag wird sich zeigen, ob Teutonia 05 die Charakterfrage beantworten kann.
Foto: KBS-Picture