Oberliga Hamburg
Im ersten Titze-Spiel: Vicky macht Meisterrunde nahezu klar
Nach dem Trainerwechsel in der vergangenen Woche meldet sich der SC Victoria Hamburg zurück im Rennen um die Meisterrunde in der Oberliga Hamburg. Im Nachholspiel gegen Union Tornesch gewann das Titze-Team mit 3:0. Damit ist der Einzug in die „Beletage“ nun fast sicher.
Viel besser hätte sich Sören Titze sein Debüt beim SC Victoria Hamburg wohl kaum ausmalen können. Nachdem der ehemalige Trainer von Teutonia 05 die Hoheluftler in der vergangenen Woche von Ex-Profi Marius Ebbers übernommen hatte, schauten am Dienstagabend alle an die Hoheluft. Doch Vicky löste seine Aufgabe gegen die abstiegsbedrohten Tornescher souverän – allerdings ohne fußballerische Leckerbissen zu bieten. Das gab auch Titze nach Spielende zu. „Erstmal freut man sich riesig nach dem ganzen Hin und Her letzte Woche, dass wir spielen konnten. Jetzt kann man sagen, dass ich gut angekommen bin“, so Titze nach Spielende, der besonders bei den Toren seiner Mannschaft euphorisch auf den Platz stürmte und seine neuen Spieler herzte. Die Erklärung dafür lieferte Titze prompt nach dem Abpfiff. „Wenn man in der Saison einen Trainer-Wechsel macht, dann gab es für mich nur Vicky, sonst hätte ich das nicht gemacht. Die Jungs mussten sich auf etwas ganz Neues einstellen und alle draußen wollten eine Veränderung sehen. Ich bin aber auch kein Guru. Aber ich habe schon im Training gesehen, dass die Jungs den Glauben und den Mut in ihre Qualität haben.“ Allerdings brauchte Vicky eine ganz schöne Zeit, um in Fahrt zu kommen. Während die Anfangsphase mehr oder weniger dahinplätscherte, brauchten die Hausherren über eine halbe Stunde für den ersten richtigen Spielzug. Dieser führte dann aber auch gleich zur Führung. Pascal Eggert zündete über links den Turbo, legte den Ball in der Box dann für Gerrit Pressel quer und dieser bediente Nick Scharkowski. Sein Abschluss schlug dann unten links ein (35.). Es war die etwas überraschende, aber nicht unverdiente Führung für die Hausherren, die schnell nachlegten. Andre Branco schnippelte nur 120 Sekunden nach der Führung einen Freistoß in die Mitte, dort stieg Gerrit Presse hoch und nickte die Murmel in die Maschen ein (37.).
Scharkowski macht alles klar – Titze freut sich über Heimsieg
Viel mehr tat sich im ersten Durchgang auch nicht und auch nach dem Seitenwechsel blieb es von beiden Teams eher dünn. Mit der Führung im Rücken machten die Hausherren den Sieg dann aber recht schnell klar. Tornesch-Kicker Jari Maack leistete sich einen richtigen Bock, verschätzte sich bei einem Ball und plötzlich war Luca Ernst durch. Union-Keeper Adrian Weiß stürmte aus seinem Tor, riss Ernst dabei von den Beinen und Referee Björn Lassen zeigte nach kurzem Zögern auf den Punkt. Nick Scharkowski trat an, allerdings wehrte Weiß den Strafstoß zunächst ab. Der Abpraller landete dann aber erneut bei Scharkowski, der eiskalt einschob (56.). Die 101 Zuschauer:innen bekamen in der Folge allerdings kaum noch etwas geboten, außer zahlreiche Wechsel auf beiden Seiten. „Natürlich habe ich mir auch die Tabelle angeguckt. Es gibt so viele Szenarien, die man durchrechnen kann. Obwohl wir heute gewonnen haben, können wir ja noch rausfliegen, obwohl es durch das Ergebnis heute schon schwer wird. Das waren heute anderthalb Beine, auch wenn im Fußball alles möglich ist. Es geht auch um das Torverhältnis. Heute hat schon einiges geklappt, auch wenn noch nicht alles gut war. Aber für die Jungs freut es mich ungemein. Die schleppen diese Last auch sich mit. Es freut mich auch insbesondere, dass wir heute zu Null gespielt haben, nachdem die Jungs zuletzt viele Gegentore bekommen, haben“, so Titze weiter. Tornesch-Coach Thorben Reibe bilanzierte nach Spielende klar: „Das es verdient ist, darüber brauchen wir nicht reden. Wir haben es so ein bisschen in der ersten Halbzeit verloren das Spiel. Da waren wir gar nicht so schlecht, aber Vicky war halt effektiver als wir. Mit dem 3:0 war die Sache dann gegessen“, so Reibe, der abschließend anfügte: „Wir wollten schon was mitnehmen und haben uns was erhofft. Ich glaube, dass das mit etwas mehr Glück in der ersten Halbzeit auch möglich gewesen wäre.“