Bundesliga
Jansen: „Es war nicht meine persönliche Agenda“
Bernd Hoffmann und der HSV, das ist seit vergangenen Sonnabend Geschichte. Nach internen Unstimmigkeiten musste der 57-jährige Vorstandsboss seinen Posten räumen. Neuer Chef des Aufsichtsrates wurde Ex-Profi Marcell Jansen, der nun erstmals über seine neue Aufgabe sprach.
Seit Sonnabend ist Marcell Jansen zurück auf der großen Fußball-Bühne. Nachdem Vorstandsboss Bernd Hoffmann seinen Posten beim HSV räumen musste, übernahm der Ex-Profi und aktive HSV III-Spieler den Posten des Aufsichtsratschefs. „Die letzten Tage waren sehr turbulent und gerade am Sonnabend mit einer schwierigen Entscheidung verbunden“, skizzierte Jansen am Montagmittag die letzten Tage. Zudem stellte der 34-Jährige klar: „Es ist falsch, dass die Entscheidung auf dem Rücken von Herrn Kühne ausgetragen worden ist.“ Seinen Posten als e.V.-Präsident möchte Jansen aber weiter ausüben. „Wenn man sich für ein Präsidentenamt beim HSV bewirbt, dann geht das nur mit Leib und Seele. Das betrifft nicht nur die AG, sondern auch den e.V. Wenn man für so ein Amt antritt, dann muss man das Vertrauen der Mitglieder stärken. Wenn ich etwas antrete, dann möchte ich es auch beenden“, stellte der 34-Jährige klar, der zudem den Aufsichtsrat nach dem Ausscheiden von Max-Arnold Köttgen und Thomas Schulz nicht zwangsläufig wieder aufstocken möchte. Jansen: „Es gibt aus juristischen Gründen keinen Zwang, etwas an den fünf Personen im Aufsichtsrat zu ändern. Wir decken alle Bereiche sehr gut ab. Wir sind absolut überzeugt, dass wir eng zusammen stehen.“ Zudem fügte der neue Aufsichtsratsboss an:
„Es ist kein untypisches Beispiel, dass es nur zwei Vorstände in einem Verein gibt. Das gab es in anderen Vereinen auch bereits“, spielt der 34-Jährige auf Jonas Boldt (Sport Vorstand) und Frank Wettstein (Finanz Vorstand) an, die ab sofort die Geschicke des Vereins lenken. Zudem machte Jansen deutlich: „Die Entscheidung am Sonnabend war nicht geplant und stand nicht auf meiner persönlichen Agenda. Ich habe das Amt dann angenommen, hätte es aber nicht gemacht, wenn der Wunsch nicht da gewesen wäre.“ In Zeiten der Corona-Krise soll die Liquidität des Klubs nicht in Gefahr sein. „Die Stabilität die wir aktuell haben macht uns Hoffnung, dass wir gut durch diese Krise kommen. Es gibt aber viele Komponenten die noch unklar sind, weshalb es noch keinen neuen Stand gibt“, kommentiert Jansen die Planungen für die neue Saison. Eine Erweiterung der bestehenden 24,9-Prozent-Regel wollte Jansen nicht grundsätzlich ausschließen. Schon im März 2019 hatte sich HSV-Investor Klaus-Michael Kühne für diesen Schritt ausgesprochen, der als Vertrauter von Jansen gilt. „Es ist immer ein Thema, den Verein handlungsfähig zu halten. Wir wollen die Mitglieder aber nie vor vollendete Tatsachen zu stellen. Wenn dann werden wir die Fans mit ins Boot nehmen“, fasste der neue Aufsichtsratschefs zusammen. Gespannt werden die Blicke somit in den nächsten Wochen weiter in den Volkspark gerichtet sein. Die ersten Schritte von Marcell Jansen wird dabei sicherlich sehr genau unter die Lupe genommen werden.