Kolumne
Klookschieter: BU-Durchschnitt – Meiendorf-Lazarett
Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Die Leistungen vom HSV Barmbek-Uhlenhorst und die Verletzten des Meiendorfer SV.
Als BU vor der Saison den großen Umbruch ausrief und sich nicht nur von Trainer Frank Pieper, sondern auch von zahlreichen Spielern trennte, fand ich diesen Schritt zuerst doch relativ mutig. Doch recht schnell präsentierte man mit Marco Stier einen sehr motivierten neuen Trainer, der sich nach Lust und Laune einen neuen Kader zusammenstellte – auch aus finanzieller Sicht. Doch als ich dann die Barmbeker am Freitag das erste Mal in dieser Saison besucht habe, war ich doch schon etwas negativ überrascht. Für die Spieler, die bei BU aktuell auflaufen, fand ich den Auftritt lange nicht so doll. Und das ist noch nett formuliert. BU-Trainer Marco Stier sprach im Nachgang davon, dass sein Team die zweite Halbzeit dominiert hätte. Wo diese Dominanz gewesen sein soll? Vielleicht auf einem anderen Fußballplatz in Barmbek, aber nicht am Freitagabend an der Dieselstraße. Ich, und auch einige andere Zuschauer, konnten diese nicht sehen. Ich sah ein BU, was sehr motiviert war, aber kein BU, was leistungstechnisch diesem Kader entspricht. Während in den letzten Jahren immer wieder auf fast den gleichen Kader gesetzt wurde, hat man nun mal einen Umbruch gewagt. In diesem Zusammenhang hat man Spieler geholt, die aber eher zu den besseren Kickern in Hamburg gehören und sicherlich auch mehr als einen Apfel und ein Ei bei BU verdienen. Nur im Umkehrschluss müsste ich doch dann auch erwarten, dass so eine solches Team auch um die Plätze ganz oben mitspielt, oder? Diese Entwicklung sehe ich aber bei BU noch nicht. Aber die sagt man so schön: Am Ende der Saison wird anhand der Tabelle abgerechnet. Ich bin gespannt.
Nicht mehr normal ist das Bild, was sich aktuell in Meiendorf abzeichnet. In der letzten Woche musste Josef Shirdel mit Verdacht auf Kreuzbandriss frühzeitig vom Feld runter, diese Woche erwischte es Mert Kepceoglu. An dieser Stelle nochmal gute Besserung an die beiden Akteure. Das Coach Baris Saglam dann verzweifelt, kann ich vollkommen nachvollziehen. Von insgesamt 28 Spielern stehen Saglam aktuell nur rund 14 zur Verfügung. Und die Liste an Arten von Verletzungen an der B75 ist lang. Mit Magen-Darm, Knöchelprellung, Bänderriss, Kreuzbandriss, angebrochenen Zeh, Sprunggelenk, Leistenbruch und Scharmbeinentzündung meldeten sich verschiedene Spieler immer wieder krank. Umso beachtlicher finde ich es dann, als der MSV bisher als Aufsteiger auf dem Platz abliefert. In der Vorwoche holte man nach Rückstand noch einen Punkt gegen Wedel, in dieser Woche knipste ein erst eingewechselter Michael Sara mal eben so einen Doppelpack. Das zeigt den Zusammenhalt, der sicherlich auch durch Saglam in den letzten Wochen und Monaten immer weiter gefördert wird. Allerdings haben einige Verletzungen des MSV einen simplen Hintergrund. Der Rasen an der Meiendorfer Straße müsste dringend mal tiefer gemäht werden. Allerdings, so behauptet es jedenfalls Jens Malcharczik, wird eben genau das drei Mal in der Woche getan. Allerdings dann nur für „die Rasenspitzen“. Worin da der Sinn liegt, soll mir gerne mal einer erklären. Andere städtische Plätze werden auf vernünftig gepflegt, gemäht und gewässert. Nur um Meiendorf scheint das Amt immer einen großen Bogen zu machen. Da muss man ganz dringend handeln.
Foto: KBS-Picture