Connect with us

Kolumne

Klookschieter: Cordis Regio-Meldung – Hirschs T05-Trennung

Published

on

Klookschieter
Foto: KBS-Picture

Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Die Regio-Meldung von Cordi und die Trennung von T05 und Coach Dietmar Hirsch.

Es war eine Meldung, nach der man eigentlich die Uhr stellen konnte: Am vergangenen Donnerstag, dem 31. März, hat Concordia offiziell vermeldet, die Unterlagen für die Teilnahme an der Regionalliga Nord beim Norddeutschen Fußball-Verband eingereicht zu haben. Der NFV bestätigte die Meldung einen Tag darauf auch offiziell in einer Pressemitteilung. Grundsätzlich eine tolle Nachricht für den Hamburger Fußball. Denn je mehr Mannschaften überregional zeigen können und dürfen, was sie können, umso besser ist das für die Stadt und die vielen Fußballer. So haben auch mehr Spieler aus Hamburg und der Region dann in der kommenden Saison die Chance, in der vierthöchsten Liga zu spielen. Doch darin liegt aus meiner Sicht genau das Problem, für das Cordi teilweise sogar gar nichts kann. Und das liegt an der Finanzierung für diese Liga. Da kein anderes Team meldet, gibt es für die Jenfelder aus sportlicher Sicht gesehen keinen Druck. Heißt: Egal welchen Platz Cordi in der Oberliga-Meisterrunde erreicht, sie nehmen so oder so an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord gegen die Vertreter aus Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein teil. Bei der aktuellen sportlichen Entwicklung der Mannschaft von Frank Pieper könnte einem nun aber durchaus angst und bange werden. Denn so doll im Saft steht Cordi nicht, dass belegt allein die Tabelle. Sasel und Dassendorf sind vier und sogar sieben Punkte weg und hinzu kommt, dass Paloma, Niendorf und Vicky alle quasi genauso viele Punkte haben wie Cordi. Heißt konkret: Aktuell hat der Kader der Jenfelder nur gutes Oberliga-Format. Dass sich das für die Regionalliga dann ändern würde, ist natürlich klar. Aber das letzte Team, dass mit einem guten Oberliga-Kader in die Aufstiegsrunde ging, war T05. Der Ausgang dürfte fast allen hier bekannt sein.

Apropos Teutonia 05. Schon einen Tag vor der Meldung von Cordi für die Regionalliga Nord sorgten die Kreuzkirchler für eine Überraschung, auch wenn es für mich keine war. Trainer Dietmar Hirsch wird nicht über den Sommer hinaus der Übungsleiter bei den Ottensern sein. Sein Vertrag wird „einvernehmlich“, so wurde es in der Mitteilung verkündet, nicht verlängert. Hirsch selbst ging noch einmal etwas genauer ins Detail und sagte: „Unterschiedliche Ansichten bezüglich einer weiteren Zusammenarbeit waren ausschlaggebend.“ Man darf also davon ausgehen, dass beide Seiten nicht die gleiche Philosophie für die Zukunft gesehen und verfolgt haben. Und dann ist tatsächlich der einzige richtige Schritt, sich zu trennen. Für mich war der Schritt, von welcher Seite am Ende er auch immer aus ging, allerdings nicht so überraschend. Denn in den Ergebnissen aus der Meisterrunde der Regionalliga Nord hat man bereits deutlich gesehen, dass ein Aufstieg in die 3. Liga in diesem Jahr, so wie er vom Verein ursprünglich mal geplant war, wieder nicht erreicht werden wird. Immerhin beträgt der Abstand zu Oldenburg jetzt schon satte neun Punkte. Das es da noch einmal zu einer großen Aufholjagd kommt, dass darf man dann doch eher bezweifeln. Am Ende, und das hat sich gerade in den letzten Spielen deutlich gezeigt, hat der aktuelle Kader von T05 eben nur ordentliches bis gutes Regionalliga-Format. Für mehr reicht es nicht. Und das müssen sich am Ende Hirsch, der mit Sicherheit auch den einen oder anderen Spieler ausgesucht hat, aber auch der Verein ankreiden lassen, wenn es um das Thema Aufstieg und 3. Liga geht. Es schien so, als würde in den entscheidenden Fragen der Deckel nicht perfekt auf dem Topf sitzen. Und dann, das habe ich schon gesagt, muss man sehr konsequent die Reißleine ziehen.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.