Bundesliga
In Unterzahl: St. Pauli punktet dank Benatelli in Würzburg
Kein Sieger im Keller-Duell der 2. Bundesliga! Die Würzburger Kickers und der FC St. Pauli trennten sich mit einem 1:1-Remis. Ein Punktgewinn, der beiden Mannschaften weiterhilft. Immerhin: Die Kiezkicker erarbeiteten sich in Unterzahl den Punkt beim Tabellenschlusslicht.
Elf Spiele ohne eigenen Dreier. Diese Negativ-Serie wollte St. Pauli-Trainer Timo Schultz gegen das Tabellenschlusslicht der 2. Liga, die Würzburger Kickers, nach langer Zeit beenden. Der 43-Jährige tauschte deshalb auf fünf Positionen im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei Greuther Fürth. Philipp Ziereis, Finn-Ole Becker, Rico Benatelli, Daniel-Kofi Kyereh und Igor Matanovic rutschten für Adam Dzwigala, Rodrigo Zalazar, Lukas Daschner, Kevin Lankfort und Simon Makienok auf die Bank. Neuzugang Omar Marmoush nahm vorerst auf der Bank Platz. Während Würzburg-Trainer Bernhard Trares für die Würzburger bereits von einer Art Endspiel sprach, machte Timo Schultz vor dem Spiel bei „Sky“ deutlich: „Jeder, der auf die Tabelle guckt, sieht, dass die vier Teams unten eng zusammen sind. Ich bin aber weit davon entfernt, von einem Endspiel zu sprechen.“ Für die Kiezkicker begann die Begegnung dann allerdings direkt mit einem neuen Rückschlag. Würzburg-Neuzugang Marvin Pieringer wurde im Strafraum lang bedient und von Marvin Knoll gelegt. Schiedsrichter Michael Bacher zögerte nur kurz und zeigte im Anschluss auf den Punkt. Pieringer legte sich den Ball zurecht und versenkte die Pille halbhoch in den Maschen (9.). Die frühe Führung für die Kickers, zuvor hatte sich in der Partie nicht allzu viel getan. Doch die Kiezkicker fanden beinahe die prompte Antwort. Ohlsson steckte den Ball in den Strafraum durch, Kyereh ließ Ewerton ins Leere laufen und zog ab. Seinen Schuss lenkte FWK-Keeper Hendrik Bonmann nur gegen den Pfosten, von wo das Leder aber in das Toraus sprang (14.).
Matanovic scheitert per Kopf – Knoll fliegt vor der Pause runter
Doch die Kiezkicker offenbarten in der eigenen Defensive weiter große Schwächen und hätten sich nach knapp zwanzig gespielten Minuten nicht über einen höheren Rückstand beschweren dürfen. David Kopacz bekam auf dem rechten Flügel zu viel Platz zum Flanken und im Fünfmeterraum hatte kein Braun-Weißer Daniel Hägele auf dem Schirm.- Hägele tauchte alleine vor Brodersen auf, stocherte den Ball aber am Kasten vorbei (19.). Die Schultz-Elf, die nach einem Rückstand in der aktuellen Saison noch nie gewonnen hatten, wirkten vor allem bei schnellen Kontern der Hausherren anfällig, kam so immer wieder in die Bredouille. Und vorne vergaben die Hamburger beste Gelegenheiten. Ohlsson flankte erneut von rechts, fand im Strafraum Youngster Igor Matanovic und dieser in Bonmann seinen Meister (25.). Kurz vor dem Pausentee kam es dann noch dicker für Timo Schultz und sein Team, was nach der kleinen Drangphase nach dem Rückstand etwas den Faden verloren hatte. Marvin Knoll, der nach dem Elfmeter-Foul schon Gelb gesehen hatte, räumte im Mittelfeld Dominic Baumann ab und musste mit der Ampelkarte vom Feld (41.). Die Boys in Brown somit in Unterzahl. Schultz reagierte sofort und brachte Adam Dzwigala für Maximilian Dittgen ins Spiel, um die Abwehr wieder zu stabilisieren (43.). Mit einem Rückstand und einem Mann weniger aus der Sicht der Braun-Weißen ging es dann zurück in die Kabinen.
Benatelli murmelt zum Ausgleich – FCSP punktet in Unterzahl
45 Minuten blieben den Kiezkickern somit noch, auch den vereinsinternen Negativ-Rekord von zwölf Spielen ohne Sieg aus der Saison 2002/03, nicht einzustellen. Ohne weitere Wechsel starteten die Kiezkicker dann in den zweiten Durchgang. Und in die zweiten 45 Minuten erwischte die Schultz-Elf den besseren Start. Über große Umwege kullerte der Ball im Strafraum der Würzburger vor die Füße von Rico Benatelli, der aus kurzer Distanz den Ausgleich für die Hamburger besorgte (57.). Schultz riss an der Seitenlinie die Faust in die Luft, wohl wissend, wie wichtig dieses Tor für die Braun-Weißen zu diesem Zeitpunkt war. Und die Hamburger sollten weitere Chancen bekommen, diesmal sogar zur Führung. Kyereh wurde lang geschickt, ging in das eins gegen eins Duell und verzettelte sich allerdings kurz vor dem Strafraum. Sein Pass für Matanovic brachte keine Abschluss-Szene hervor (67.). Kurz darauf reagierte Timo Schultz und brachte Rodrigo Zalazar für Kyereh und Omar Marmoush für den schon mit Gelb vorbelasteten Becker (70.). Knappe zehn Minuten später gesellten sich dann noch Leon Flach und Simon Makinok hinzu, die Matanovic und Aremu ersetzten (79.). Zehn Minuten blieben den Kiezkicker zu diesem Zeitpunkt noch, um die beiden Negativ-Rekorde abzuwenden. Am Ende reichte es für die Boys in Brown nicht mehr für einen Sieg in Unterzahl. Beide Mannschaften trennten sich mit dem 1:1-Remis.