LOTTO-Pokal
Klarer 5:1-Erfolg: Paloma überrolt HEBC im Lotto-Pokal
Ein Satz mit x, das war wohl nichts! Vor knapp 100 Fans kassierte HEBC am Sonntag eine deutlich 5:1-Niederlage gegen den USC Paloma. Trainer Özden Kocadal resümierte später über den nicht aufgegangenen Plan der Lila-Weißen. USC-Trainer Nietsch lobte hingegen sein Team.
Wenige Tage vor dem Start der neuen Saison trafen im Lotto-Pokal der HEBC und der USC Paloma aufeinander. Ein Pokal-Duell mit ungleichen Vorzeichen, vor allem aus der Sicht der Lila-Weißen. Trainer Özden Kocadal musste neben den Stürmern Janosch Rinckens und Neuzugang Toni Rohrbach auch auf seine Außenverteidiger verzichten. Dafür liefen auf links Piet Oldag und auf rechts Dario Ivanko auf, die eigentlich im Mittelfeld agieren. Lautstark begann kurz darauf die Partie am Reinmüller, in der vor allem die Gastgeber von der Bank aus für ordentlich Lautstärke sorgten. Jubeln durften aber zuerst die „Tauben“ aus Barmbek. Piet Oldag lie sich im eins gegen eins gegen Soleiman Kazizada abkochen und dieser spielte den Ball von der Grundlinie in den Rückraum. Dort wartete Lasse Bloecker, der die Kugel aus 16 Metern unten rechts einschweißte (24.). Die zu dem Zeitpunkt bereits nicht unverdiente Führung für Paloma, hatte der USC doch etwas mehr in das Spiel investiert. HEBC brauchte fast eine halbe Stunde, ehe die Kocadal-Elf selbst das erste Mal gefährlich wurde. Lion Jodeit spielte die Pille an der rechten Außenbahn tief runter und fand dort den eingelaufenen Tjorven Köhler, der aus spitzem Winkel zum Abschluss kam. Doch USC-Keeper Thor Hölfs bekommt die Arme noch rechtzeitig hoch (33.). Quasi mit dem Pausenpfiff kam es dann noch dicker aus der Sicht der Hausherren. Tom Wohlers hämmerte aus 25 Metern halbrechter Position einfach mal drauf und zimmerte das Leder in den rechten oberen Giebel (45.). Mit diesem Zwischenstand ging es dann vorerst auch zurück in die Kabinen.
Buttler macht HEBC Hoffnung – Lohrke stellt Weichen auf Sieg
Doch nach dem Seitenwechsel erwischte HEBC den besseren Start. Ausgerechnet nach einem Standard, die im ersten Abschnitt noch überhaupt nicht klappte bei den Lila-Weißen, entstand der Anschlusstreffer. Fabian Lemke brachte den Freistoß aus dem Halbfeld herein, am Strafraum kam der eingewechselte Johann Buttler mit dem Kopf an den Ball und das Leder flutschte in die lange Ecke (51.). HEBC hatte nun Blut geleckt, pushte sich vor allem lautstark von der Bank. Auch das eine oder andere Scharmützel über Foulspiele und Entscheidungen des Referees wurden verbal zwischen den Bänken ausgetragen. Doch mit der Einwechselung von Jassin Zabihi zog USC-Trainer Marius Nietsch einen seiner Joker aus dem Ärmel, dem HEBC nichts entgegenzusetzen hatte. Denn: Keine Viertelstunde nach dem Anschluss stellte Paloma den alten Abstand wieder her. Zabihi legte den Ball für Kevin Lohrke ab, der das Leder aus knapp 20 Metern zentraler Position in die linke untere Ecke schlenzte (64.). Die Vorentscheidung in einem Spiel, was in der Folge mehr und mehr zur Zabihi-Show wurde. Der Flügelspieler legte nämlich auch die beiden weiteren Tore der Barmbeker von Tom Wohlers (69.) und Moritz Niemann (81.) auf, die den 5:1-Endstand herstellten. Paloma zog verdient in Runde drei ein.
Nietsch lobt eigene Mannschaft – Kocadal akzeptiert den Spott
„Die Jungs wollten, dass wir auch nach der Pause weiter unbedingt Angriffspressing spielen. Das zeichnet die Truppe einfach aus, dass wir uns nach einer Führung nicht zurückziehen, sondern weiter Bock auf Tore haben“, freute sich Paloma-Trainer Marius Nietsch im Anschluss über das Weiterkommen und fügte an: „Es ist schwer, so eine Entscheidung zu treffen. Und natürlich war Jassin vor dem Spiel enttäuscht. Aber wenn man sieht, wie er sich nach seiner Einwechslung präsentiert hat, das zeigt dann schon, wie wir zusammengewachsen sind.“ Auch insgesamt fand der USC-Coach nur positive Worte für den Auftritt seiner Mannschaft. „Es war genau das Spiel, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir wussten, dass viel Hektik reinkommt, sie physisch gut sind und uns in Zweikämpfe verwickeln wollen. Das haben die Jungs super angenommen, waren richtig gut im Umschalten und hatten viel Tempo auf dem Platz. Was wichtig war: die Charakterstärke und Mentalität am Reinmüller anzunehmen – auch gegen das viele Pushen von außen und die ganzen Widerstände. Ich bin natürlich mega zufrieden mit dem Auftreten“, so der 27-Jährige. Auf der Gegenseite, bei HEBC-Übungsleiter Özden Kocadal, blieb die Analyse sehr nüchtern. „Wir haben uns schon auf etwas gefasst gemacht und wussten, dass Paloma bockstark ist und mit Marius jemanden bekommen hat, der eine andere Ordnung reingebracht hat. In den ersten 22 Minuten waren wir die schlechtere Mannschaft. Unser Plan hat nicht funktioniert“, fasste Kocadal zusammen und ergänzte: „Wir haben Paloma oft zu langen Bällen gezwungen und gewisse Spielprinzipien haben gegriffen.“ Das es, vor allem nach den Gegentoren, Häme und Spott seitens der „Tauben“ für das lautstrake Aufbäumen der HEBC-Bank gab, nahm Kocadal locker. „Natürlich ist das bitter, aber das gehört dazu. Das weiß man, wenn man vorher austeilt. Dann muss man auch bereit sein, einzustecken. Nach dem 1:2 waren wir ja auch kurz davor und es wurde ziemlich hektisch. Aber es ist einfach nach hinten losgegangen. Das ist auch völlig in Ordnung. Denn es war ja nichts unter der Gürtellinie – von beiden Seiten nicht. Das gehört zum Reinmüller dazu“, so Kocadal abschließend.