Oddset-Pokal
In der Overtime: BU bezwingt NTSV
Der HSV Barmbek-Uhlenhorst hat nach einem langen Kampf über 120 Minuten den Einzug ins Viertelfinale des Oddset-Pokals perfekt gemacht. Vor 302 Zuschauern gewann die Pieper-Equipe durch die späten Treffer von Schluchtmann und Labiadh mit 2:0 gegen den Niendorfer TSV.
„Wir haben den Führungstreffer als Team zusammen gemacht, weil wir immer noch daran geglaubt haben, obwohl wir viele Chancen leichtfertig haben liegen lassen“, erklärte Nico Schluchtmann nach dem Abpfiff und fügte an: „Am Ende ist es egal, wer die Tore macht. Hauptsache wir haben gewonnen“, so der 20-Jährige weiter. Während den ersten 90 Minuten sah es allerdings nicht so aus, als könnte einer der beiden Mannschaften die Partie vorzeitig mit einem Treffer entscheiden. Zu oft war der letzte Pass auf beiden Seiten zu ungenau. Die beste Chance im ersten Abschnitt vergaben die Gäste aus Niendorf, als Jan Luka Segedi eine Gehrke-Hereingabe knapp neben den Pfosten setzte. Aber auch BU ließ, kurz vor der Pause, einen Hochkaräter liegen. Anstatt einfach abzuschließen probierte es Janis Korczanowski artistisch mit einem Heber – kein Problem für NTSV-Keeper Marcel Kindler. Ansonsten bot die Partie an der Dieselstraße viele Möglichkeiten, sich an einem Sonntagnachmittag zu langweilen. Nach dem Seitenwechsel wurde es allerdings etwas besser – der NTSV konnte die erste gute Chance verbuchen.
Jan Luka Segedi legte das Spielgerät in den Rückraum vor Ehrenberg ab, dessen Schuss nur knapp über die Querlatte strich. Ebenfalls knapp vorbei ging auch der knackige Freistoß von Malte Wilhelm, der sein Ziel nur im wenige Zentimeter verfehlte. Auf der Gegenseite rettete NTSV-Schlussmann Kindler mit einer starken Parade gegen Korczanowski. Eine Viertelstunde vor dem Ende hätte dann der eingewechselte Lasse Keunemann seine Mannen in Front bringen können, setzt das Leder allerdings knapp rechts vorbei. Und elf Zeigerumdrehungen vor dem Ende war es erneut Niendorf-Keeper Marcel Kindler, der sein Team im Spiel hielt. Einen Merkle-Kopfball parierte der 34-Jährige mit einem tollen Reflex. Kurz darauf wurde es hitzig: Kevin Trenel haute an der Seitenlinie Tolga Odabas um – Referee Tim Wöllmer zeigte dem NTSV-Kicker glatt Rot. Eine sehr harte Entscheidung, so sah es auch Niendorf-Trainer Ali Farhadi: „Es war ein dummes, aber kein schlimmes Foul. Dafür muss man kein Rot geben. Der Schiedsrichter hat sich ein bisschen von BU leiten lassen“, so Farhadi, der anschließend in die Verlängerung gehen musste. Fort an hatte BU die Nase vorn und ließ gleich mehrfach Hochkaräter vor dem Niendorf-Gehäuse liegen.
Erst klärte Ehrenberg einen Korczanowski-Schuss aus kurzer Distanz, ehe Nico Schluchtmann in NTSV-Keeper Marcel Kindler seinen Meister fand und kurz vor der Halbzeit den Ball sogar noch freistehend über den Kasten setzte. In der zweiten Hälfte der Verlängerung war der Bann dann aber gebrochen. Qendrim Bajraktaraj ließ erst Buttler ins Leere laufen und flankte anschließend wunderbar auf den zweiten Pfosten. Dort traf Nico Schluchtmann durch die Beine von Kindler zur BU-Führung. Mit dem Schlusspfiff machten die Barmbeker den Deckel drauf. Nach Zuspiel von Tolga Odabas drückte Mohamed Labiadh den Ball über die Linie. „Wir haben BU schon gezeigt, wie man Fußball spielt. Für mich war einfach die rote Karte der Knackpunkt. Wenn wir die heute nicht bekommen hätten, dann wäre das Spiel sicherlich anders verlaufen“, so Farhadi, der vor allem sauer auf Gäste-Trainer Frank Pieper war: „Ich bin von Frank enttäuscht, dass er bei jedem Foul den Hampelmann macht. Aber wenn das deren Masche ist, dann hat es gewirkt“, erklärte Farhadi weiter. BU-Coach Frank Pieper freute sich einfach über den Viertelfinaleinzug: „Wir haben oft die falsche Entscheidung getroffen und uns dann damit das Spiel selber schwer gemacht. Zudem haben wir Niendorf immer wieder zu Chancen kommen lassen. Aber eigentlich hätte das Spiel mehr Tore verdient gehabt. Mal sehen, wie weit wir diese Saison kommen“, so Pieper abschließend.
Foto: KBS-Picture