Regionalliga Nord
In der Nachspielzeit: Lucky-Punch schockt FCSP II
Nur ein Punkt aus den letzten fünf Spielen: Die U23 des FC Sankt Pauli steckt in einer recht großen Formkrise. Vor mageren 94 Zuschauern kassierten die Kiezkicker in der Nachspielzeit den Lucky-Punch, verloren mit 1:2 gegen den VfB Oldenburg. Lennart Madroch wurde beim VfB zum Helden.
Es läuft die 90.+5 Minute im Edmund-Plambeck-Stadion, als die Gäste auf dem rechten Flügel noch einmal einen Freistoß zugesprochen bekommen. Die Kugel fliegt in die Mitte, wird in den Rückraum geblockt und dort wartet Lennart Madroch, der das Leder aus 18 Metern sehenswert unter den Querbalken donnert. Pure Ektase auf der VfB-Bank, Referee Mario Birnstiel pfiff die Begegnung erst gar nicht erst wieder an. Es war so gekommen wie in der Woche zuvor. Auch da verlor die U23 des FC Sankt Pauli spät beim SC Weiche Flensburg 08. Dabei hatten die Gastgeber nur knappe zehn Minuten zuvor den Ausgleich erzielt. Aber der Reihe nach. Fast die gesamte erste Halbzeit befanden sich beide Teams in Garstedt in der Abtastphase. Bis auf einen schönen Strahl von Kai-Bastian Evers, der nach neun Minuten nur knapp die Führung verfehlte, und den verpassten Abschluss von Robin Meißner (15.), passierte nicht wirklich viel. Auch der Kopfball von Kifuta Makangu kurz vor dem Pausentee landete über dem FCSP-Querbalken (45.+1). Erst nach dem Seitenwechsel entwickelte sich eine gute Partie, in der die Oldenburger die erste Chance gleich für sich nutzten. Pascal Richter flankte die Kugel in den Fünfmeter-raum zu Maik Lukowicz, der das Leder dann, unter Mithilfe des Innenpfostens, über die Linie drückte (52.). Die Kiezkicker liefen in der Folge einem Rückstand hinterher, kamen aber auch selbst zu Gelegenheiten. Brian Koglin hämmerte einen Freistoß mit voller Kraft los und Lennart Madroch schmiss sich dazwischen. Der abgefälschte Ball senkte sich ganz unangenehm für VfB-Keeper Dominik Kisiel kurz hinter den Querbalken, landete aber im Aus (61.). Und die Kiezkicker näherten sich weiter an. Über Leon Deichmann landete die Pille bei Dario Kovacic, der seinen Abschluss nicht richtig platzieren konnte. Die Kugel kullerte vor die Füße von Christian Conteh, der im letzten Moment aber noch von VfB-Akteur Jeffrey Volkmer am Abschluss gehindert wurde (75.).
Acht Minuten später durften die Boys in Brown aber dennoch jubeln. Seuwong Lee bediente Dario Kovacic, der wiederum für Sirlord Conteh durchsteckte. Dieser blieb vor Kisiel eiskalt und chipte den Ball über den Keeper hinweg in die Maschen (83.). Das es aber doch noch einmal ganz eng werden sollte, deutete sich schon früh in der Nachspielzeit an. Denn: Neben dem späteren 2:1-Siegtreffer ließ der VfB noch eine weitere dicke Möglichkeit kläglich liegen. Magouhi wurde auf die Reise geschickt, macht viele Meter und legte dann quer für den völlig blanken Pascal Steinwender. Der zog sofort ab, scheiterte aber an der sensationellen Fußabwehr von Krobinian Müller. Am Ende konnten die Gäste aber dennoch jubeln. „Wir sind sehr glücklich, dass wir die drei Punkte doch noch nach Hause gebracht haben. Das war von Beginn an das Ziel“, erklärte VfB-Trainer Marco Elia und fügte an: „Beide Teams wollten am Ende den Lucky-Punch, das hat man ganz klar gesehen. Unterm Strich geht der Sieg aus meiner Sicht aber dennoch in Ordnung.“ Kiezkicker-Coach Joachim Philipkowski ärgerte sich nach Abpfiff über die späte Niederlage. „Natürlich bin ich enttäuscht. Wir waren in der Anfangsphase nicht da, da war Oldenburg ganz klar besser“, so „Piepel“, der ergänzte: „Wir sind zu wenig in die gegnerische Box gekommen, haben uns zu wenig Chancen erspielt.“ Die zweite Halbzeit gefiel dem Deutsch-Polen dann deutlich besser. „Da kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen. Das 1:1 wurde von Dario sehr gut vorbereitet. Aber dennoch müssen wir einen Freistoß in der letzten Sekunde besser verteidigen“, erklärte der 57-Jährige, der abschließend ergänzte: „Oldenburg hat mir heute sehr gut gefallen. Über die 90 Minuten hinweg, ist der Sieg verdient.“
Foto: KBS-Picture