Bundesliga
Hunt ballert den HSV zum Duisburg-Sieg
Sieben Siege aus acht Spielen: Der Hamburger SV marschiert unter Trainer Hannes Wolf weiter durch die zweite Liga. Vor rund 27.000 Fans siegten die Rothosen mit 2:1 beim MSV Duisburg. Khaled Narey und Aaron Hunt schossen die Hamburger mit ihren Treffern zum Auswärtsdreier.
Der erste Torabschluss der Partie gehörte den Gastgebern aus Duisburg. Stanislav Iljutcenko probierte es aus 45 Metern, setzte seinen Schuss aber deutlich am Tor vorbei (11.). Auf der Gegenseite zappelte die Kugel mit dem ersten Torabschluss im Netz. Lewis Holtby setzte mit einem langen Ball Hee-Chan Hwang in Szene, der sich im Strafraum behauptete und dann auf Khaled Narey ablegte. Der 24-Jährige fackelte nicht lange und schweißte die Kugel in den rechten oberen Knick ein (11.). Doch lange konnten sich die rund 4500 mitgereisten Hamburger nicht über die Führung freuen. Nahezu im Gegenzug mussten die Wolf-Kicker den Ausgleich schlucken. Nach einem MSV-Eckball nickte Rick van Drongelen die Pille genau vor die Füße von Gerrit Nauber, der aus elf Metern eiskalt zum schnellen 1:1-Ausgleich vollstreckte (14.). Doch die Rothosen ließen sich nicht beirren – und gingen erneut in Führung. Nach einem Foul an Lewis Holtby legte sich Aaron Hunt die Kugel zurecht und löffelte das Leder sehenswert über die Zebras-Mauer hinweg in die Maschen (19.). Doch auch die Zebras ließen sich von dem erneuten Rückstand nicht beeindrucken und ließen die Chance zum 2:2 fahrlässig liegen. Ilutcenko chipte das Leder in den Fünfmeterraum zu Moritz Stoppelkampf, der die Kugel aus fünf Metern aber über den Querbalken nagelte (29.). Mehr Glück hatten die Hausherren bei ihrer nächsten Aktion nicht. Diesmal war es Nauber, der Iljutcenko bediente. Dessen Kopfball strich nur einen guten halben Meter über die Latte (36.). Kurz darauf ging’s zurück in die Kabinen.
Die erste Chance im zweiten Abschnitt konnten dann die Gäste für sich verbuchen. Nach einem Santos-Freistoß verpasste David Bates am Fünfmeterraum nur knapp den Einschlag (54.). Nach einer guten Stunde ließen die Wolf-Schüler zudem die Entscheidung liegen. Hunt schickte Hwang auf die Reise, der MSV-Keeper Daniel Mesenhöler aussteigen ließ und dann aus spitzem Winkel abschloss. Im letzten Moment rettete Nauber auf der Linie für die Zebras (61.). Auf dem Feld plätscherte die Partie in der Folge mehr oder weniger vor sich hin – bis einer Viertelstunde vor dem Schluss. Dann tauschte HSV-Trainer Hannes Wolf aus, brachte für Lewis Holtby Josha Vagnoman auf den Platz. Das schmeckte Holtby gar nicht. Lautstark ärgerte sich der 28-Jährige über die Auswechslung – sogar noch auf dem Weg zur Ersatzbank. Seine Torflaute beenden konnte HSV-Juwel Fiete Arp auch in Duisburg nicht. Kurz vor Ultimo scheiterte der 18-Jährige an MSV-Schlussmann Mesenhöler. Bitter für die Zebras: Quasi mit dem Schlusspfiff flog Tim Albutat vom Feld, sah wegen eines Schubser‘s die Ampelkarte. Kurz darauf konnten die Hamburger die Herbstmeisterschaft bejubeln. „Das war heute ein Abnutzungskampf“, bilanzierte Torschütze Khaled Narey nach Abpfiff und fügte an: „Es ist zwar oft knapp, aber am Ende gewinnen wir immer. Mit 37 Punkten auf dem ersten Platz kann man zufrieden sein. Aber wir wollen auch das letzte Spiel gewinnen.“
HSV-Capitano Aaron Hunt, der selbst einen Treffer beisteuerte, nach Abpfiff: „Die Herbstmeisterschaft gibt und für den Moment ein gutes Gefühl. Mich freut es aber mehr für die Fans. Die können sich über diesen Sieg wohl mehr freuen“, so Hunt, der anfügte: „Allerdings müssen wir unsere Konter besser ausspielen. Es gibt auch bei uns noch verbesserungsbedarf.“ Youngster Josha Vagnoman, der erst seinen dritten Einsatz in der zweiten Liga feierte, gab sich nach dem Spiel betont zurückhaltend. „Natürlich habe ich mich über den Einsatz gefreut. Das war wie ein nachträgliches Geschenk zum Geburtstag. Aber ich war schon ein bisschen überrascht, dass ich reingekommen bin“, erklärte Vagnoman und ergänzte: „Ob ich rechts oder links spiele, ist völlig egal. Ich fühle mich auf dem Flügel auf beiden Seiten wohl.“ Über seine bisherige Zeit im Profi-Kader sagt der 18-Jährige: „Man muss immer dran denken, wer noch alles auf dieser Position spielt. Der Konkurrenzkampf ist das sehr groß. Ich habe als junger Spieler beim HSV keinen Druck. Meine Chance wird kommen, dafür arbeite ich sehr hart im Training.“ Gotoku Sakai lobte nach Abpfiff vor allem Kapitän Aaron Hunt. „Er ist aktuell in einer tollen Form. Mit seiner großen Qualität kann er uns immer weiterhelfen. Das macht es für uns alle leichter. Er spielt sehr wichtige Bälle“, so Sakai, der anfügte: „Er arbeitet auch defensiv sehr gut mit. Das macht schon viel Spaß ihm zuzusehen.“ HSV-Trainer Hannes Wolf bilanzierte abschließend: „Aaron schießt den Freistoß natürlich fantastisch. Die Platzverhältnisse waren nicht immer einfach. Wir haben verdient gewonnen, auch wenn es bis zum Schluss knapp war.“
Foto (Archivbild): KBS-Picture