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Kolumne

Klookschieter: Claus-Zoff bei BU – Armselig, „Naddel“

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Klookschieter

Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Der Claus-Streit bei BU und der Auftritt von Dassendorfs Co-Trainer Mirko Petersen.

Wir melden uns zurück! Nach knapp zwei Monaten Winterpause, die auch ich mal gebraucht habe, geht’s nun wieder ans klookschietern. Und womit wäre es besser in das neue Jahr zu starten, als mit dem neuen Zoff beim HSV Barmbek-Uhlenhorst. Bevor gleich wieder das Geheule losgeht: Ja, ich habe gesehen, dass BU Teutonia 05 geschlagen hat. Glückwunsch dazu, aber darum geht es in diesem Text nicht. Sondern um den Streit, der am Freitag öffentlich wurde. Der Streit zwischen Marco Stier und Ian-Prescott Claus, der am Ende in einem Wechsel zum SC Victoria für den Stürmer endete. Unterschiedliche Meinungen gehören im Fußball sicherlich dazu. Da wird mir jeder zustimmen. Es gehört auf der anderen Seite aber auch dazu, dass man die Meinung eines anderen akzeptiert, auch wenn man einer anderen Meinung ist. Erst recht, wenn man sich unter Erwachsenen befindet, sollte so ein Verhalten eigentlich gang und gebe sein. Einen Spieler dann, weil er seine Meinung offen kommuniziert, per SMS aus dem Team zu werfen, lässt mich sehr stark daran zweifeln, dass an der Dieselstraße alles in vernünftigen Bahnen läuft. Sicherlich haben beide Seiten ihre Gründe gehabt, dass sie so handelten. Aber warum setzt man sich nicht wie vernünftige Leute an einen Tisch und schafft das Problem aus der Welt? Sich störrisch wie ein kleines Kind hinzusetzen und zu sagen, dass der Spieler nie wieder spielen wird, ist schon mutig. Das lässt nur einen Schluss zu: In Barmbek scheint man sich es aktuell leisten zu können, den wohl besten Verdiener der Mannschaft vor die Tür zu setzen und bis Sommer weiter zu bezahlen. Vicky kann es bestimmt immer noch nicht glauben. Immerhin gab es mal eben einen Nachfolger für den abwandernden Strömer auf dem Silbertablett.

Und wenn man denkt, es könnte an diesem Wochenende nicht noch schlimmer kommen, schlägt am Sonntag direkt die nächste Bombe ein. Weil Elard Ostermann seinen Zug nach Köln zum Fußballlehrer-Lehrgang kriegen musste, übernahm sein Co-Trainer Mirko Petersen die Aufgabe, auf der Pressekonferenz die Fragen zu beantworten. Und um es mal deutlich zu formulieren: Das ging mal sowas von glatt in die Hose. Den Schiedsrichter bzw. eine Umarmung so hervorzuheben, dass am Ende jeder das Gefühl hat, Altona 93 hätte Schiedsrichter Stephan Timm „bestochen“, ist doch wirklich zu viel des guten. Sowas habe ich in vielen Jahren Amateurfußball-Berichterstattung noch nicht erlebt. In der Niederlage zeigt sich die Größe. Das gilt anscheinend – jedenfalls an diesem Sonntag – nicht für Dassendorf. Das war richtig armselig, „Naddel“! Wäre ich an der Stelle von Berkan Algan gewesen, wäre ich aufgestanden und hätte ohne einen weiteren Ton den Raum verlassen. Aus meiner Sicht ist da ganz sicher noch einmal eine dicke Entschuldigung fällig. Sicherlich kann man verschiedener Meinung sein, ob die Ampelkarte für Maximilian Dittrich gerechtfertigt war. Sicherlich bleibt Niklas Siebert stehen und fädelt die Szene gut ein. Sicherlich kann man da Fingerspitzengefühl zeigen. Und auch sicherlich ist der Elfmeter, den Christian Gruhne hielt, völlig unberechtigt gewesen. Trotzdem rechtfertigt das alles nicht solche Aussagen, die definitiv nicht mehr in der Emotion getätigt wurden. Auch als Erwachsener lernt man nicht aus. Und wie schon einmal erwähnt: Nicht, wer jedes Spiel gewinnt ist ein fairer Sportsmann. Sondern wer auch im Moment der Niederlage anerkennen kann, dass ein anderes Team besser war, zeigt wahre Größe. Sympathie-Punkte in der Fußball-Szene hat diese Aktion dem amtierenden Hamburger Meister definitiv nicht eingebracht.

Foto: KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.