Kolumne
Klookschieter: Das „Spitzenspiel“ – Die Tabellenspitze
Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Das „Spitzenspiel“ vom Sonntag und die neue Tabellenspitze der Oberliga Hamburg.
Altona 93 zu Gast bei Teutonia 05. Die Vorzeichen waren mehr als nur gut. Knapp tausend Zuschauer sollten sich an der Kreuzkirche einfinden. Platz zwei gegen drei. Doch ich bekam, die letzte Viertelstunde ausgeklammert, ein Deja-Vu vom großen Stadtderby zwischen dem Hamburger SV und dem FC Sankt Pauli. Fußballerisch war das Spiel über weite Strecken nämlich alles andere als toll. Man musste eher aufpassen, dass man nicht einschläft. Nur die Spannung und der Fakt, dass jedes Team ja einen Fehler machen könnte, hielt die Partie so irgendwie am Leben. Bis auf die letzte Viertelstunde, wie schon erwähnt. Diese war dann aber richtig gut. Da war Feuer drin, es ging heiß her. Das hat richtig Spaß gemacht. Tatsächlich war das Spiel für Schiedsrichter auch gar nicht so einfach zu leiten. Dennoch bleibe ich bei meiner Meinung, dass Lasse Holst unnötig Unruhe reingebracht hat. Seine Linie, früh Karten zu verteilen und so für Ruhe zu sorgen, hat aus meiner Sicht eher dazu geführt, dass er ein echt friedliches Derby unnötig scharf gemacht hat. Vor allem die Ampelkarte für Niklas Holz vor der Pause hat Altona natürlich in die Karten – höhö – gespielt. Am Ende hat der AFC dann aus meiner Sicht aber gerecht gewonnen. Denn die Elf von Berkan Algan war für mich von Beginn an das frischere Team auf dem Feld. T05 hat für meinen Geschmack zu lange auf Konter gehofft und gelauert. Wäre die Titze-Elf etwas mutiger in dieses Spiel gegangen, dann wäre da sicherlich mehr drin gewesen. Aber so gab es vor heimischer Kulisse eine Derbyniederlage. Eine Niederlage, gegen die „Mädchen“ von der Adolf-Jäger-Kampfbahn.
Stürmisch ist es aktuell auch an der Tabellenspitze der Oberliga Hamburg. Denn: Meister TuS Dassendorf ist zum ersten Mal in dieser Saison Spitzenreiter. Klamm und heimlich haben sich jetzt die Ostermann-Schützlinge wieder an die Spitze geschossen. Und durch die Niederlage von Teutonia 05 haben wir die schöne Situation, dass Platz eins und Platz fünf gerade einmal sechs Punkte trennen. Wann gab es das denn zuletzt? Ich bin mir sicher, dass Eilbek-Andi dazu eine Statistik parat hat. Und selbst Vicky, auf Platz sechs, ist „nur“ acht Punkte von der Tabellenspitze weg. Diese Oberliga, und das habe ich neulich schon mal gesagt, macht in dieser Saison einfach Spaß. Und es gibt sogar Parallelen zur großen Bundesliga. Auch dort hängt der ach so große FC Bayern den Erwartungen hinterher, wie Dassendorf in dieser Saison auch schon. Ein Team, was schon zum oberen Drittel gehört, marschierte lange vorne weg. Teutonia 05, oder auch Borussia Dortmund. Es dürfte also bis zum Ende wirklich spannend bleiben, vor allem weil es oben so eng ist. Mir persönlich gefällt es total, dass dort so viele Teams oben mitmischen. Das ist auch ein positives Zeichen der Oberliga Hamburg an die anderen Oberligen in Norddeutschland. Und vielleicht haben wir in dieser Saison dann auch einen Aufsteiger für die Regionalliga Nord, der nicht schon in der Gruppenphase schneller unter geht, als die Titanic. Vielleicht wird es am Ende sogar BU!? Immerhin haben die Stier-Schüler seit meiner vorletzten Kolumne nicht mehr verloren. Auch wenn man deshalb sauer ist auf mich an der Dieselstraße. Ich scheine ja doch irgendwie den richtigen Nerv getroffen zu haben…
Foto: KBS-Picture