Bundesliga
In letzter Sekunde: HSV verschenkt Fürth-Sieg
Bitterer Punktverlust im ersten Spiel nach der langen Corona-Pause für den Hamburger SV! Bei Greuther Fürth reichte es für die Rothosen nur zu einem 2:2. In der letzten Sekunde traf Havard Nielsen in das HSV-Netz. Dieter Hecking wollte nach Abpfiff dennoch nicht alles schlecht reden.
„Es ist sehr bitter. Wir müssen vorher den Deckel drauf machen, dann ist das Spiel durch“, ärgerte sich HSV-Stürmer Joel Pohjanpalo nach Spielende gegenüber „Sky“. Nur wenige Minuten zuvor hatten seine Rothosen im ersten Geister-Auswärtsspiel nach der Corona-Pause einen Sieg in der letzten Sekunde verschenkt. Denn: Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatten sich die Rothosen in das Spiel gekämpft, auch wenn die Begegnung aus HSV-Sicht mit einem Dämpfer startete. Nach einem Fehler von Tillmann konnte Jairo die erste dicke Chance nicht nutzen, scheiterte an Fürth-Schlussmann Sascha Borchert (20.). Die Hecking-Elf kam ansonsten eher mäßig ins Spiel und musste auch deshalb einen frühen Gegentreffer schlucken. Nach einer Flanke von der linken Außenbahn von Maximilian Wittek schraubte sich Harvard Nielsen im HSV-Strafraum in die Luft und nickte die Murmel zur Kleeblatt-Führung ins Netz (35.). Die Gastgeber hatten zu diesem Zeitpunkt mehr vom Spiel, doch die Antwort der Hecking-Elf ließ nicht lange auf sich warten. Nach vor dem Pausentee gelang den Rothosen der Ausgleich, weil das Engagement der Gäste plötzlich stimmte. Tim Leibold eroberte einen schon halb geklärten Ball an der linken Grundlinie und bediente dann mit einer Flanke Knipser Joel Pohjanpalo am zweiten Pfosten. Die Leverkusen-Leihgabe musste per Kopf aus kurzer Distanz nur noch in die Maschen vollenden (41.).
Kittel belebt das HSV-Spiel – Nielsen mit dem Lucky-Punch
In der Halbzeit reagierte HSV-Trainer Dieter Hecking und brachte für den gelb-rot gefährdeten Jairo Sonny Kittel in die Begegnung, der das Spiel der Gäste gleich positiv beeinflusste. Schon drei Minuten nach Wiederbeginn gingen die Hamburger nämlich in Front. Jeremy Dudziak bekam im Strafraum der Fürther zu viel Platz und zirkelte die Murmel anschließend in die lange Ecke (48.). Die zu diesem Zeitpunkt nicht unverdiente Führung für den HSV, der nun mehr vom Spiel hatte und Fürth kaum noch zur Entfaltung kommen ließ. Beste Chancen, frühzeitig den Deckel drauf zu machen, ließen die Rothosen dann aber liegen. So setzte erst Bakery Jatta einen Konter knapp über den Querbalken (69.), dann scheiterten David Kinsombi und Joel Pohjanpalo an Fürth-Schlussmann Sascha Borchert (74.). In der Schlussphase gaben die Hamburger dann erneut die Leitung des Spiels an die Hausherren ab, was in der vierminütigen Nachspielzeit bestraft wurde. Bei der letzten Ecke herrschte Wirr war im Strafraum der Gäste, die am Ende Nielsen zum 2:2 ausnutzte (90.+4). „Natürlich schmerzt der Ausgleich, aber es geht darum das dritte Tor zu machen. Es wäre mehr drin gewesen heute, aber Teilziele von uns sind erreicht. Es war kein Glanz und Gloria-Spieltag, aber auch kein schlechter Spieltag“, wollte Trainer Dieter Hecking nach Spielende trotz der zwei verlorenen Punkte nicht alles schlecht reden und fügte zu seinem ersten Geisterspiel abschließend an: „Es war gewöhnungsbedürftig, wie für alle. Danach war aber das Feuer und die Leidenschaft der Spieler auf dem Platz zu sehen. Auch ich hätte die Fans gerne dabei gehabt, wir haben versucht alles umzusetzen. Ich glaube, dass es auch ohne Fans ein gutes Spiel war.“